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Knappe Heimpleite gegen Spitzenreiter

Am vergangenen Sonntag mussten wir gegen den Hagener SV eine 3,5:4,5 Heimniederlage einstecken. Hagen war zwar ersatzgeschwächt angereist, strenggenommen sogar Außenseiter, doch der jungen Truppe um deren bekannten Schachtrainer Karsten Bertram konnten wir nicht genügend entgegensetzen, um die erste Saisonniederlage abzuwenden.

Bereits früh vorbei war die Partie zwischen Nazar und Kilian Böhning. Aus der Eröffnung gut herausgekommen, übersah unser Jungspund jedoch eine Kombination, die ihn eine Figur und die Partie kostete. 0:1.

Nach g5! zog Nazar Se4, um die Dame-Läufer Batterie mit drohendem Einschlag auf h7 zu unterbrechen. Leider übersah Nazar dabei La4, wonach er aufgab.
Nazar war an dem Tag nicht nur über das Foto nicht erfreut.

Deutlich besser lief es für Jürgen, der seinen jungen Gegner Tom Möller von der Eröffnung an überspielte. Die Folge seines druckvollen Spiels war ein Figurengewinn und die Vorentscheidung der Partie:

Jürgen zog an dieser Stelle a5. Tom schlug daraufhin auf f2, die schwarze Stellung kollabierte wenig später.

Nach 25 gab Tom auf!

Nach Lf4 war der Drops gelutscht. Die Stellung lässt sich als Schwarzspielender nicht mehr halten. Der König ist exponiert, die weißen Figuren ragen in die Stellung hinein.

Der erste Sieg für Jürgen im Dress von Kaponier Vechta! 1:1.

Jürgen zeigte eine sehr ansprechende Leistung und erarbeitete sich den ersten Sieg als Kaponiero.

Dirk kam gegen Paul Laubrock gut in die Partie und erarbeitete sich schrittweise einen Vorteil. Doch nachdem die Damen vom Brett waren, drohte dieser wieder zu schwinden.

Dirk bot mit Da3 den Damentausch an – eine kleine Ungenauigkeit. Die Stellung war für ihn zwar nach wie vor besser, doch dem Computer missfiel der a-Doppelpbauer.

Dirk ging ins Endspiel mit leichtem Vorteil hinein. Am Ende war es eine Kombination, die Laubrock übersah:

Dirks Gegner dachte wohl mit Kf5 die drohende Gabel auf d4 parieren zu können, weil er mit dem Monarchen danach hätte nach e4 ziehen können. Dirk sah jedoch einen spielentscheidenden Gewinnzwischenzug. Wer entdeckt ihn?

Dirk ist back – und damit auch eine sichere Bank für unsere Mannschaft. 2:1.

Nachdem Dirk gegen Emden krankheitsbedingt passen musste, kehrte unser Capitano ans Brett zurück und ergatterte einen vollen Mannschaftspunkt.

Zuletzt steuerte Martin am siebten Brett mit einem Punkt in Emden einen wichtigen Beitrag zum 4:4-Unentschieden bei. Und diesmal? Martin wählte zunächst eine solide Verteidigung gegen das „Bertramische System“. Obwohl sein Gegner Ole Weitekamp Raumvorteil hatte, wurde es schwer für ihn durchzudringen. Dann aber gewann Weitekamp Material…

Ole Weitenkamp zog Sd6, was intuitiv zunächst richtig aussieht. Der Qualitäts“verlust“ entpuppt sich aber als vorteilhaft für Schwarz.

Es entwickelte sich eine offene Partie mit Kipptendenzen in beide Richtungen. Martin hatte zwar eine Qualität weniger, dafür aber einen bombastisch platzierten Springer sowie die deutlich bessere Bauernstruktur.

Die Stellung, die zum Unentschieden führte.

Am Ende einigten sich die beiden Spieler nach langem Kampf auf Remis. 2,5:1,5.

Unser Neuzugang Martin ist weiterhin ungeschlagen.

