Zur Partie der Woche hat unser Turnierleiter Günter das Duell zwischen unserem Häuptling Rainer Hellmann und Nils Peters gekürt. Im Vorfeld waren die Rollen klar verteilt. Alles andere als ein Sieg für Hellmann wäre eine faustdicke Überraschung gewesen. Gelang Nils sein erster Coup des Turniers? Nachzulesen in der Partieanalyse von Günter, die mal wieder prächtig ausgearbeitet worden ist.
In der ersten Runde der Vereinsmeisterschaft 2025 kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Andreas Kähler und Fabian Meinecke. Günter hat die Partie freundlicherweise analysiert und sie zur „Partie der Woche“ gekürt. Im Folgenden seht ihr die Partie mit der Kommentierung von Günter – nachspielen lohnt sich!

Am gestrigen Freitagabend startete die Vereinsmeisterschaft 2025. Insgesamt 13 Spieler kämpfen um die Krone des besten Kaponieros. Favorit in dem Turnier ist Titelverteidiger Klaus Peter, der in der ersten Runde Ralf mit den schwarzen Steinen bezwingen konnte.

Die Überraschung des Tages gelang sicherlich Danill, der mit Schwarz Mark einen halben Punkt abknöpfen konnte.

Einen wichtigen Sieg in einer doch sehr chaotischen Partie gelang Emil gegen Sahim.

Dass unsere Jugendspieler nicht zu unterschätzen sind, stellte Fabian gestern unter Beweis, als er Andreas schlug.

Drei Schwarzsiege bei vier Partien und ein Remis – ein eher unorthodoxer Start in das Turnier. Wer wird Vereinsmeister 2025? Die nächsten Wochen werden es zeigen.
Die ersten fünf Runden wurden bereits terminiert und können der PDF-Datei entnommen werden.
„Wir halten immer zusammen“
Zum Start des Schachjahres 2025 habe ich mit dem Mann ein Interview geführt, der für die Kaponieros pausenlos im Hintergrund wichtige Arbeit leistet. Ralf Westerhoff, unser Tausendsassa, schreitet für den Verein ein, sobald es erforderlich ist: Er fährt mit Jugendlichen zu Wettkämpfen, akquiriert Partner, bietet ukrainischen Kindern Schachtraining an, organisiert ein Jugendserienturnier und springt notfalls auch noch für die erste Mannschaft in die Bresche – die Anzahl an Aufgaben, die er erledigt, ist ungemein hoch. Insofern ist es nur folgerichtig, ihn als unseren Captain zu bezeichnen. Und in welche Richtung der Captain das Schiff Kaponier Vechta zu steuern gedenkt, weiß er im Gespräch zu berichten.
Ralf, das Jahr 2024 ist Geschichte. Wie blickst Du auf die vergangenen zwölf Monate zurück?
Ralf: Begonnen hat das letzte Jahr eigentlich mit der letzten Saison. Der Aufstieg in die Verbandsliga hat eine gewisse Aufbruchstimmung nach sich gezogen. Diese wurde im letzten Jahr weitergeführt. Am Ball bleiben heißt jetzt, diese Stimmung weiter in Projekte des Vereins fließen zu lassen. Wir haben viel in 2024 umgesetzt, dies muss weitergehen.
Hängengeblieben bei uns allen ist sicherlich der letzte Spieltag der vergangenen Saison. Wir sind nach Spelle im direkten Duell um den Aufstieg gereist. Am Ende spielten wir nur 4:4 und verpassten damit die Meisterschaft. Wie hast du damals den Mannschaftskampf vor dem Hintergrund der gesamten Saison bewertet?
Ralf: Es fehlte leider die Sahnehaube oder Kirsche oder sonst eine passende Metapher. Beide Teams hatten eine außergewöhnliche Saison gespielt, bei uns fehlte das letzte Quäntchen. Sehr schade, aber sicher kein Beinbruch.
Können wir angesichts des Niveaus in der Landesliga vielleicht fast schon froh sein, den Aufstieg verpasst zu haben?
Ralf: Nein, ich sehe alles sportlich und möchte am Ende gewinnen, aufsteigen und erfolgreich sein. Aber Scheitern an Zielen ist eben auch eine Seite des Sports. Die Landesliga bleibt weiter ein Ziel, wobei ich anfangs der Saison immer erst die Punkte gegen den Abstieg zähle.

Schließlich hat unsere erste Mannschaft ein neues Gesicht bekommen. Duc ist gegangen, mit Klaus Peter, Jürgen und Martin haben wir jedoch drei Spieler hinzugewonnen. Sind wir stärker als letztes Jahr?
Ralf: Ich glaube nicht, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht hat. Wir sind eine gute Truppe, echte Kaponieros, das ist es was zählt. Die Neuzugänge sind voll im Team, so wie letztes Jahr jeder voll im Team war und sich mit dem Verein identifiziert hat. Duc vermisse ich schon, aber ich weiß, dass er uns auch vermisst, wenn wir nicht gerade zusammen auf Turnieren sind.
Wohin geht die Reise für unsere Erste?
Ralf: Die Erste hat sich in der Verbandsliga etabliert. Ich mache mir wenig Sorgen. Wer dort aufsteigen will, muss immer auch an Vechta vorbei.
Aber nicht nur die erste Mannschaft ist erfolgreich! Wie jedes Jahr spielen wir mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga. Und die Zwote grüßt gerade von der Tabellenspitze.
Ralf: Die Zweite hat schon öfter die Kreisliga gewonnen, ohne den Aufstieg wahrgenommen zu haben. Inzwischen hat sich der Verein so entwickelt, dass er eine Bezirksklassenmannschaft stellen kann. Die Basis bzw. der Unterbau muss breiter werden, es darf sich aber kein großes Gap zur Ersten auftun. Gerade die Jüngeren sollen möglichst stetig zur Ersten geführt werden.
Der Aufstieg ist in greifbarer Nähe. Nicht nur, weil die zweite Mannschaft Tabellenführer ist, sondern weil der einzige Konkurrent auf die Meisterschaft nur unsere neu gegründete dritte Mannschaft sein könnte.
Ralf: Das ist ein schöner Erfolg für den Verein. Eine zusätzliche Mannschaft und gleich erfolgreich. Vor allem bringen die Spieler immer gute Laune mit. Ein echter Gewinn, ich sollte mich mal beim Mannschaftsführer bedanken.

