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1. Mannschaft

Hey Verbandsliga, wir bleiben

Aufgepasst, liebe Konkurrenz! Nächstes Jahr dürft ihr wieder die Reise ins beschauliche Vechta antreten. Denn dank eines 5:3-Heimerfolgs gegen die SG Ammerland sichern wir uns vorzeitig den Klassenerhalt und spielen auch in der kommenden Spielzeit in der Verbandsliga West. Vor dem Feiern wurde bereits gefeiert, da unser Capitano Dirk stolzer Papa geworden ist. Der jungen Familie sprechen wir an dieser Stelle unsere Glückwünsche aus. Da an dem Tag also zwei viel wichtigere Damen Papa Dirks Unterstützung gebraucht haben, rückte unser Schachhäuptling Rainer, wie auch schon beim letzten Mal, in die Aufstellung nach.

Das erste Remis des Tages erkämpfte sich Christoph am sechsten Brett gegen Jonas Afken. Unser stellvertretender Mannschaftskapitän führte die weißen Steine ins Feld und sah sich mit der sizilianischen Eröffnung konfrontiert. Relativ schnell kam es zum Figurentausch, wonach Schachfreund Afken etwas besser stand, da er die Kontrolle über die h-Linie übernahm.

Doch bekanntermaßen gelingt es Christoph häufig, sich aus nachteiligen Stellungen zu befreien. Er konsolidierte sich, indem er die Türme abtauschte und mit dem König in Richtung des gegnerischen Lagers marschierte. Da der schwarzfeldrige Läufer hinter der für ihn unüberwindbaren eigenen Bauernkette damit beschäftigt war, beide Flügel zu bewachen, hätte Christoph die Partie sogar gewinnen können. Er verpasste jedoch den Gewinnzug.

xb5, xb5 und a4!! – der Bauerndurchbruch hätte nicht verhindert werden können. Zwar hätte es noch einige Zeit gebraucht, um das Endspiel nach Hause zu fahren, doch mit ein wenig Endspieltechnik hätte Christoph vielleicht sogar einen vollen Punkt feiern können. Sei’s drum. Ein halber Punkt gegen einen nominell stärkeren Gegner – nehmen wir! 0,5:0,5.

Ein halber Punkt zum Auftakt des Mannschaftskampfes, eingefahren von Christoph.

Wie sehr wir uns doch in Nazar getäuscht haben! Lange Zeit dachten wir, der liebe Gott habe ihn nur – aber wirklich auch nur – mit der Gabe beschenkt, Holzfiguren über ein Brett mit 64 Feldern zu ziehen. Doch ein weiteres, wenn nicht sogar das unentdeckte Talent zeigte sich beim Grillen. Um genau zu sein, im Vorfeld des Grillens. Aber zunächst zum unwichtigen schachlichen Part. Wie gerade eben Sizilianisch – diesmal aber aus schwarzer Sicht. Nazar startete gut in die Eröffnung.

Nazar besaß das Läuferpaar, seine Figuren standen koordinierter, und er übte Druck auf der c-Linie aus. Alles in allem eine willkommene Stellung, um den positionellen Vorteil weiter auszubauen. Richtig lange gedauert hat die Partie aber nicht mehr, denn sein Gegner, Julian Hans, stellte sie vermeintlich einzügig ein.

Lh4 sah spielentscheidend aus, weil der Turm verloren gehen würde. Und egal, was Weiß daraufhin gezogen hätte, Schwarz wäre mit einem Vorteil aus der Sequenz hervorgegangen. Aber – und das übersah jeder Kaponiero-Kiebitz auch bei der anschließenden Partieanalyse am Demobrett – Weiß hätte noch das trickreiche Sf5 in der Pipeline gehabt, um halbwegs das Gleichgewicht zu halten.

Auch bei der anschließenden Analyse fiel niemandem auf, dass Nazars Gegner nicht unbedingt hätte die Waffen strecken müssen.

Die kurze Erklärung, da nicht jeder Variantenzweig ausgeführt werden soll: Die weiße Dame würde fallen, aber die schwarze Dame eben auch. Hans sah es nicht und gab in dieser Stellung auf, 1,5:0,5. Schade eigentlich, das hätte der Partie noch das notwendige Salz in der Suppe gegeben – oder im Salat, womit wir den Bogen zur These am Anfang spannen.