Rainer konnte lange Zeit gegen Karsten eine bespielbare Stellung halten. Zwischenzeitlich hatte unser Häuptling sogar die Möglichkeit, einen Vorteil zu erarbeiten. Doch leider übersah Rainer eine taktische Falle, die Karsten ihm gestellt hatte

Rainer zog Lxg7??, woraufhin Karsten mit der Dame über h2 eindrang – game over!
Unser Schachhäuptling hielt lange gegen den favorisierten Karsten mit, doch für etwas Zählbares reichte es leider nicht.

2,5:2,5!

Die vermutlich spektakulärste Partie fand zwischen Günter und Oguzhan Direk statt. Günter zeigte sich vorbereitet, erwischte einen guten Start und stand zwischenzeitlich zwei Bauern besser.

Doch anstatt in dieser Stellung Tf4 zu spielen und den Vorteil zu behalten, gab Günter eine Qualität her. Es kam zur entscheidenden Phase:

Nach gxf6 zog Oguzhan das entscheidende Tb6!! Hätte Günter a2 gespielt, wäre Txb7 nebst Ta7 gefolgt.

Günter unterlag einem stark spielenden Oguzhan, der besonders zum Ende hin gutes Schach zeigte. 2,5:3,5!

Günter verlor am dritten Brett mit Schwarz.

Wie die meisten Kaponieros spielte auch ich an dem Tag gegen einen bedeutend jüngeren Gegner. Zwar kam ich als Schwarzspielender einigermaßen zufrieden aus der Eröffnung heraus, ein grober Schnitzer meinerseits führte jedoch zum Figurenverlust.

Etwas verfrüht überreichte ich meinem Gegner mit Td7 das Nikolausgeschenk. Ganz locker zog er mit der Dame nach e2 aus der Fesselung heraus. Mein weißfeldriger Läufer hatte kein Feld mehr – einzügig stellte ich die Partie ein.

Den Vorteil verwertete Finn Schöne problemlos. 2,5:4,5.

Nicht mal mein Berlin-Mitte Outfit konnte meine schlechte Leistung kaschieren.

Zwischen Klaus Peter und Maksym Pac gestaltete sich eine ausgeglichene Partie. Erst im Endspiel konnte Klaus Peter einen leichten Vorteil generieren, hatte er doch einen Freibauern auf der a-Linie.  Sehenswert erspielte er sich dann den entscheidenden Vorteil:

La6!! nimmt dem schwarzen Springer jegliche Mobilität. Zwar versucht Maksym noch den Springer über das Bauernopfer c5 ins Spiel zurückzubringen, der weiße Vorteil war aber inzwischen zu groß.

Zwar musste Klaus Peter noch ein wenig quetschen, doch seinem ersten Sieg als Kaponiero stand nichts mehr im Wege.

Nach Kg7 gab der Schwarzspielende auf. Endstand: 3,5:4,5
Klaus Peter holte gegen Hagen seinen ersten vollen Punkt als Kaponiero. Für den Mannschaftskampf war der Punkt bedauerlicherweise nur Ergebniskosmetik.

Wie auch gegen Wilhelmshaven und Emden war gegen den Hagener SV mehr drin. Auch weil zwei Leistungsträger der vergangenen Saison (Günter und ich) bislang nicht so punkten wie erhofft, stehen wir am Ende mit leeren Händen da.

Perfekte Spielbedingungen für einen Mannschaftskampf, nur Fortuna war am vergangenen Sonntag nicht auf unserer Site.

Dies ist gerade deswegen ärgerlich, weil der Hagener SV merklich ersatzgeschwächt angereist war und von uns hätte geschlagen werden können. Aber die Jungspunde und ihre DWZ-Zahlen sind kaum aussagekräftig, tendenziell spielen sie alle besser als ihre Zahl vermuten lässt. Erfreulich bleibt, dass sowohl Klaus Peter als auch Jürgen ihre ersten Individualsiege als Kaponiero eintüten konnten und Martin weiterhin ungeschlagen bleibt. Am 15.12. empfangen wir Lingen. Ein nächster dicker Brocken!

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