Um das Kapitel Erwachsenenschach abzuschließen: Was lief 2024 gut und was könnte in diesem Jahr noch ein stückweit besser werden?
Ralf: Es war ein erfolgreiches Jahr, aber es muss immer weiter gehen. Die Trainingsinhalte müssen ausgebaut werden. Dirk wird mehr Eröffnungen lehren, Günter soll uns sein Endspielwissen einflößen. Zudem soll der gesellige Teil wieder in den Vordergrund. Ich denke, ich werde mal Borsch für alle kochen. Meine ukrainische Küche ist inzwischen recht passabel.
Neben dem rein sportlichen Blick gilt es zu erwähnen, dass wir inzwischen mit Vereinsjerseys zu unseren Mannschaftskämpfen und Turnieren fahren. Es scheint sich ein richtiger Vereinsgeist und eine Vereinskultur gebildet zu haben.
Ralf: Ja, das meine ich auch. Wir halten immer zusammen, das muss weiter institutionalisiert werden. Nils hat mit den Jerseys großes geleistet. Unser Logo ist überragend, das beste im Land. Ich trage es mit Stolz auf Turnieren und fühle mich damit nie allein. Es spornt an. Selbst Klaus sieht damit wie ein cooler Typ aus, was er natürlich auch ist.
Wir halten fest: Das Marketing und die Außendarstellung des Vereins sind besser geworden. Und die Arbeit trägt Früchte, denn Schach findet auch endlich bei Unternehmen in der Region Anklang.
Ralf: Für den Verein gilt es in 2025 weiter Partner in der hiesigen Wirtschaft zu finden. Das Möbelhaus Nemann und die Volksbank Vechta haben uns unterstützt. Auch die Bürgerstiftung Vechta oder der Rotary Club sind immer offen, eine gute Jugendarbeit zu fördern. Hinners Hydraulik wird dafür sorgen, dass Druck nicht nur im Zylinder entsteht, sondern auch unsere Kaponierinhos Druck auf dem Brett ausüben können. Schulz Systemtechnik steht wie Nazar für weltweite Aktivität und Qualität. Bestimmt kann man mehr Partner für den Verein finden.
Ein weiteres Highlight war das Jugendserienturnier Ende November am Gymnasium Antonianum. Endlich hat Vechta mal wieder ein Turnier ausgerichtet.
Ralf: Das Turnier war sicher ein Highlight. Auch die Fahrt der Schach-AG am GAV zur Bezirksmannschaftsmeisterschaft war ein Highlight, vor allem für die Schüler. Wir wollen eng mit dem GAV zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Das ist mit viel Arbeit verbunden, trägt aber sicher auch Früchte. Nach beiden Terminen haben sich Schüler für das Engagement des Vereins bedankt. Das ist der schönste Lohn für die viele Arbeit. Gerade für die Kleineren müssen wir vor Ort attraktive Angebote verwirklichen.

Apropos Jugend: Unsere Jugendarbeit hat sich breiter aufgestellt. Du trainierst inzwischen auch mit einer kleinen Jugendgruppe. Wie ist es dazu gekommen?
Ralf: Zielgruppe sollten anfangs einfach Anfänger sein, jetzt sind es kleine Kinder, viele mit Migrationshintergrund. Der Verein leistet seinen Beitrag für die Gesellschaft.
Warum ist gerade die Jugendarbeit so wichtig für einen Verein?
Ralf: Die Jugendarbeit ist überlebenswichtig für Vereine. Gerade im Schach sehen wir, wie Vereine mit einer ungesunden Altersstruktur verschwinden. Wir haben, glaube ich, die Kurve noch gerade geschafft. Aus Manfreds Jugendgruppe spielen Daniil und Fabian inzwischen bei den „Großen“. Die Kinder spendeten Fabian spontan Applaus, nachdem ich ihn als „Bezirksblitzmeister“ vorgestellt hatte. Ein wunderbarer Moment. Er dient den Kaponierinhos jetzt als Vorbild.
Und welche Ziele setzt du dir mit den Jugendlichen?
Ralf: Mit den Kleinsten war ich gerade zur Niedersächsischen Meisterschaft. Drei unter den besten 15 des Landes ist für ein halbes Jahr Arbeit gut. Nächstes Jahr wird es noch besser. Aber sobald sie sicher schreiben können und schachlich weiter sind, sollen sie auch klassische Formate spielen. Am liebsten wollen sie jetzt schon.
Wir sind im Jahr 2025. Was bereitet das Schachjahr für den SV Kaponier Vechta?
Ralf: Ich möchte mit mehr Leuten zu Turnieren fahren. Mehr soziale Betätigungen und natürlich ein Jugendturnier, vielleicht noch eins für Erwachsene. Also viel Arbeit. Aber wie sagte es noch Felix Magath: „Es gibt viele Wege zum Erfolg. Ich kenne nur einen: Arbeit.“
Der Spaß wird allerdings auch nicht zu kurz kommen.
Vamos Kaponieros, hasta la victoria!!!
Vielen Dank für das Gespräch!
Zum Abschluss des Jahres 2024 nahmen unsere Kaponieros und Kaponierinhos an zwei offenen Turnieren teil. Während Martin das inzwischen traditionelle Silvesteropen in Bremen mitspielte, sind Ralf, Nazar und Fabian bis tief an die niedersächsische Grenze nach Uelzen gereist, um sich beim 1. Uhlenköper-Open zu beweisen.
Für Martin lieft das Turnier alles in allem solide. Zwar konnte er keinen Sieg einfahren, doch verlor er in sieben Runden auch nur dreimal, sodass am Ende zwei Punkte zu Buche standen. Angesichts des starken Teilnehmerfeldes ein Ergebnis, womit Martin bereits im Vorfeld ein stückweit rechnete: „Wie erwartet habe ich starke Gegner bekommen, so dass ein besseres Ergebnis nicht drin war“, sagte er

Besonders mit den weißen Steinen wehrte sich Martin gegen stärkere Gegner gekonnt und ließ kaum etwas anbrennen. Beispielhaft dafür steht die Partie gegen Peter Pautz (2001).

Die Stellung blieb die gesamte Partie über statisch und geschlossen. Nur die a-Linie öffnete sich, über die Martin kurz die Kontrolle übernehmen konnte und minimal besser stand.

Den optischen Vorteil ganz verwerten konnte unser Kaponiero zwar nicht, doch er sicherte sich ohne Probleme ein Remis.

Grundsätzlich war Martin mit dem Turnier in Bremen sehr zufrieden: „Die Bedingungen im Atlantic-Hotel sind optimal, sodass ich das Turnier uneingeschränkt empfehlen kann“, lobt er.


Achterbahnfahrt der Gefühle in Uelzen
Eine etwas längere Fahrt angetreten sind Nazar, Fabian und Ralf, die nach Uelzen zum 1. Uhlenköper-Open gereist sind. Für Fabian war es die allererste Teilnahme an einem Open.

Dass bei der ersten Turnierteilnahme noch nicht alles rundlaufen würde, war wohl zu erwarten. Fabian schlug sich gegen teils deutlich stärkere Spieler aber wacker und bewies in Sachen Kampfgeist Qualitäten eines Kaponieros.