Denn „Salz“ ist das Stichwort. Salz war die einzig fehlende Zutat, die dem ansonsten von Nazar hervorragend und fein abgeschmeckten zubereiteten Salat mit „Körnern“ (Nazar) für unser anschließendes Grillen fehlte. Also, streng genommen, ist Salz nicht das Stichwort, sondern eher Prädikate wie herausragend oder phänomenal. Nazar Tarasenko, künftig entweder am ersten Brett von Baden-Baden oder am ersten Herd der Elmendorffburg.

Die Salatschüssel wurde zum Objekt der Begierde.
Nazar Tarasenko: Ein Meister am Brett und am Brett mit Brot. Derweil erklärt Andreas im Hintergrund Jürgen die Tücken des Jerome-Gambits.

Manche Eröffnungsvorgänge im Schach sind derart kurios, dass man als Mensch gar nicht so richtig weiß, wie man sie analysieren soll. Die ersten Züge zwischen unserem 1. Vorsitzenden Hellmann und Buntemeyer am achten Brett standen dafür beispielhaft. Deswegen sparen wir uns den Auftakt und gehen direkt ins Getümmel.

Schon in der Anfangsphase stand Rainer mächtig im Vorteil. Der Computer bescheinigt ihm im obenstehenden Ausschnitt +4,5. Verständlich, wenn man genauer hinschaut: Alle weißen Leichtfiguren sind bestens entwickelt, konkret droht der Einschlag auf c7 mit dem Springer auf d5. Letztendlich fehlte Rainer die letzte Konsequenz, um aus dem am Ende zufriedenstellenden halben Punkt einen ganzen zu machen.

Hier einigten sich Rainer und Buntermeyer auf ein Unentschieden. Etwas bitter, denn Stockfish zeigt für Weiß ein neunzügiges Matt an. Der halbe Punkt tat es aber auch. 2:1.

Rainer half mal wieder aus und erfüllte zuverlässig seinen Soll.

Mit Weiß begegnete ich am vierten Brett Thomas Wendt, der sich in der Eröffnung auf ein angenommenes katalanisches Gambit (hä, nennt man das so?) einließ und mir damit meinen lang ersehnten Saisontraum erfüllte.

Die Partie lief wie am Schnürchen. Was gibt es Besseres als zwei weiße Springer, die nach d6 hüpfen können und von einem Bauern auf e5 gestützt werden? Klar, Feldsalat mit Körnern à la Tarasenko – ich meinte aber schachlich. Wohl nichts. Vielleicht noch ein kurioses Mattnetz mit einer Dame weniger, aber wann kommt sowas schon mal vor? Logisch spielte ich weiter und entfaltete die Kräfte meiner weißen Figuren auf dem von mir dominierten Damenflügel.

Wendt gab eine Qualität her, aber auch das nützte ihm nicht mehr. Meine Figuren waren einfach zu stark. Nachdem ich auch noch die Damen und seinen Turm abtauschen konnte, drohte keine Gefahr mehr. Den Sieg tütete ich ein. 3:1.

Mit Gottes Unterstützung im Rücken gewann ich mit den weißen Steinen.

Klaus Peter spielte seine Lieblingseröffnung mit Schwarz, die wir aus strategischen Gründen natürlich nicht verraten. Nach 33 Zügen, siehe folgendes Bild, schien Weiß hoffnungslos verloren:

Lh5, h5 oder h6 – die Möglichkeiten an Zügen, die den klaren Vorteil aufrechterhalten hätten, waren vorhanden. Etwas zu früh spielte K.P. jedoch De2, die Engine kippt auf Ausgleich. Doch es kam noch viel dicker: K.P. übersah nach einer mehrzügigen Kombination eine Gabel, die zum Verlust der Dame führte.

Nach eigener Aussage war unser K.P. kurz davor aufzugeben. Er kämpfte jedoch weiter. Was dann folgte, war an Kuriosität nicht zu überbieten. Schulze lief ins Dauerschachnetz hinein. Obwohl er eine glatte Dame mehr hatte, war das schwarze Figurenspiel derart harmonisch, dass es die Kombination eines Dauerschachs möglich machte.

Kf4, Tf2+, Kg3, Tg2, Kf4, Tf2 usw. – so wäre es möglich gewesen. Stattdessen wich Schulze mit dem König aber nach e3?? aus und damit nicht in ein Dauerschach-, sondern in ein Mattnetz rein!

An dieser Stelle lassen wir euch das Motiv zum Miträtseln hier. Vermutlich euphorisiert von der Erkenntnis, hier ein Dauerschach holen zu können, schaukelte K.P. über die bereits oben beschriebene Sequenz ins Remis. Die weiteren Züge waren Te2+!! (kleiner Hinweis), Kf4, Tf2+, Kg3, Tg2+, Kf4 = Remis. 3,5:1,5.

