Am 01.07.1947 wurde von den Schachfreunden Bock, Goldmann, Th. Möller, Petukat, Stoschek, True und Wischnewski der erste Schachverein in Vechta gegründet, der sich als Abteilung Schach dem Sportverein Niedersachsen Vechta angliederte. Zum 1. Vorsitzenden wurde Walter Wischnewski gewählt, unter dessen engagierte Leitung der Verein schon im Frühjahr 1948 im Gebäude der Pädagogischen Hochschule ein Simultanturnier ausrichtete. Das erste Schachlokal des Vereins war das Cafê Grewe, von wo der Verein 1953 zur Gaststätte Wieting überwechselte. Nach Aufgabe der Gaststätte war der Verein bis zu seiner Auflösung im Jahre 1968 in der Gaststätte „Zum Wasserfall“ untergebracht.
Gesellschaftlicher Höhepunkt jeder Schachsaison bildete in der Faschingszeit der Schachball, an dem auch die Repräsentanten der Stadt und der benachbarten Schachvereine gerne teilnahmen. Diese Schachbälle waren vom Vereinsvorsitzenden des Vechtaer Schachvereins, Walter Wischnewski, der auch die Leitung des Bezirks Südoldenburg übernommen hatte, vortrefflich organisiert. Im Jahre 1953 übernahm Karl Stoschek den Vereinsvorsitz. Die Mannschaft von Niedersachsen Vechta konnte mehrere Marle in einem guten Feld von Mitbewerbern den Titel „Mannschaftsmeister von Südoldenburg – Bersenbrück“ erringen.
In den Sechzigerjahren, in denen das Vereinsleben ganz allgemein zurückging und die Vereine mit wenigen Mitgliedern am ehesten in der Existenz bedroht waren, brachen schwere Zeiten vor allem für die Schachvereine an. Auch in Vechta kam der Spielbetrieb zum Erliegen, nicht zuletzt deshalb, weil auch dieser Verein es versäumt hatte, hinreichend intensiv die Nachwuchsarbeit zu fördern, somit ging eine schleichende Auszehrung an Mitgliedern vor sich. Einige Spieler Spieler wanderten nach der Vereinsauflösung zu benachbarten Vereinen ab.
Im Frühjahr 1977 unternahmen die Schachfreunde Dieter Bünger und die Gebrüder Dräger, die bis dahin in der ersten Mannschaft der Schachfreunde Lohne gespielt hatten, den Verein in Vechta neu zu begründen. Auf der Gründerversammlung im Vechtaer Kolpinghaus, dem neuen Vereinslokal, schrieben sich 18 Personen in die Mitgliederliste ein. Die Mannschaft erreichte auf Anhieb den Aufstieg in die Bezirksklasse und war auch in der Lage, einen unglücklichen Abstieg als Viertletzter der Klasse wegzustecken und nach direktem Wiederaufstieg ohne Punktverlust den weiteren Aufstieg in die Bezirksliga zu erkämpfen. Die Einzelmeistershaften der Senioren im Bezirk Südoldenburg waren lange Zeit in der Hand Vechtaer Spitzenspieler. So schrieben sich B. Dräger, H. Fischer und mehrere Male D. Bünger und H. Dräger in die Siegerlisten ein. Auch einige Jugendtitel und gute Platzierungen für Nachwuchsspieler konnten erreicht werden.
Im Jahre 1980 gelang es dem Verein Kaponier mit Bünger, B. Dräger, H. Dräger und H. Fischer den Titel „Blitzmannschaftsmeister des Schachbezirks Oldenburg – Ostfriesland e.V.“ in einem äußerst starken Feld von Konkurrenten zu gewinnen.
Mehr als 40 Jahre später hat der Verein 25 Mitglieder. Die erste Mannschaft spielt in der Verbandsliga West und die zweite Mannschaft in der Kreisliga Süd. Im Gulfhaus findet montags regelmäßig Jugendtraining statt, die Senioren treffen sich freitags im Pfarrheim Maria-Frieden.
Nomen est Omen – was hat es eigentlich mit dem „Kaponier“ im Namenszug des Vechtaer Schachvereins auf sich?
Kaponier ist ein Begriff, der aus dem Französischen stammt. Übersetzt bezeichnet er ein zum Schutz eines Wasserlaufs dienendes Befestigungswerk. Das Vechtaer Kaponier wurde 1705 vom damaligen Landesherren, der Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg, erbaut. Das fünfeckige Gebäude befestigte als Rundumverteidigungsanlage die Verbindung der Stadt mit der Festung Vechta, einem sternförmigen Befestigungswerk, bestehend aus fünf Bastionen mit der Zitadelle St. Maria und den Kasernen als Zentrum.
Er gab dem Vechater Schachverein seinen eigenwilligen Namen: Das Vechtaer Kaponier
Um das Kaponier ranken Geschichten und Legenden, die zum Teil darin begründet liegen, dass der Kaponier als Gefängnis diente. Die ursprüngliche Funktion des Kaponiers als Befestigungswerk zur Rundumverteidigung ist es aber wohl gewesen, die die Gründerväter des Vereins inspirierte; und das Vechtaer Kaponier ist eben ein Turm, um den Bogen zum Schach zu schlagen.
Weite Teile des Textes hat unser ehemaliger Vorsitzender B. Dräger anlässlich des 30-jährigen Vereinsjubiläums geschrieben!
Unser am Kaponier angelehntes Vereinslogo: