Richtig einzuschätzen wussten wir das 4:4 gegen den Wilhelmshavener SC am ersten Spieltag der Verbandsliga West im Nachgang nicht. Ein gewonnener oder doch eher ein verlorener Punkt? Hätte man uns vor der Begegnung gefragt, wären wir mit einem Unentschieden wohl unzufrieden gewesen, sind wir doch mit unserer nominell besten Mannschaft angetreten, wohingegen Wilhelmshaven auf zwei Stammspieler verzichten musste. Ergo waren wir deutlicher DWZ-Favorit.
Doch dass wir uns am Ende überhaupt über einen Punkt freuen konnten, ist dem Spielglück zu verdanken. Schachfreund Ritter unterlief gegen unserer „Legende“ Günter ein grober Patzer:
Bis dahin führte der Wilhelmshavener SC mit 1,5 Punkten bei noch zwei auszustehenden Partien, wovon eine die zwischen Günter und Ritter war. Doch wie sind wir überhaupt ins Hintertreffen geraten? Der Reihe nach: Zunächst hielt unser Neuzugang Klaus Peter mit Schwarz gegen den weiterhin stark spielenden und inzwischen 89-jährigen (!) Vladimir Zotin Remis.
Anschließend verlor ich völlig verdient gegen Daniel Boerma, der sich in folgender Stellung für ein kreatives Figurenopfer entschied:
Doch allzu schlecht sah es trotz Rückstand nicht aus, hatten wir an einigen Brettern doch merklichen „Feldvorteil“. Auf den ersten Sieg mussten wir allerdings noch ein wenig warten. Unser zweiter Neuzugang Martin einigte sich mit seinem Gegner in einer ausgeglichenen Stellung kurze Zeit später auf Remis. 1:2.
Gedanklich hatten wir einen vollen Punkt an Brett 7 bereits für uns einkalkuliert, hatte Christoph doch zwei Qualitäten (sagt man das so?) gegen Klaus „Schumi“ Schumacher mehr. Doch leider leistete sich Christoph einen „Passiert-nur-einmal-in-der-Saison-Blackout“, sodass wir mit dem Rücken zur Wand standen. 1:3.
Trost fanden wir dann in Nazar, der mit Weiß brillant aufspielte und seinem Gegner Thomas Fidorra keine Chance ließ. 2:3.
Unser dritter Neuzugang und Ur-Vechtaer Jürgen remisierte anschließend mit Schwarz gegen Alexander Schneider. 2,5:3,5.
Der Mannschaftskampf schien angesichts des Zwischenstandes und der Brettsituationen entschieden, bis eben der oben erwähnte Fehler von Ritter, ebenfalls ein „Passiert-nur-einmal-in-der-Saison-Blackout“, zum Ausgleich führte. 3,5:3,5. Unser Mannschaftsführer Dirk kämpfte am Ende ums Remis, hielt es jedoch technisch sauber fest. 4:4.
Was ein, wie die Überschrift durchblicken lässt, chaotisches Unentschieden. Welch kurioser Spielverlauf.