Hier nochmal der Beweis: Die Partie, die Stellung – alles hat sich so ereignet. Völlig irre. Schach kann so fantastisch sein.

Unaufgeregt wie eh und je machte Jürgen am dritten Brett seine Züge. Seine Serie ohne Niederlage in der Verbandsliga West musste er gegen Gerd Wiechmann verteidigen. ‚Verteidigen‘ trifft es ganz gut, denn Jürgen geriet zwischenzeitlich in die Bredouille. Mit einem Bauern weniger ging es für ihn ins Endspiel.

Lehrbuchartig war schließlich diese Sequenz: Jürgen entschied sich, mit dem Läufer auf a4 zu schlagen und die Qualität herzugeben (Ta2, Lxc6, Txa5 und Lxe4). Dafür erhielt er jedoch zwei weiße Bauern und einen Läufer, der zusammen mit den auf den weißen Feldern stehenden Bauern eine Art Festung bilden konnte, durch die es kein Durchkommen für Weiß gab.

Jürgen musste nichts weiter machen, als mit dem weißfeldrigen Läufer auf der Diagonale hin- und herzuziehen. Für Schachfreund Wiechmann gab es kein Durchkommen, die Festung ließ sich nicht einreißen. Punkteteilung. 4:2.

Wenig später, nachdem feststand, dass wir den notwendigen Mannschaftskampfpunkt für den Klassenerhalt gesichert hatten, einigten sich Günter und Kilian Pallapies am zweiten Brett auf Remis. Günter kam zunächst gut in die Partie, trotz der sehr unorthodoxen Eröffnungswahl seines Gegners.

Anschließend plätscherte die Partie eine Weile vor sich hin. Bemüht um einen Sieg, startete Günter einen mutigen Angriff am Königsflügel – in jene Richtung, in die er wenige Züge zuvor noch rochiert hatte. Lange hielt sich die Stellung – warum auch immer – im Gleichgewicht. Zum Schluss hätte Pallapies mit einem Turmschwenk noch die Möglichkeit gehabt, sich einen Vorteil zu erspielen.

Hier hätte Pallapies mit Th7+ noch die Chance gehabt, Günters Stellung zu infiltrieren und die Dame nachzuschieben. Stattdessen entschied er sich für Td6 und einen anschließenden Damenschwenk. Dies führte kurze Zeit später zum Remis. 4,5:1,5.

Einen hätten wir noch: Am siebten Brett konnte Martin sich mit den schwarzen Steinen nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase einen Vorteil erspielen. Er ging mit einem Freibauern ins Endspiel, der zudem von der Unterstützung seiner beiden aktiven Figuren – Läufer und Turm – profitierte.

Leider verpasste Martin es, seinen Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Zwischenzeitlich bot sich seinem Gegner, Niklas Kuhlins, sogar die Chance, die Partie zu drehen. Doch zum richtigen Zeitpunkt wurde Martin wieder aktiv und rettete das Unentschieden über die Ziellinie. 5:3.

Das war die finale Stellung des Mannschaftskampfes: Beide Spieler konnten einen Freibauer bilden. Am Ende kam es zum leistungsgerechten Remis.

Die Ergebnisse des gestrigen Mannschaftskampfes

Die Tabelle der Verbandsliga West

Dem Anlass des Klassenerhalts angemessen wurde im Anschluss gemeinsam gegrillt. Organisator, Manager und Grillmeister Ralf kaufte, wendete und servierte Fleisch, das Bild des brotschneidenden Salatexperten habt ihr sicher noch im Kopf. Dass Nazar überhaupt so fantastisch Brot schneiden konnte, lag an Andreas, der es extra für uns gekauft hat. Wir danken euch dreien! Alles in allem war es ein gelungener Sonntagvormittag und -nachmittag. Am 27.04. beenden wir die Saison mit einem Auswärtsspiel in Nordhorn.

Den Kaponieros schmeckte das Essen
Nach dem Essen wurde noch ein wenig gemeinsam am Demobrett analysiert
Auch Andreas präsentierte sein breites Eröffnungswissen
Natürlich schauten wir uns auch gespannt die Partie von Klaus Peter an
Stehend die Meisterköche Ralf und Nazar
Das ist Fleisch
Ralf und Nazar bei ihrer Arbeit, der Rest unterhält sich natürlich nur über Schach
Manager Ralf hat mal wieder alles perfekt vorbereitet
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1. Mannschaft

Herbe Schlappe in Oldenburg

Mit 2,5:5,5 unterlagen wir am vergangenen Sonntag verdient dem SK Union Oldenburg und müssen nun um den Klassenerhalt in der Verbandsliga West bangen. Da die direkte Konkurrenz zeitgleich punktete, brauchen wir am nächsten Spieltag gegen die SG Ammerland unbedingt etwas Zählbares.