Auch die Analyse im Nachgang der Partie ging der Noch-Kaponierinho Fabian wie ein waschechter Kaponiero an.

Hoffnungen für ein gutes Turnierergebnis steckten in Nazar, der auf Rang 13 gestartet war. Leider waren seine Leistungen aber nicht konstant genug, weshalb er nicht ganz oben angreifen konnte.

Zumindest seine Pflicht erfüllte unser Kaponierinho aber wie gewohnt. Gegen nominell schwächere Spieler gewann er weitestgehend ohne Probleme.

Die Stellung mit der Mehr-Qualität gegen Schachfreund Friedjof Harms nach Hause zu schaukeln, war für Nazar letztendlich nur Formsache.

Möglicherweise waren es aber auch die äußeren Umstände, wie nachfolgendes Bild erklärt, die dazu führten, dass unseren Kaponierinhos im entscheidenden Moment ein wenig Biss fehlte.

Ein recht ordentliches Turnier spielte unser Senior und Kaponiero der ersten Stunde Ralf. Obwohl auch er die letzte Runde nicht siegreich gestalten konnte, sind vier Punkte eine solide Ausbeute.

Das Jahr 2024 ist zu Ende. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass kaum ein Schachjahr in Vechta so intensiv war wie dieses. Wir sind ein wenig müde, legen uns kurz hin und kommen dann noch ambitionierter zurück. Guten Rutsch Euch!

Quo vadis, Kaponieros?
Nachdem wir vor zwei Wochen denkbar knapp mit 3,5:4,5 gegen den Hagener SV verloren hatten, empfingen wir am vergangenen Sonntag den SV Lingen, der als Landesligaabsteiger zum engeren Favoritenkreis im Kampf um die Meisterschaft gehört. Im Vergleich zum letzten Mal wurde bei uns nur auf einer Position rotiert: Weil Christoph aus dem Urlaub zurückgekehrt war, rückte er statt Rainer in die Mannschaft. Saisonübergreifend sind wir seit sechs Spielen ohne Mannschaftssieg – sollte sich das Blatt gegen Lingen wenden?
Zumindest bevorteilt starteten wir in den Mannschaftskampf , bevor überhaupt die Uhren angeschaltet wurden. Lingen war nur zu siebt angereist, Günter gewann am dritten Brett kampflos. 1:0.

Die Führung konnten wir dann dank Jürgen ausbauen. Weil sein Gegner Christian Möller eine etwas längere Taktikkette übersah bzw. falsch berechnete, konnte Jürgen relativ früh einen Bauern gewinnen.

Das daraus entwickelte Turmendspiel ist mit etwas Übung leicht gewonnen. Schachfreund Möller verhalf Jürgen mit einem schweren Fehler aber zum noch schnelleren Sieg.

Jürgen bleibt als Kaponiero ungeschlagen, seine persönliche Bilanz mit 2/2/0 lässt sich sehen. 2:0!

Zwischen Klaus Peter und seinem Gegner Werner Heinrich Siemer ging es ereignisarm zu. Früh tauschten sich die Figuren ab, ohne dass die Stellung wirklich dynamischer wurde. Nach 21 Zügen einigten sich die Spieler auf Remis. 2,5:0,5.


Die erste Niederlage einstecken mussten wir leider am ersten Brett. Gegen GM Lev Gutman hatte Nazar an dem Tag leider keine Chance und verlor. Nur noch 2,5:1,5.

Mit den schwarzen Steinen trat ich gegen den noch sehr jungen Khaled Alyousef an. Eher durchwachsen kam ich in die Partie, Khaled hatte einige Male die Gelegenheit, sich einen kleinen Vorteil zu erspielen. Richtig brenzlig wurde es für mich aber nie. Schrittweise konnte ich meine Stellung verbessern und einen Angriff auf seinen König starten, der am Ende durchschlug.


Dirk hatte am zweiten Brett Arne Böhme vor der Brust, der fast an der 2200 Elo-Marke kratzt. Davon ließ sich unser Mannschaftsführer aber nicht abschrecken. Dirk legte forsch los, opferte einen Bauern für Initiative:

Seinen optischen Vorteil konnte Dirk „mangels Zeit“ (Zitat Dirk) aber nicht verwerten. Böhme verteidigte sich clever und führte in ein Endspiel über, was Schwarz nur noch gewinnen konnte.


Lingen holte also auf. Nur noch 3,5:2,5.
Die wohl spektakulärste Partie an dem Tag spielte sich am siebten Brett zwischen Christoph und Reinhard Iseke ab. Schon nach der Eröffnung stand Christoph, so ehrlich muss man sein, auf dem Acker.

Weil sein Gegner nicht die besten Züge fand, wurstelte sich Christoph irgendwie aus der verzwickten Lage, die Engine neigte sich langsam in Richtung Ausgleich.

Zwar musste Christoph noch einige genaue Züge finden, um die Mehrfigur gegenüber seinem Gegner zu rechtfertigen, dies aber machte er umsichtig und im Stile eines alten Hasen.

Christoph gewann also seine Partie und damit stand fest: Mannschaftssieg! 4,5:2,5

Und zu guter Letzt noch die Partie zwischen Martin und seinem noch sehr jungen Kontrahenten Mark. Wie auch in der Partie von Klaus Peter spielte sich am achten Brett nicht viel ab. Da der Mannschaftskampf durch den Erfolg von Christoph entschieden war, spielten die beiden das Endspiel nicht mehr aus. 5:3


Das war wichtig! Nach zuvor sechs sieglosen Spielen konnten wir endlich wieder einen Mannschaftssieg einfahren. In die Karten gespielt hat uns sicherlich das Aufgebot des heutigen Gegners, der nicht seine besten Spielerinnen und Spieler aufstellen konnte. Und dennoch: Sieg ist Sieg.

Die aktuelle Tabelle der Verbandsliga West:

Vom 07.12. – 08.12. fanden in Braunschweig die niedersächsischen Blitzeinzelmeisterschaft und -mannschaftsmeisterschaft statt. Für das Einzelturnier qualifiziert hatten sich im Vorfeld unsere beiden besten Spieler Nazar und Dirk. Letzterer kam alles andere als gut aus dem Quark; Dirk startete mit 0,5/6. Am Ende konnte er sich noch einigermaßen fangen und 9,5 Punkte holen, was Rang 17 in der Endtabelle bedeutete. Einen klare besseren Start legte Nazar hin, der mit 3/4 für Aufsehen sorgte.

Dann brach aber unser Trockenfruchtexperte (siehe Foto unten) zusammen, kassierte Pleite um Pleite, bis er nach sechs Niederlagen in Folge den Negativtrend stoppen konnte. Im letzten Drittel spielte Nazar dann nochmal famos auf und landete mit 11,5 Punkten auf Rang 13.

