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3. Mannschaft

Dritte erkämpft ersten Mannschaftspunkt

Weil Sascha am dritten Brett einen 500-DWZ stärkeren Gegner besiegen konnte, erkämpfte sich die dritte Mannschaft am 3. Spieltag der Bezirksklasse Süd-Ost den allerersten Mannschaftspunkt der Saison. Allerdings wäre an dem Tag durchaus mehr drin gewesen, denn Brett eins und Brett zwei wurden von Oldenburg freigehalten. Wir führten also bereits vor dem ersten Zug mit 2:0.

Am 2. Spieltag sorgte Aleksei noch für eine faustdicke Überraschung, als er Banko (1470) von den Schachfreunden Quakenbrück mit den schwarzen Steinen besiegen konnte. Sein Gegner aus Oldenburg, Tom Petersen (995), war auf dem Papier zwar schwächer, aber schachlich vermutlich keinen Deut schlechter.

Eher unorthodox reagierte Aleksei zunächst auf die sizilianische Verteidigung. Im 13. Zug kam ihm jedoch eine gute Idee, um einen kleinen optischen Vorteil zu erspielen.

Aleksei spielt 13. f5, womit er zum einen dem schwarzen weißfeldrigen Läufer Felder nimmt und zum anderen Raum am Königsflügel gewinnt.

Petersen gelang es aber, die weiße Bauernkette aufzubrechen und druckvoll über das Zentrum zu spielen.

Welch schöner lehrbuchmäßiger Zug von Petersen. Er öffnet die Stellung in der Linie, die sein Turm unter Kontrolle hat.

Aleksei sah sich nun dem offensiven Spiel seines Gegners ausgesetzt. Petersen drang immer weiter in die Stellung ein und erarbeitete sich schrittweise voran.

Aleksei hat kaum was weniger und steht trotzdem mit dem Rücken zur Wand. Die schwarzen Figuren sind schlichtweg aktiver, lassen Aleksei kaum Luft zum Atmen.

Zwar konnte Aleksei die Figuren abtauschen und einen möglichen Matteinschlag verhindern, leider gewann er aber nur mehr Zeit, ehe er nach 48. Zügen aufgab.

Der schwarze Bauer läuft durch, wohingegen Weiß keinen Bauern auf die achte Reihe bekommt. Alle Felder sind unter schwarzer Kontrolle.
Aleksei war fokussiert, doch gegen Oldenburg reichte es für nichts Zählbares.

Ben kam am vierten Brett gut aus der Eröffnung heraus. Er etablierte seinen Springer fest auf e5 und erspielte sich gegenüber seinem Gegner einen deutlichen Raumvorteil. Anschließend übersah er jedoch eine Fesselung, die ihn zunächst einen Bauern kostete.

Tf4 ist ein folgenschwerer Fehler. Der Bauer auf e5, der wichtige Felder unter Kontrolle hält, kann nun problemlos von der Dame geschlagen werden, da die Rücknahme mit dem Bauern von d4 aufgrund der Läuferfesselung auf der Diagonalen b6–g1 nicht möglich ist.

Den Verlust des Bauern konnte Ben nicht mehr wettmachen. In der Folge musste er sogar eine Qualität hergeben und geriet endgültig auf die Verliererstraße.

Ben zog die Dame nach f3, woraufhin der Gegner den Turm auf f4 schlug. In der Folge wickelte Ben ins Endspiel ab, sah sich dabei jedoch die gesamte Zeit mit dem Nachteil einer fehlenden Qualität konfrontiert.

Er versuchte zwar, das Endspiel möglichst ausgeglichen zu halten, doch am Ende musste er sich geschlagen geben.

An dieser Stelle gab Ben auf. Der schwarze Bauer läuft unaufhaltsam zur Umwandlung, während der weiße König viel zu weit entfernt ist.
Trotz guter Eröffnungsphase musste Ben sich seinem Gegner geschlagen geben.

Kaponierinho Immanuel (1454) spielte am fünften Brett mit den schwarzen Steinen gegen Lukas Wolter (1524) und galt als Außenseiter. Schon früh zeichnete sich ab, dass Wolter eine echte Hausnummer für Immanuel sein würde.

Schon nach der Eröffnung stand Schwarz sehr passiv, zudem hatte Weiß die Kontrolle über das Zentrum.

Befreien konnte sich Immanuel nicht, trotzdem bemühte er sich, Gegenspiel am Königsflügel zu erzeugen. Wolter spielte die Partie jedoch ruhig und konsequent weiter und behielt seinen Vorteil souverän in der Hand.

Weiß konnte einen gefährlichen Freibauern bilden, um den sich Immanuel kümmern muss. Darüber hinaus ist der weißfeldrige Läufer sehr stark. Die Stellung ist für Schwarz nur schwer zu verteidigen, Weiß steht klar besser.

Immanuel versuchte sich gegen die Niederlage zu stemmen, doch der stark aufspielende Wolter ließ nichts mehr anbrennen, sodass unser Kaponierinho nach 33 Zügen aufgab.

Die Partie ist verloren: Der Bauer auf d7 ist vergiftet. Der Turm darf ihn nicht nehmen, da sonst die Dame auf g8 mattsetzen würde.
Immanuel zog gegen den stark aufspielenden Lukas Wolter leider den Kürzeren.

Wie bereits eingangs erwähnt, war Sascha der Einzige, der gegen Oldenburg einen Punkt ergattern konnte – und diesen hatte er sich mehr als verdient. Nachdem sein Gegner Förste die Bird-Eröffnung mit 1. f4 wählte, reagierte Sascha mit seinem inzwischen bekannten schematischen Aufbau und setzte zum richtigen Zeitpunkt seinen charakteristischen e5-Vorstoß ins Zentrum durch.

 Den Bauern auf e5 hatte er erst wenige Züge zuvor platziert. In dieser Situation leitete Sascha mit dem Vorstoß d5 im Zentrum zum Gegenangriff über, nachdem Förste selbst mit f5 zum Angriff angesetzt hatte.

Sascha spielte in der Folge sehr niveauvolles Schach, stellte seine Figuren optimal auf und agierte etwas aktiver als sein Gegner.

Hier ist noch alles offen, auch wenn Schwarz bereits etwas besser steht.

Sascha verbesserte seine Stellung peu à peu und ließ sich auch von den Bauernvorstößen seines Gegners nicht beirren. Ganz im Gegenteil: Er nutzte die Exponiertheit des weißen Königs konsequent aus.

Förste hatte hier offenbar einen Blackout. Mit dem Zug Dh4 servierte er Sascha ein einzügiges Matt auf dem Silbertablett.

Ein toller Sieg für Sascha gegen einen vermeintlich deutlich stärkeren Spieler.

Mannschaftsführer Sascha zeigte gegen Oldenburg eine mehr als beachtliche Leistung.
Das Endergebnis samt der Individualergebnisse. Am Ende wäre an diesem Tag sogar ein Sieg möglich gewesen.

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