Weil Dirk und Günter verhindert waren, rückten Rainer und Ralf in die Mannschaft nach. Nominell waren wir Außenseiter gegen einen Gegner, dessen Tabellenplatz vor dem Duell über die eigentliche Qualität der Mannschaft hinwegtäuscht. Zwei starke Spieler hat der SK Union Oldenburg für den Saisonendspurt nachgemeldet, was sich sofort in positiven Ergebnissen niederschlug. Von Beginn an zeigte sich, dass auch wir erhebliche Probleme gegen die aufgerüstete Oldenburger Mannschaft haben sollten.

Die wohl spektakulärste Partie ereignete sich am fünften Brett zwischen Christoph und Thomas Elbern. Bereits in der Frühphase entschied sich Schachfreund Elbern dafür, in die Offensive zu gehen.

g5!? – ein kühner Versuch, um den Weißspielenden unter Druck zu setzen. Der Bauer ist halb vergiftet und darf nicht genommen werden, weil sich sonst die g-Linie öffnet und Schwarz leichtes Angriffsspiel am Königsflügel bekommt.

Christoph nahm jedoch den Bauern und sah sich fortan gezwungen, die Angriffe von Elbern Zug für Zug parieren zu müssen. Zwar kippte die Partie fast wieder in Richtung Ausgleich, doch nachdem Elbern folgendes Figurenopfer sah, war der Drops gelutscht.

Sxe4! Schön gesehen von Elbern, der die letzten Sequenzen perfekt zu Ende spielte.

Dass durchaus ansehnliche Figurenopfer im Zentrum war aber nichts gegen das bildhauerisch Ende.

Te3!! Game over! Was für ein kraftvoller Zug, den Elbern hier auspackte. Sicherlich ein Kandidat für den Zug des Monats, den der NSV sucht.

Christoph gab anschließend auf. Die Debatte, ob Schach Sport oder Mathematik sei, wurde dank Elbern um die Kategorie „Kunst“ ergänzt. 0:1.

Ein Blick in den Spielsaal: Christoph (links) war leider schon früh fertig und drückte nun als Kiebitz die Daumen.

Am achten Brett spielte Ralf mit den schwarzen Steinen gegen Maksym Borshchov, der ein inzwischen gern gesehener Gast an unseren freitäglichen Vereinsabenden im Pfarrheim ist. Bedauerlicherweise verlor Ralf relativ früh eine Figur und damit indirekt die Partie. Maksym verwertete seinen materiellen Vorteil und baute die Oldenburger Führung aus. 2:0.

Die wohl besten Chancen auf einen Sieg hatte an dem Tag unser Punktegarant Jürgen am zweiten Brett gegen Heiko Warns. Jürgen kam, wie er selbst im Anschluss sagte, überraschend stark aus der Eröffnung.

Jürgen (Schwarz) hat einen Bauern mehr und steht etwas besser.

Über weite Strecken der Partie hat man als Außenstehender den Eindruck bekommen, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis Jürgen seinen kleinen Vorteil sukzessive ausbauen und am Ende als Sieger von Brett gehen würde. Dann aber unterlief ihm ein entscheidender Fehler, der Warns ins Remis rettete.

Jürgen zog Dxa3? und übersah damit das Dauerschach, was Warns subtil vorbereitet hatte. Dg8+, Kg7, De5+ usw.

Ein bitteres Ende für Jürgen. Glücklicherweise war der „verlorene“ halbe Punkt nicht mehr spielentscheidend. 0,5:2,5.

Am ersten Brett läuft Nazar leider weiterhin seiner Form hinterher. Sein Gegner war Ernst Heinemann, gegen den er in der vergangenen Saison in einem offenen Schlagabtausch remisierte. Leider zog Nazar diesmal den Kürzeren und verlor. 0,5:3,5.

Verlor mit den weißen Steinen am ersten Brett: Es ist leider noch nicht die Saison von Nazar.

Am sechsten Brett spielte Martin mit den schwarzen Steinen gegen Frank Modder. Martin sah sich mit der sehr beliebten katalanischen Eröffnung konfrontiert:

Der typische Aufbau im Katalanischen mit Weiß und das ebenfalls typische Spiel mit Schwarz bekam man zwischen Modder und Martin zu sehen.

