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2. Mannschaft

Erster Saisonsieg für „Zwote“

Mit einem souveränen 4:2 gegen die SG Barnstorf fuhr unsere zweite Mannschaft am vergangenen Sonntag im Pfarrheim Maria Frieden ihren ersten Saisonsieg ein. Neben Mannschaftsführer Mark Schmitt traten unsere Kaponierinhos Fabian (Brett 3), Danill (Brett 5) und Karl (Brett 6) an, die „alten“ Haudegen Christoph (Brett 1) Rainer (Brett 2) komplettierten die Sechser-Truppe.

Christoph (1708) und Rainer (1704) siegten gegen Reeßing (1551) und Krumland (1502) und bestätigen, dass wir gerade an den Spitzenbrettern sehr gut aufgestellt sind.

Fabian (1496) spielte mit Schwarz, sein Gegner Hartmann (1367) entschied sich für das Colle-System.

Im Colle-System werden die weißen Figuren fast immer unabhängig vom Aufbau des Gegners schematisch platziert. Das macht es so leicht, die Eröffnung zu erlernen. Der Aufbau ist sehr solide und zugleich vielversprechend für überfallartige Attacken. Häufig entscheidet sich Weiß für einen Angriff mit Zügen wie etwa f4, g4, Tf3 etc.

Fabian bekam frühzeitig seine Probleme und hatte kaum eine Chance auf nennenswertes Gegenspiel.

Eine gute Stellung für Trainingszwecke. Warum ist Weiß im Vorteil?

Leider fand Fabian kein Rezept gegen den bis dato stark auftrumpfenden Hartmann. Bereits in folgender Stellung hätte dieser die Partie so gut wie beenden können.

Schlag- und Schachzüge berechnen, und wenn beides in einem Zug möglich ist, dann erst recht: Lh7!! wäre bereits der Ausmacher gewesen. Das typische Läuferopfer wäre flankiert worden nach Kxh7 mit Dh5+, Kg8, De8+, Kh7 und Tf3 + -.

Fabian blieb noch für kurze Zeit am Leben, doch nach 24 Zügen wurde er Matt gesetzt. Sein Gegner Hartmann spielte außerordentlich gut.

Fabian erwischte leider einer glücklosen Tag. Wie zu sehen ist, schaute auch der große Meister des Jerome- und Elefantengambits Andreas den jungen Wilden über die Schulter. Wann unsere Geheimwaffe Kaehler zum Einsatz kommt, ist noch ungewiss. Man munkelt, die Konkurrenz schraubt an deren Brettern den f-Bauern fest und übt fleißig das Ablehnen willkürlicher Remisangebote.

Mannschaftsführer Mark (1481) stand mit Weiß gegen Buchtmann (1302) also schon mehr oder weniger in der Pflicht, den alten 2-Punktevorsprung wieder herzustellen. Bereits früh standen die Zeichen dafür gut.

An dieser Stelle demonstriert Mark, wie wichtig ein besetztes Zentrum ist und wie man die Passivität des Gegners ausnutzen kann. Durch 8. e5 drängt Mark zum einen den Springer auf die achte Reihe zurück, zum anderen öffnet sich die Diagonale für die Dame – der Bauer auf b7 fällt.

Und es ging offensiv munter weiter:

Auch den zweiten Bauern schob Mark vor (11. e6!!), wodurch er schließlich Material gewann. Sehr ansehnliche Sequenz unseres Mannschaftsführers.

Über einen Fehler, der die Partie in die komplett andere Richtung hätte kippen können, sehen wir mal hinweg. Stattdessen sahen die Kiebitze ein deutlich besseres Endspiel für Mark, der seinen Gegner am Ende sogar Mattsetzen konnte.

 Weiß am Zug gewinnt.
Mehr Schach in einem Bild geht nicht: Schachbrett, Schachpullover und Jerome-Experte Kaehler.

Am sechsten Brett spielte unser Kaponierinho und Besitzer des Abonnements, Dirk im Blitzen zu schlagen, Karl. Nachdem Karl gut aus der Eröffnung herausgekommen war, verlor er einen Bauern, dem er lange Zeit hinterherlief.

Anstatt den schwarzen Bauern auf c4 sofort zu nehmen, spielte Karl das sehr überflüssige 10. h3?, wodurch sein Gegner Schröder (1137) den Läufer nach e6 zurückzog und am Mehrbauern zunächst festhielt.
 

Karl gewann den Bauern wieder und kämpfte sich zurück in die Partie. Schröder machte es jedoch clever und wickelte in ein deutlich besseres Endspiel für ihn ab. Schließlich musste sich unser Jungspund geschlagen geben.

Durch die Fesselung geht der Springer zwangsläufig verloren. Karl gab in diesem Moment folgerichtig auf.
Durch den Fehler in der Eröffnung geriet Karl früh ins Hintertreffen. Trotz aufbäumender Reaktion konnte er dem Spiel nicht mehr die entscheidende Windung geben. Schade!

Am fünften Brett spielte Kaponierinho Danill (1488) mit Schwarz gegen den nominell etwas schwächeren Jürgen Meyer (1201). Über einen kleinen Umweg (1. d4 c6 2. e4 d5) führte Danill in die Caro-Kann-Verteidigung über, und sah sich mit der nicht einfach zu bespielenden Vorstoßvariante konfrontiert.

Mit 3. e5 tun sich Caro-Kann Spieler häufig schwer. Weiß gewinnt zunächst Raum, während Schwarz darum bemüht ist, den weißfeldrigen Läufer im Sinne eines „besseren Franzosen“ zu entwickeln und am Zentrum anzuknabbern.

Danill ist es schließlich gelungen, die Figuren in der Vorstoß-Variante typischerweise so zu entwickeln, dass Druck auf den schwachen d4-Bauern ausgeübt wird.

Die schwarzen Figuren sind gut platziert, wohingegen Weiß seine Dame, Springer und Läufer damit betrauen muss, den rückständigen Bauern zu verteidigen. Allerdings spielte Danill hier 16. a6?! – die Idee, wie sich in der Partie zeigt, bestand wohl darin, den Springer über a7 umzugruppieren. An sich kein schlechter Gedanke und es zeigt auch, wo das (kleine) Problem in der Stellung liegt: Wie macht Schwarz weitere Fortschritte?

Wenig später begann Danill seinen ersten strategischen Fehler.

Er wollte „irgendwie“ seine Türme verdoppeln, doch dieses „irgendwie“ lud Weiß dazu ein, die Türme abzutauschen und dem weißfeldrigen Läufer die Diagonale zu überlassen.

Die Partie drohte in Meyers Richtung zu kippen, doch als die Unübersichtlichkeit um sich Griff, bewies Danill den kühleren Kopf und gewann dank einer schönen Kombination zunächst den Turm und infolgedessen die Partie.

Wie setzte Danill seinen Gegner in drei Zügen Matt? Auflösung gibt’s hier nicht, du musst halt rechnen. Homepage mit Anspruch eben.
Trotz kleinerer Turbulenzen gewann Danill seine Partie. Vor allem seine Spielanlage in der Eröffnung konnte sich sehen lassen.

Fazit: Die zweite Mannschaft gewinnt und hat bewiesen, mit den Mannschaften in der Bezirksklasse Süd-Ost konkurrieren zu können. Am 6. Februar 2026 steht das Auswärtsspiel in Quakenbrück an.

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