Das Blitzeinzel gewonnen hat Hannes Ewert (SV Hellern), knapp vor Tobias Vöge (HSK Lister Turm) und Matthias Tonndorf (Hamelner SV).
Ausgeschlafen ging es dann für uns als Vierermannschaft (Nazar, Dirk, ich und Ralf) in das Mannschaftsmeisterschaftsturnier. Von 15 Teams wurden wir (enttäuschender) 13. Obwohl wir gegen viele Topvereine ansprechende Leistungen zeigten, reichte es jeweils knapp nicht für einen Überraschungspunkt. Ganz unzufrieden waren wir mit unserer individuellen Performance dennoch nicht. Freude bereitet hat das Turnier in jedem Fall!




Die genauen Ergebnisse könnt ihr der Homepage des NSV entnehmen.
Vechta 3 bezwingt Hümmling deutlich
Die neugegründete dritte Mannschaft um Kapitän Mark hat am vergangenen Sonntag ihren allerersten Saisonsieg einfahren können. Gegen Hümmling feierten Danill, Sascha, Daniel und Mark einen deutlichen 3,5:0,5 Erfolg.
Danill konnte an dem Tag entspannen. Weil sein Gegner nicht anwesend war, ging der Punkt kampflos an unseren Kaponierinho. 1:0.

Daniel konnte am zweiten Brett den allerersten vollen Punkt als Kaponiero feiern. Der Vorzeigestudent der Universität Vechta kam etwas behäbig in die Partie, ehe aus einer taktischen Situation ein kleiner Vorteil für ihn entsprang.

Die Partie plätscherte mit bruchlosem Vorteil für Daniel vor sich hin. Im höheren Sinne gewonnen war das Endspiel dann, in das Daniel clever abwickelte.

Später ergatterte Daniel auch noch die Leichtfigur – seinen ersten Sieg konnte er eintüten. 2:0.

Weil Mark seinen Gegner nach langem Kampf auch noch niederringen und Sascha mit den schwarzen Steinen einen halben Punkt holen konnte, stand ein am Ende auch in der Höhe klarer Heimerfolg zubuche.


Mit dem Sieg unserer dritten Mannschaft steht so gut wie fest, dass entweder Vechta II oder III aufsteigen wird.
Am vergangenen Sonntag mussten wir gegen den Hagener SV eine 3,5:4,5 Heimniederlage einstecken. Hagen war zwar ersatzgeschwächt angereist, strenggenommen sogar Außenseiter, doch der jungen Truppe um deren bekannten Schachtrainer Karsten Bertram konnten wir nicht genügend entgegensetzen, um die erste Saisonniederlage abzuwenden.
Bereits früh vorbei war die Partie zwischen Nazar und Kilian Böhning. Aus der Eröffnung gut herausgekommen, übersah unser Jungspund jedoch eine Kombination, die ihn eine Figur und die Partie kostete. 0:1.


Deutlich besser lief es für Jürgen, der seinen jungen Gegner Tom Möller von der Eröffnung an überspielte. Die Folge seines druckvollen Spiels war ein Figurengewinn und die Vorentscheidung der Partie:

Nach 25 gab Tom auf!

Der erste Sieg für Jürgen im Dress von Kaponier Vechta! 1:1.

Dirk kam gegen Paul Laubrock gut in die Partie und erarbeitete sich schrittweise einen Vorteil. Doch nachdem die Damen vom Brett waren, drohte dieser wieder zu schwinden.

Dirk ging ins Endspiel mit leichtem Vorteil hinein. Am Ende war es eine Kombination, die Laubrock übersah:

Dirk ist back – und damit auch eine sichere Bank für unsere Mannschaft. 2:1.

Zuletzt steuerte Martin am siebten Brett mit einem Punkt in Emden einen wichtigen Beitrag zum 4:4-Unentschieden bei. Und diesmal? Martin wählte zunächst eine solide Verteidigung gegen das „Bertramische System“. Obwohl sein Gegner Ole Weitekamp Raumvorteil hatte, wurde es schwer für ihn durchzudringen. Dann aber gewann Weitekamp Material…

Es entwickelte sich eine offene Partie mit Kipptendenzen in beide Richtungen. Martin hatte zwar eine Qualität weniger, dafür aber einen bombastisch platzierten Springer sowie die deutlich bessere Bauernstruktur.

Am Ende einigten sich die beiden Spieler nach langem Kampf auf Remis. 2,5:1,5.

Rainer konnte lange Zeit gegen Karsten eine bespielbare Stellung halten. Zwischenzeitlich hatte unser Häuptling sogar die Möglichkeit, einen Vorteil zu erarbeiten. Doch leider übersah Rainer eine taktische Falle, die Karsten ihm gestellt hatte


2,5:2,5!
Die vermutlich spektakulärste Partie fand zwischen Günter und Oguzhan Direk statt. Günter zeigte sich vorbereitet, erwischte einen guten Start und stand zwischenzeitlich zwei Bauern besser.

Doch anstatt in dieser Stellung Tf4 zu spielen und den Vorteil zu behalten, gab Günter eine Qualität her. Es kam zur entscheidenden Phase:

Günter unterlag einem stark spielenden Oguzhan, der besonders zum Ende hin gutes Schach zeigte. 2,5:3,5!

Wie die meisten Kaponieros spielte auch ich an dem Tag gegen einen bedeutend jüngeren Gegner. Zwar kam ich als Schwarzspielender einigermaßen zufrieden aus der Eröffnung heraus, ein grober Schnitzer meinerseits führte jedoch zum Figurenverlust.

Den Vorteil verwertete Finn Schöne problemlos. 2,5:4,5.

Zwischen Klaus Peter und Maksym Pac gestaltete sich eine ausgeglichene Partie. Erst im Endspiel konnte Klaus Peter einen leichten Vorteil generieren, hatte er doch einen Freibauern auf der a-Linie. Sehenswert erspielte er sich dann den entscheidenden Vorteil:

Zwar musste Klaus Peter noch ein wenig quetschen, doch seinem ersten Sieg als Kaponiero stand nichts mehr im Wege.


Wie auch gegen Wilhelmshaven und Emden war gegen den Hagener SV mehr drin. Auch weil zwei Leistungsträger der vergangenen Saison (Günter und ich) bislang nicht so punkten wie erhofft, stehen wir am Ende mit leeren Händen da.