Beiden Spielern unterliefen nur sehr wenige Fehler und so hätte es schon einen bösen Aussetzer bedurft, damit einer als Sieger vom Brett hätte gehen können. In folgender Endstellung einigten sich Martin und Schachfreund Modder auf Unentschieden:

Die Engine zeigt 0,00 an. Ein faires und leistungsgerechtes Unentschieden am sechsten Brett. 1:4.
Martin holte gegen den ELO-favorisierten Modder einen halben Punkt.

Spätestens jetzt war klar, dass wir diesen Mannschaftskampf verlieren werden. Denn auf den anderen Brettern sah die Welt nicht besonders rosig aus. Klaus Peter kam relativ solide aus der Eröffnung heraus. Irgendwann fand sich jedoch seine Dame auf h6 wieder – ohne Zugriff auf das Spiel. Sein Gegner Maik Schäfer hätte diesen Umstand ausnutzen können.

Der mit Abstand beste Zug in dieser Stellung wäre Sxd7 gewesen, mit der Idee, d5 durchzudrücken und die Linien zu öffnen.

Weil Schäfer den Vorteil verpasste, kam K.P. zurück in die Partie und stand zwischenzeitlich sogar besser. Für einen vollen Punkt gereicht hat es am Ende jedoch leider nicht. 1,5:4,5.

Das Endspiel war inzwischen komplett ausgeglichen. Mehr als ein halber Punkt war für K.P. nicht drin.
Auch Klaus Peter steuerte einen halben Punkt bei. Die Mannschaftsniederlage abwenden konnte er aber nicht.

Ich nehme es mal vorweg: Auch Rainer und ich konnten keinen ganzen Punkt mehr erzielen. Unser 1. Vorsitzender spielte, na klar, 1. b4. Hüben wie drüben passierte lange nichts, bis sich für Rainer die Gelegenheit ergab, materiellen Vorteil zu erzielen.

Wenn Rainer in dieser Stellung Txc5 gezogen hätte, hätte er mindestens zwei Leichtfiguren gegen einen Turm gehabt.

Leider vergab Rainer die Vorteilschance. Wenig später gab er etwas unerwartet eine Qualität ab.

Rainer entschied sich, den Läufer auf c3 mit dem eigenen Läufer zu schlagen. Dadurch ließ er aber die Gabel auf d3 zu.

Sein Gegner Michael Teutsch spielte fortan mit einer Qualität mehr. Angesichts des Spielstandes bot er aber Remis. 2:5.

Wie auch Ralf, sprang Rainer in die erste Mannschaft ein und konnte zumindest einen halben Punkt erzielen.

Da ich durch den Ausfall von Günter und Dirk ans dritte Brett hochgerutscht bin, spielte ich mit Weiß gegen Carsten de Vries. Bereits in Hameln vor gut einem Jahr hatten wir das Vergnügen. Damals endete die Partie nach langem Kampf Remis. Wie auch schon in Hameln kam Carsten mit Schwarz besser aus der Eröffnung heraus. Es war eher dem Zufall zu verdanken, dass ich nach einem Damenabtausch die a-Linie öffnen konnte und zum Gegenspiel ansetzte.

Das Endspiel sollte bei halbwegs genauem Spiel gewonnen sein für Weiß.

In Zeitnot machte ich in dieser Stellung aber nahezu alles falsch, was man in einem Endspiel auch nur falsch machen kann. Statt den König sofort näher ans Geschehen heranzuführen, zog ich etwas zu vorschnell c6 und c7, wonach die Partie nicht nur in Richtung Ausgleich kippte, sondern sogar in eine bessere Stellung für Schwarz.

Während Carsten richtigerweise seinen König heranholte, „chillte“ mein Monarch sein Leben auf g1, wie die jungen Leute der Generation-Z sagen würden. Am Ende konnte ich mich glücklich schätzen, noch ein Remis geholt zu haben. 2,5:5,5.

Auch ich konnte keinen ganzen Punkt holen. Damit beendeten wir den Mannschaftskampf ohne einen einzigen Sieg.

Die Mannschaftsniederlage war verdient und, so hart es klingt, auch leider erwartbar. Topspieler der Spitzenbretter bleiben unersetzlich. In zwei Wochen geht es weiter gegen die SG Ammerland. Wenn wir zwei Punkte holen, ist der Klassenerhalt vorzeitig sicher. Verlieren wir allerdings das Spiel, müssen wir bis zum letzten Spieltag zittern. Die aktuelle Tabelle: