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Kaponieros on tour

Kampf um die Blitzkrone: Kaponieros bei den Niedersachsenmeisterschaften

Als Ralf das Ergebnis des Strafenkatalogs vorlas, zog er gewissermaßen den Schlussstrich unter das vergangene Wochenende. Dass am Ende nur acht Euro zusammenkamen, war dabei fast schon verwunderlich, flogen doch immer wieder Figuren zu Boden. Denn für jede zu Boden gefallene Figur sollte die Kaponiero-Kasse klingeln, wie Ralf zu Beginn der niedersächsischen Blitz-Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften scherzhaft ankündigte, die am vergangenen Wochenende bei uns im beschaulichen Vechta im Pfarrheim Maria Frieden stattfanden.

Schachspieler aus dem gesamten Bundesland waren angereist, um den besten Blitzspieler und die beste Blitzmannschaft Niedersachsens zu küren. Auch wir Kaponieros waren an beiden Turnieren vertreten. Am Samstag beim Einzelblitz gingen Nazar, Dirk, Maksym, Christoph, Karl und ich an den Start.

Unsere besten Pferde im Stall, Nazar und Dirk, ließen ihr Potenzial zwar immer mal wieder aufblitzen (lol), doch am Ende performten sie nicht besser als ihr Erwartungswert. Auch Maksym, Christoph und ich spielten eher durchschnittlich, sodass es schließlich wieder Karl war, der hervorzuheben ist.

Karl konnte an seine gute Form weitestgehend anknüpfen.

Zwar holte Karl „nur“ fünf Punkte, darunter Siege gegen Dirk und Christoph sowie Remis gegen Nazar und Maksym, doch angesichts des stark besetzten Feldes war seine Leistung durchaus beachtlich.

Nazar behielt im direkten Duell gegen mich die Oberhand.

Am Ende setzte sich Tobias Vöge vom HSK Lister Turm durch, gefolgt von Hannes Ewert (SV Hellern) auf dem zweiten und Wilfried Bode (Hamelner SV) auf dem dritten Platz.

Nazar am ersten Brett gegen den späteren Sieger des Turniers und Landesmeister Tobias Vöge.
Die Endtabelle des Einzelblitz.

Am Sonntag ging es dann weiter mit dem Mannschaftsblitz. Klangvolle Vereinsnamen wie Lehrte, Hameln, Lister Turm, Nordhorn Blanke und Uelzen fanden den Weg zu uns, wo sie zunächst in Ralf Westerhoffs Proseminar über die katholischen Bräuche der Stadt eingeführt wurden.

Wir Kaponieros gingen mit zwei Mannschaften ins Turnier: Zum einen durch die reguläre Qualifikation und zum anderen aufgrund eines Freiplatzes als Ausrichter. Und man höre und staune, in einem Feld mit vielen Oberligisten und Landesligisten konnte sich unsere erste Mannschaft (Nazar, Dirk, Maksym und ich) glänzend behaupten. Am Ende belegten wir den fünften Platz, noch vor Uelzen, Braunschweig, Hameln II und unseren ärgsten Bezirksblitzkonkurrenten Bad Zwischenahn (zum Glück).

Persönlich war Maksym mit seinem Spiel nicht zufrieden, die Zahlen aber sprachen für eine ansprechende Leistung.

Unsere zweite Mannschaft (Guido, Christoph, Karl, Fabian und Daniel) musste hingegen etwas Lehrgeld zahlen und landete ohne Mannschaftspunkt auf dem letzten Platz. Dennoch gab es einige knappe Duelle, in denen ein Punkt durchaus möglich gewesen wäre. Häufig war es „die verdammte Zeit“ (Daniel), die „echt schon ungemütlich“ (Guido) wurde und dazu führte, dass man trotz besserer Stellung den Kürzeren zog.