Dies ist gerade deswegen ärgerlich, weil der Hagener SV merklich ersatzgeschwächt angereist war und von uns hätte geschlagen werden können. Aber die Jungspunde und ihre DWZ-Zahlen sind kaum aussagekräftig, tendenziell spielen sie alle besser als ihre Zahl vermuten lässt. Erfreulich bleibt, dass sowohl Klaus Peter als auch Jürgen ihre ersten Individualsiege als Kaponiero eintüten konnten und Martin weiterhin ungeschlagen bleibt. Am 15.12. empfangen wir Lingen. Ein nächster dicker Brocken!
Erfolgreiches Jugendserienturnier
Am vergangenen Samstag fand in Vechta am Gymnasium Antonianum zum allerersten Mal ein Turnier der Jugendserienreihe statt. In sechs Altersklassen duellierten sich Jung und Alt um Pokale für die Glasvitrine. Insgesamt 82 Schachspielerinnen und Schachspieler aus der Region nahmen daran teil. Die Ergebnisse können der Website der Jugendserie entnommen werden: https://www.jugendserie.de/
Einige Impressionen der Siegerehrung:






Wir bedanken uns bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung und speziell bei Ingo Böhm für die Bereitstellung der Räumlichkeiten!
Anwesend auf dem 2. Lemförder Schnellschach-Open waren unsere Kaponieros Manfred, Mark und Fabian. An dem Turnier nahmen viele namhafte Spieler teil, unter anderem Ulf Andersson, ein bekannter Großmeister aus Schweden.
Unsere drei Kaponieros zeigten alle ansprechende Leistungen, besonders Mark machte mit einigen Achtungserfolgen gegen weitaus stärkere Spieler auf sich aufmerksam! Das Turnier am Ende gewann IM Leon Pajeken.

Auf unterschiedlichen Turnieren und Wegen waren unsere Kaponierinhos in den vergangenen Wochen erfolgreich. In Lembruch nahmen Danill, Fabian und Karl an einem Jugendserienturnier teil. Danill (U16) wurde in der Gesamtwertung der Altersklasse U16/U18 Erster, Fabian folgte ihm auf den zweiten Gesamtplatz und wurde in seiner Altersklasse U18 Sieger. Karl belegte im Gesamttableau Rang vier und war damit zweitbester Jugendlicher in der U16.


Im A-Open des NSV-Jubiläumsgrandprix kämpfte Nazar lange um die ersten drei Plätze mit. Nur in der letzten Runde musste er sich dem Großmeister Hagen Poetsch geschlagen geben. Davor schlug er drei starke Spieler und remisierte gegen Tom Peters (2165 DWZ). Am Ende feierte Nazar nach einem seiner besten Turnierleistungen in diesem Jahr den achten Platz.


Was war nochmal ein Déjà-vu?
Gerne erinnern wir uns an die Auswärtsfahrt vor gut einem Jahr zurück, als wir als Außenseiter in Emden angetreten sind. Noch am selben Morgen meldete sich unser ehemaliger Spitzenspieler Duc krankheitsbedingt ab. Am Ende gewannen wir völlig überraschend mit 4,5:3,5, nachdem Günter in einem Turmendspiel gegen Edwin Lehmann die Oberhand behalten hatte und im Anschluss von Nazar zur Legende getauft wurde.
Ihr ahnt es: Wieder reisten wir nach Emden. Und wie auch in der vergangenen Saison hatten wir einen kurzfristigen Aderlass zu verzeichnen. Diesmal war es aber nicht Duc, sondern Dirk – deren Namen man nach drei Bier intus sowieso ähnlich ausspricht –, der krankheitsbedingt passen musste. Und so waren wir mit der Hypothek, einen unserer besten Spieler kompensieren zu müssen, erneut in Ostrfriesland. Vergleichbare Vorzeichen wie im letzten Jahr – das kann doch nur ein gutes Omen sein, oder?
Häuptling Rainer sprang in die Bresche und unterstrich nach gut eineinhalb Stunden, wieso er es verdient, als Häuptling bezeichnet zu werden. In der Eröffnung ging es zwischen ihm und dem jungen Ole de Vries noch sehr ruhig zu. Einen leichten Vorteil konnte sich Rainer dennoch erspielen, wenngleich dieser nur schwer in einen Sieg hätte umgemünzt werden können. Doch anstatt den leichten Vorteil durchzukneten, stellte Rainer in der Abgezocktheit eines erfahrenen Kriegers eine listige Falle.

De Vries nahm das vergiftete b5-Geschenk mit dem Springer an. Unser Schachhäuptling ließ sich nicht zweimal bitten und schlug mit der Dame den Springer – ein Wiedernehmen mit dem Bauern ist aufgrund der Fesselung nicht möglich. Wenig später war die Partie vorbei. Rainer bewies die Qualitäten eines Edeljokers. Die Kaponieros gingen mit 1:0 in Front.

Zwischen Christoph und Eilert Janssen entwickelte sich ein offenes Spiel mit Angriffsmöglichkeiten auf beiden Seiten. Im Mittelspiel sah Christoph sich gezwungen, eine Qualität abzugeben. Doch die Qualität weniger schmälerte keineswegs seine Gewinnmöglichkeiten. Ganz im Gegenteil: Seine Figuren waren derart aktiv, dass der Computer ihm sogar einen klaren Vorteil zuschreibt. Doch ob der Komplexität der Stellung und der gleichzeitigen Führung, nahm Christoph das Remisangebot vom Schachfreund Janssen in folgender Endstellung an:

1,5:0,5 – es ging also sehr vielversprechend los!

Mit dem Blick aufs Brett von Kaponiero Jürgen und dem Emdener Schachfreund Peter Suren hätte man nach zwei Zügen durchaus davon ausgehen können, dass sich eine sehr dynamische Partie entwickeln würde, spielte Suren doch das unorthodoxe h5 im zweiten (!) Zug:

Jürgen aber spielte bedächtig weiter und konzentrierte sich auf einen kontrollierten Spielaufbau. Da beide Spieler kaum Fehler produzierten, ging auch die Begegnung früh Remis aus. 2:1 lautete der neue Zwischenstand.


Uns wenig ausgerechnet hatten wir uns an diesem Tag bei all der Bewunderung für unseren Kaponierinho Nazar, trat er doch am ersten Brett gegen Giorgi Giorgadze an, der im Alter von 15 Jahren eine stolze DWZ von 2353 hat. Nazar aber biss sich nicht nur in die Partie, er war drauf und dran, Giorgadze den Schneid abzukaufen.

Doch Spieler wie Giorgadze darf man nie abschreiben. Wie aus dem Nichts fand der junge Georgier einen taktischen Kniff, um die Partie zu drehen.

Nazar verlor eine Qualität und wenig später auch die Partie. Wirklich sehr schade für ihn, denn da war deutlich mehr drin. Bis zum spielentscheidenden Lxh3 spielte Nazar aber fantastisches Schach. Wie ärgerlich. Eine sehr ansprechende Leistung wurde nicht belohnt. 2:2!

Martin spielte mit den weißen Steinen gegen den noch sehr jungen Nam Hoai Ta, der zuletzt bei den Königsspringern vereinsintern, aber auch im Mannschaftskampf gegen Wilhelmshaven mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hat. Nachdem in der Eröffnung bereits die erste Leichtfigur abgetauscht wurde, erspielte sich Martin einen merklichen Vorteil.

Den verwundeten Gegner konnte Martin aber nicht endgültig besiegen, vielmehr kämpfte sich Ta mit Gegenspiel am Königsflügel zurück in die Partie. Und als die Zeichen auf Ausgleich zu standen begannen, unterlief dem Emdener ein Blackout.

3:2-Führung!

Da Dirk erkrankt war, rutschte Günter auf das zweite Brett hoch und bekam es mit Andreas Kerker (2192), einen der besten Spieler unseres Bezirks V, zu tun.

Kerker erkämpfte sich einen Freibauern, den er aber nur mit präzisem Spiel hätte durchbekommen können. Günter wehrte sich nach Kräften und verpasste an dieser Stelle, die geringen Remischancen zu wahren:

Als klar war, dass der b-Bauer zu stark wurde, streckte Günter die Waffen. 3:3.

Während es in vielen Partien im Mittelspiel sichtlich ruhig zuging, boten sich am fünften Brett bei Klaus Peter Angriffsmöglichkeiten auf beiden Flügeln. Während Klaus Peter versuchte, am Königsflügel Druck zu erzeugen, startete sein Gegner Martin Klingenborg am Damenflügel einen Gegenangriff, der etwas mehr Durchschlagskraft hatte.

Schwarz erarbeitete sich sukzessive einen Vorteil, Klaus Peter geriet ins Wanken und musste notgedrungen eine Qualität hergeben. Das Qualitätsopfer war aber noch nicht des Weisheit letzten Schlusses, denn durch zwei aktive Springer kämpfte sich Klaus Peter zurück ins Spiel. Die letzte Ausgleichchance verpasste er im Zug 44:

3:4 also, es drohte die erste Saisonniederlage.

Auf der Zielgeraden hat Emden es also vermocht, das Spiel noch zu drehen. Den Königsspringern jedoch den Gefallen zu tun, den dritten Sieg im dritten Spiel einzufahren, wollten wir allerdings nicht. Nachdem ich, wie die Analyse im Nachgang gezeigt hat, über weite Strecken der Partie schlechter stand, tauschten Schachfreund Edwin Lehmann und ich unsere Figuren in ein ausgeglichenes Turmendspiel ab. Und in diesem unterlief Lehmann ein kleiner, aber entscheidender Fehler. Déjà-vu?

In dieser Stellung zog er nämlich h7?? Fatal, wie sich herausstellte. Ich antwortete mit c4!, gefolgt von Te8, Txh7, Txe5 und Th1+. Den König drängte ich auf die e-Linie ab; zugleich schnappte ich mir den c2-Bauern.
Weil mein König auf den Schlüsselfeldern postiert war, konnte ich den Bauern bei technisch richtigem Spiel problemlos durchdrücken.


Ganz in Erinnerung an die Endspieltechnikkünste unserer Legende, baute ich die Brücke, die es bedarf, um die Partie zu gewinnen. Lehmann gab wenig später auf. 4:4 – ein Unentschieden, mit dem wir durchaus zufrieden sein können. Im Gegensatz zum Mannschaftskampf gegen Wilhelmshaven waren wir heute nominell der Außenseiter. Vor allen Dingen die Bretter eins und zwei bei Emden mit Giorgadze und Kerker haben es einfach in sich. Und weil Dirk kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war, hatten wir den Mannschaftspunkt nicht unbedingt auf der Rechnung. Umso schöner fühlt es sich doch an, aus der Geburtsstadt Otto Waalkes etwas mitgenommen zu haben. „Mit dem 4:4 können wir sehr zufrieden sein. Es hätte auch leicht ein Verlust werden können, wenn man bedenkt, dass mein Gegner einen groben Fehler gemacht hat“, urteilte Martin.
Anfang Dezember wartet dann die nächste schwere Aufgabe. Wir empfangen den Ligaprimus Hagen, der am vergangenen Sonntag Ammerland II mit 7,5:0,5 nach Hause geschickt hat.
Und was bleibt, sind die haltlosen Worte eines Kaponierinhos, der vor einem Jahr Günter wegen seiner Endspielkenntnisse zur Legende gehievt hat, während er meine Turmendspielfähigkeiten als Glück bezeichnete…
Also doch kein Déjà-vu, und das in vielerlei Hinsicht.
Zweites Ligaspiel, zweiter Sieg! Auch gegen den SC Hümmling II gab sich unsere Reservemannschaft in der Kreisliga Süd keine Blöße. Am Ende gewann das Team um Mannschaftsführer Manfred Kohlhoff mit 3,5:0,5. Während Manfred seinen ersten Gewinn in der laufenden Saison bejubeln konnte, sicherte sich Christoph am zweiten Brett einen halben Punkt. Viktor und Fabian knüpften an ihre Leistungen vom ersten Spieltag an und konnten ihre weiße Weste behalten.
Bereits in der Frühphase stellte Viktor die Weichen auf Sieg:

Nach Sbd7?? nutzte Viktor die Gelegenheit, um eine Gabel/ Doppelangriff in die Wege zu leiten. Erst zog er e4! um nach Lg4 e5! hinterherzuschieben – Materialgewinn und damit + -. Klug tauschte Viktor, wie es sich gehört bei mehr Material, die Figuren ab und vollendete die Partie, wie er auch schon seinen Sieg eingeleitet hatte, mit einer sehenswerten Gabel.

Fabian brauchte etwas länger, um sich einen klaren Vorteil zu erspielen. Die Partie war über weite Strecken ausgeglichen, ehe unser Jugendblitzbezirksmeister (das betonen wir gerne) von einem strategischen Fehler seines Gegners profitierte und Druck am Damenflügel ausübte.

Dann aber verlor Fabian etwas den Faden und die Stellung kippte in Richtung Ausgleich. Weil sein Gegner aber einzügig den Turm einstellte, schaukelte Fabian seinen zweiten Sieg im zweiten Ligaspiel nach Hause.

Damit steht unsere zweite Mannschaft bei noch zwei ausstehenden Ligaspielen an der Spitze der Kreisliga Süd. Sieht gut aus!



Am vergangenen Sonntag setzte sich unsere Zweitvertretung zum Saisonauftakt in der Kreisliga Süd relativ geschmeidig mit 3,5:0,5 gegen unsere neu gegründete dritte Mannschaft durch. Der deutliche Sieg überraschte, bewegten sich die Mannschaften ELO-technisch doch auf Augenhöhe.
Für den ersten vollen Punkt der Zwoten sorgte unser frischgebackener Bezirksjugendblitzmeister Fabian. Dieser kam bereits in der Frühphase gut ins Spiel und hätte in folgender Stellung den Deckel schon fast draufsetzen können.