Das Turnier wurde vom Hamelner SV dominiert, der Platz eins belegte. Zweiter wurde der HSK Lister Turm, und Nordhorn Blanke sicherte sich den dritten Platz. Herzlichen Glückwunsch an die drei Mannschaften zur Qualifikation für die Norddeutsche Blitzmeisterschaft. Ein optionaler Glückwunsch geht auch an Lehrte, die sich möglicherweise (vielleicht, unter gewissen Umständen?) ebenfalls für die Norddeutsche qualifiziert haben, da Lister Turm bereits im Vorfeld als Qualifikant feststand.

Wir möchten uns bei allen Schachfreunden bedanken, die weite Strecken auf sich genommen haben, und hoffen, dass ihre Rückreise genauso unkompliziert und problemlos verlief wie die Anreise. Ein besonderer Dank geht an unser Schiedsrichtertrio Eckhard, Dirk und Stefan. Ein riesiges Dankeschön gilt natürlich auch Ralf für die gesamte Organisation des Turniers. Ebenso möchten wir seiner Tochter danken, die ihn während der Mittagspause unterstützte.

Wir freuen uns schon darauf, euch vielleicht nächstes Jahr im gleichen Rahmen wiederzusehen oder aber bei einem noch größeren Event 😉 Und spätestens 2030 sehen wir uns beim Open mit 1200 Teilnehmern.

Maksym und ich während des ersten Mannschaftskampfes gegen den HSK Lister Turm.
Christoph und Daniel spielten beim Mannschaftsblitz für die zweite Mannschaft.
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1. Mannschaft

Den ersten Saisonsieg eingetütet

Am Ende genügten zwei taktische Kniffe von Nazar und Uwe, um einen knappen, aber auch stets ungefährdeten 4,5:3,5-Heimerfolg gegen den SV Hellern II einzufahren. Dadurch dass wir den Saisonauftakt bei Aufsteiger Osnabrück vergeigten, standen wir gegen Hellern fast schon in der Pflicht zu gewinnen.  

Und es ging direkt gut los. Nazar, der momentan in bestechender Form ist, nutzte das überaus riskante Spiel seines Gegners aus, indem er selbst zum Angriff überging und dank einer Kombination gleich mehrere Figuren und die Partie gewann.

Auf den ersten Blick könnte man denken, Weiß steht mit dem Rücken zur Wand. Auf h2 droht der Matteinschlag, zudem bedroht der schwarze Turm die Dame. Nazar fand aber den schönen Zug Lxh7+! Der schwarze König schritt ins Eck, woraufhin Ld4! mit Unterbrechung der Dame-Turm Gegenüberstellung und gleichzeitiger Fesselung der schwarzen Dame die Partie nahezu beendete. Schachfreund Kaberi ließ sich noch einzelne Züge zeigen, bevor er aufgab.

Wenig später baute Uwe unsere Führung aus. Malerisch opferte er einen ganzen Turm, um ein Mattmotiv zu konstruieren.

Uwe hatte bereits eine Qualität weniger, was ihn nicht davor abhielt, seinen weißfeldrigen Läufer auf h3 (!!) zu opfern. Schachfreund Kovermann nahm die Leichtfigur, da er übersah, dass das gewinnbringende Sf4+ zum zweizügigen Matt (Kh4, g5#) führte. Welch tolle Kombination unseres Neuzugangs!

Die komfortable +2-Führung hielten wir dank einer anschließenden Remisserie in den Partien von Günter, Dirk, Jürgen, mir und Klaus Peter. Und wenn man in Mathematik nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, reichen zwei Siege und fünf Unentschieden aus, um einen Mannschaftskampf zu gewinnen. Der einzige Wermutstropfen an dem Tag war die Niederlage von Maksym, der bis zum Ende um das Remis kämpfte, sich aber im Turmendspiel gegen Schachfreund Szobries geschlagen geben musste.

Sei’s drum, ein 4,5-3,5 Heimsieg stand zu Buche, den wir uns dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdienten. Anfang Dezember reisen wir zum Auswärtsspiel nach Quakenbrück.