Stattdessen zog Fabian Da4+ und ließ den klaren Vorteil verstreichen. Weil Danill sich in einigen Situationen richtigerweise dazu entschied das Läuferpaar zu behalten, konnte er sich trotz eines Bauern weniger in die Partie zurückkämpfen.

Mit zunehmender Spieldauer kippte die Stellung in Richtung Schwarz, Danill bog in die Siegerstraße ein. Doch dann passierte das, was so häufig in Schachpartien geschieht und das Brettspiel so gnadenlos macht:

Fabian bot als Weißspielender mit f4? den Damentausch an. Ein Fehler, denn wenn Weiß sich hier noch realistische Chancen auf einen Sieg ausrechnen möchte, muss er die Damen auf dem Brett behalten. Doch der vermeintliche strategische Fehler entpuppte sich als Falle, denn Danill zog daraufhin Lh6??, womit er die Dame und Partie einzügig einstellte. 1:0 für Vechta II.

Am zweiten Brett verteidigte sich Andreas lange gegen Christoph, bevor er „am Ende den Druck nachgeben musste“, so Mannschaftsführer Mark. 2:0 für Vechta II.


Während es zwischen Fabian und Danill vogelwild zuging, ging es am dritten Brett bedeutend ruhiger zu. Dort trafen zum allersten Mal Daniel und Viktor aufeinander, die sich beide zunächst sehr kontrolliert entwickelten. Daniel übernahm früh die Kontrolle übers Zentrum, positionierte seine Springer und Läufer symmetrisch, wohingegen Viktor, wie wir ihn kennen, seine Figuren sehr bedächtig aufstellte, um später aus der Tiefe Angriffe zu initiieren.

Und wenn ich mich mal wieder einer Fußballanalogie bedienen darf, dann doch, dass die Partie einem typischen 0:0 glich, bei dem der erste Fehler spielentscheidend sein könnte. Et voila:

Daniel übersah beim zunächst sinnvoll erscheinenden Vorstoß c4, dass der c-Bauer nach Sxe4 und Lxe4 ungeschützt genommen werden darf. Ein glatter Mehrbauer für Viktor, dessen Spiel nun Fahrt aufnahm. Daniel fehlten die kreativen Ideen zum vernünftigen Gegenspiel, Viktor verwertete seinen Vorteil trocken zum 3:0 für Vechta II.

Nach Lc4 gab Daniel auf. Die Stellung ist aus weißer Sicht nicht mehr zu retten.


3:0 – der Drops war schon längst gelutscht, ehe Mark und Manfred sich zum zweiten Mal an diesem Tag friedlich die Hände reichen sollten. In der französischen Abtauschvariante unterliefen beiden Spielern kaum entscheidende Fehler. In der Crunchtime, dem Endspiel, übersah Manfred allerdings die Möglichkeit, mit etwas aktiverem Spiel entscheidenden Vorteil zu erzielen.



Am Ende gewann die Zwote überraschend klar mit 3,5:0,5 gegen Vechta III. Für Mark täuschte das Ergebnis jedoch über den Spielverlauf hinweg. „Das Ergebnis war zwar deutlich, aber es hätte auch in die andere Richtung gehen können. Es waren doch viele enge Partien. Mal sehen, was beim zweiten Aufeinandertreffen passiert“, so der Mannschaftsführer.
Kaponierinho Fabian räumt ab
Am Ende konnte sich sein Ergebnis mehr als sehen lassen: Bei seiner allerersten Teilnahme an der Bezirksjugendeinzelmeisterschaft überhaupt feierte Fabian gleich zwei Erfolge. Zum einen krönte er sich etwas überraschend zum Blitzmeister und ließ dabei sogar zwei 1700er hinter sich. Zum anderen wurde er in seiner Altersklasse U18 unter klassischer Bedenkzeit Dritter. Zwei Pokale demnach für Fabian, der selbst sagt, mit der Leistung zufrieden zu sein.

Glückwunsch, Fabian!!
„Spaß soll nicht zu kurz kommen“
Am kommenden Wochenende startet die Kreisliga Süd in die neue Saison. Im Vorfeld habe ich mit dem Mannschaftsführer der neuformierten dritten Mannschaft Mark Schmitt gesprochen und ihm ein paar Fragen gestellt.
Moin Mark, am kommenden Sonntag startet die Kreisliga Süd in ihre neue Saison. Du bist Kapitän der neu gegründeten dritten Mannschaft. Wie ist es überhaupt zur Gründung gekommen?
Mark: Schach hat die letzten Jahre einen gewaltigen Boom erlebt und davon hat auch Kaponier Vechta profitiert, weshalb wir jetzt sogar eine dritte Mannschaft gründen konnten.
Direkt am ersten Spieltag kommt es zum Aufeinandertreffen gegen unsere „Zwote“. Wer ist deiner Meinung nach Favorit?
Mark: Wir haben dafür gesorgt, dass die Mannschaften in etwa gleich stark besetzt sind, sodass es hier keinen klaren Favoriten gibt. Das Spielglück und die Tagesform werden entscheiden, wer das vereinsinterne Duell gewinnt.
In der dritten Mannschaft befinden sich ja einige Spieler, für die es zum allerersten Mal zum Mannschaftskampf kommt. Worauf muss deiner Ansicht nach beim Mannschaftskampf geachtet werden?
Mark: Für einige wird es komplett Neuland sein, eine klassische Partie zu spielen. Auch für mich ist es lange her, dass ich einen Mannschaftskampf mit klassischer Bedenkzeit gespielt habe. Gerade für Neulinge ist es wichtig, nicht so schnell zu spielen und die Zeit richtig auszunutzen, um die Varianten nochmal genau zu berechnen. Schach ist ein unglaublich brutales Spiel und verzeiht einfach keine Fehler. Gleichzeitig muss man auch die anderen Bretter und den Spielstand im Auge behalten und eventuell sein eigenes Spiel daran anpassen.
Für die Kreisliga haben sich ja leider nur drei Mannschaften gemeldet. Kann da nicht schnell Langeweile aufkommen?
Mark: Das ist leider echt schade, weil mehr Mannschaften natürlich deutlich mehr Abwechslungen bedeuten. Aber man muss wie im Schach mit jeder Situation umgehen und so werden auch wir jeden Spieltag voll motiviert angehen und hoffen, dass vielleicht im nächsten Jahr sich mehr Mannschaften melden.
Gibt es ein konkretes Saisonziel, was du mit deiner Mannschaft erreichen willst?
Mark: Der Aufstieg wäre natürlich genial, aber sowas kann man nicht erzwingen. Wenn jeder sein bestes Schach zeigt, ist dies natürlich möglich.
Und worauf wirst du als Mannschaftsführer achten?
Mark: Dass trotz des Wettkampfes der Spaß nicht zu kurz kommt. Ähnlich kenn ich es auch aus anderen Sportarten. Wenn die Stimmung im Team gut ist, folgen meist gute Leistungen.
Danke für das Gespräch!
Allzu lange Kaponiero ist er noch nicht, seinen ersten Triumph kann er dennoch schon feiern: Mit 11/12 Punkten kürt sich Klaus Peter Schermeier zum Vereinsmeister 2024! Mit einem Punkt mehr verweist er Günter und Emil auf die Plätze zwei und drei.

Obwohl die drei Setzlistenersten auch die ersten drei Plätze bekleiden konnten, hatte das Turnier einige Überraschungen parat. Die Endtabelle:
Richtig einzuschätzen wussten wir das 4:4 gegen den Wilhelmshavener SC am ersten Spieltag der Verbandsliga West im Nachgang nicht. Ein gewonnener oder doch eher ein verlorener Punkt? Hätte man uns vor der Begegnung gefragt, wären wir mit einem Unentschieden wohl unzufrieden gewesen, sind wir doch mit unserer nominell besten Mannschaft angetreten, wohingegen Wilhelmshaven auf zwei Stammspieler verzichten musste. Ergo waren wir deutlicher DWZ-Favorit.

Doch dass wir uns am Ende überhaupt über einen Punkt freuen konnten, ist dem Spielglück zu verdanken. Schachfreund Ritter unterlief gegen unserer „Legende“ Günter ein grober Patzer:

Bis dahin führte der Wilhelmshavener SC mit 1,5 Punkten bei noch zwei auszustehenden Partien, wovon eine die zwischen Günter und Ritter war. Doch wie sind wir überhaupt ins Hintertreffen geraten? Der Reihe nach: Zunächst hielt unser Neuzugang Klaus Peter mit Schwarz gegen den weiterhin stark spielenden und inzwischen 89-jährigen (!) Vladimir Zotin Remis.

Anschließend verlor ich völlig verdient gegen Daniel Boerma, der sich in folgender Stellung für ein kreatives Figurenopfer entschied:

Doch allzu schlecht sah es trotz Rückstand nicht aus, hatten wir an einigen Brettern doch merklichen „Feldvorteil“. Auf den ersten Sieg mussten wir allerdings noch ein wenig warten. Unser zweiter Neuzugang Martin einigte sich mit seinem Gegner in einer ausgeglichenen Stellung kurze Zeit später auf Remis. 1:2.

Gedanklich hatten wir einen vollen Punkt an Brett 7 bereits für uns einkalkuliert, hatte Christoph doch zwei Qualitäten (sagt man das so?) gegen Klaus „Schumi“ Schumacher mehr. Doch leider leistete sich Christoph einen „Passiert-nur-einmal-in-der-Saison-Blackout“, sodass wir mit dem Rücken zur Wand standen. 1:3.

Trost fanden wir dann in Nazar, der mit Weiß brillant aufspielte und seinem Gegner Thomas Fidorra keine Chance ließ. 2:3.

Unser dritter Neuzugang und Ur-Vechtaer Jürgen remisierte anschließend mit Schwarz gegen Alexander Schneider. 2,5:3,5.

Der Mannschaftskampf schien angesichts des Zwischenstandes und der Brettsituationen entschieden, bis eben der oben erwähnte Fehler von Ritter, ebenfalls ein „Passiert-nur-einmal-in-der-Saison-Blackout“, zum Ausgleich führte. 3,5:3,5. Unser Mannschaftsführer Dirk kämpfte am Ende ums Remis, hielt es jedoch technisch sauber fest. 4:4.

Was ein, wie die Überschrift durchblicken lässt, chaotisches Unentschieden. Welch kurioser Spielverlauf.


Dirk, am kommenden Wochenende startet nach langer Pause wieder der Ligabetrieb. Wie groß ist die Vorfreude auf die Saison?
Dirk: Die Vorfreude auf die Saison ist natürlich riesengroß. Wir haben eine gute Mannschaft, mit der vieles möglich ist. Der Saisonstart wird für den weiteren Saisonverlauf eine große Rolle spielen. Keiner weiß zu Beginn, wo er steht.
Wie auch schon im letzten Jahr reisen wir am ersten Spieltag zum Wilhelmshavener SC. Dieser hat sich verstärkt, der Kader ist in der Breite merklich besser geworden. Wie schätzt du unseren Gegner ein?
Dirk: Wilhelmshaven ist dieses Jahr definitiv besser aufgestellt, als letztes Jahr. Wir werden unser Bestes geben müssen, um dort zu bestehen. Ich gehe davon aus, dass es eine enge Angelegenheit werden wird. Die Tagesform kann entscheidend sein.
Auch bei uns hat es einige personelle Veränderungen gegeben. Vielleicht magst du uns kurz mitnehmen: Inwieweit hat unsere Mannschaft ein neues Gesicht bekommen?
Dirk: Mit Duc haben wir in der Spitze an Qualität verloren, dafür haben wir mit Jürgen und Klaus Peter zwei 1900er dazugewonnen, was uns in der Breite deutlich besser macht. Ich gehe außerdem davon aus, dass Nazar 10 bis 20 Prozent besser abschneidet als letztes Jahr. Somit haben wir unterm Strich mehr Qualität als letztes Jahr und werden aufgrund der zuverlässigen Leute deutlich profitieren.
Schach ist ja eigentlich als Individualsport bekannt. Viele wissen gar nicht, dass es so etwas gibt wie Mannschaftskämpfe. Versuch doch mal einem Laien zu erklären, was deiner Meinung nach das besondere an so einem Mannschaftskampf ist?
Dirk: Bei einen Mannschaftskampf ist die taktische Komponente wesentlich höher. Man sollte immer die anderen sieben Bretter
im Blick behalten, um am eigenen Brett die richten Vorkehrungen zu treffen. Man muss nicht immer zwangsläufig gewinnen, da
andere Kollegen bereits für Vorsprung gesorgt haben. Jedoch kann es auch passieren, dass man viel Risiko eingehen muss, weil die Ergebnislage einen Sieg verlangt.
Und was zeichnet eine gut funktionierende Mannschaft aus?
Dirk: Eine gute funktionierende Mannschaft zeichnet die Zuverlässigkeit aus. Die Organisation um die Saison ist von großer Bedeutung.
Und wer sind die Aufstiegsfavoriten?
Dirk: Die Aufstiegsfavoriten sind ganz klar Emden und Hagen. An Spieltag zwei geht es gegen Emden und danach empfangen wir Hagen.
Das macht für uns die Sache nicht unbedingt leichter, denn noch denke ich, dass wir auf Platz vier landen können. Die Liga ist dieser Jahr allgemein stärker. Es wird deutlich mehr engere Mannschaftskämpfe geben, als noch im letzten Jahr.