Am Stoppelmarktsonntag, den 18.08, findet um 18 Uhr auf der Veranstaltungsfläche des alkoholfreien Zeltes das 5. Christian Walter Chess Master Open statt. Gespielt wird in einer aufgelockerten Atmosphäre, passend zu unserem jährlichen Fest der Feste. Ob blutiger Anfänger oder Großmeister in spe, jede und jeder kann an dem Turnier teilnehmen.
Von unserer Seite werden wie auch im letzten Jahr wieder zahlreiche Vereinsmitglieder dabei sein. Dirk hat immerhin das große Ziel vor Augen, den wohl wichtigsten Titel seiner Karriere zu verteidigen.
Die Stichkampfpartie zwischen Dirk (rotes Shirt) und seinem Gegner unter den Augen schaulustiger Massen. Am Ende setzt sich unser Kaponiero durch.
Strahlend steht Dirk zwischen dem legendären turniernamensgebenden Christian Walter (links) und Mitorganisator Bernd Josef Leisen (rechts), genauso legendär, aber leider immer noch ohne Turnier, was nach ihm benannt wurde.
Wir würden uns freuen, Euch zu sehen. Ob am Brett oder beim Plausch mit Kaltgetränk am Spielfeldrand.
Am letzten Sonntag fand im Rahmen der städtischen Ferienpassaktion ein Schachturnier mit 13 Spielern (m/w) statt. Das Turnier dominierte Fabian, der alle 12 Partien gewann, dahinter folgte Danill mit 11 Siegen vor Hannes mit 9,5 und Oliver mit 9 Punkten.
Als großes Nachwuchstalent stellte sich Ilia heraus, der 50 % holte, obwohl er wesentlich jünger als die anderen Teilnehmer war. Skurill war, dass es Ezra 2x gelang, sich vom Gegner Patt setzen zu lassen.
Am Samstag fand das Simultanschachturnier im Rahmen des städtischen Ferienpassprogramms statt. Da nur 4 Jugendliche teilnahmen, erklärten sich Manfred und Andreas bereit, ebenfalls gegen mich anzutreten, um die Chance der Jugendlichen zu erhöhen. Am Ende gelang es aber keinem, gegen mich ein Remis zu erzielen. Am längsten konnte sich Ezra gegen meine Angriffe verteidigen, danach folgten Sam und Fabian.
wie ihr sicherlich schon erfahren habt, werde ich morgen den Staffelstab des Mannschaftsführers an Dirk Schmitt weitergeben. Insgesamt bin ich jetzt 25 Jahre Mannschaftsführer beim SV Kaponier Vechta gewesen.
Gestartet bin ich 1997 in der Bezirksklasse als Nachfolger von Rainer Hellmann in der 2. Mannschaft. Zu Beginn war ich einer der erfolglosesten Mannschaftsführer im weiten Umkreis. Die ersten beiden Mannschaftsremis gab es erst zum Ende der Saison. Ich kann mich noch genau an den Anruf von Dieter Boss erinnern, der mir mitteilte, dass wir nicht abgestiegen sind, da es nur einen Absteiger gab. Zu Beginn des Jahres 1999 konnten wir dann den ersten Mannschaftssieg erzielen. Georg Nortmann bedauerte, dass es uns ausgerechnet gegen seine Mannschaft gelang. In meinen 4 Jahren als Mannschaftsführer der 2. Mannschaft sind alle hinter uns platzierten Mannschaften abgestiegen.
Ab der Saison 2001/2002 war ich dann Mannschaftsführer unsere 1. Mannschaft. In den Jahren 2001-2011 spielten wir abwechselnd in der Bezirksliga und in der Verbandsliga.
Nachdem wir 2011 mehrere Abgänge hatten, konnten wir in der Saison 2011/2012 leider nicht antreten. In der Folge hatten wir 2 Jahre lang keine höherklassige Mannschaft.
Im April 2013 konnte ich mit Helmut Geist eine Spielgemeinschaft mit Cloppenburg vereinbaren. Insgesamt 4 Jahre spielten wir in der Bezirksliga und in der Verbandsliga. Leider mussten wir die letzten beiden Mannschaftskämpfe zu viert bestreiten, da die Cloppenburger nicht mehr mitmachten.
Im Frühjahr 2017 konnte ich mit Gerold Ahlers eine neue Spielgemeinschaft vereinbaren. Die Zusammenarbeit mit Ganderkesee verlief sehr harmonisch. Insgesamt 6 Jahre bis zur Saison 2022/2023 blieben wir zusammen. Leider hörten altersbedingt immer mehr Spieler von Ganderkesee auf, so dass in der letzten Saison nur noch ein Spieler aus Ganderkesee dabei war. Da wir neue Spieler gewinnen konnten, erspielten wir in der letzten gemeinsamen Saison den Aufstieg.
Ab der Saison 2023/2024 waren wir dann wieder als SV Kaponier Vechta e. V. ohne fremde Hilfe in der Verbandsliga aktiv. Zum Aufstieg fehlte uns in den letzten beiden Spielen nur ein halber Brettpunkt.
Ich freue mich, die Mannschaft nach einer langen Durststrecke in einem solchen Zustand an Dirk übergeben zu können und wünsche meinem Nachfolger viel Erfolg.
die Planungen der Spielzeit 2024/2025 laufen bereits auf Hochtouren.
Da wir für den Ligabetrieb gerne eine dritte Mannschaft melden möchten, suchen wir noch nach Schachspielerinnen und Schachspielern, die sich vorstellen könnten, künftig für uns ans Brett zu gehen. Ganz egal, ob Du blutiger Anfänger oder in Besitz fortgeschrittener Kenntnisse bist – unsere Tür steht allen offen. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, nur zum Daddeln vorbeizuschauen und Spaß am geselligen Beisammensein zu haben.
Unsere genauen Trainings- bzw. Vereinsabendzeiten findet Ihr im Reiter unter „Training“. Für die Erstkontaktaufnahme stehe ich gerne zur Verfügung (heermann.kai@gmx.net).
Bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften im Blitzschach sind wir gleich dreifach erfolgreich gewesen. Unsere erste Mannschaft, mit der Aufstellung Nazar, Dirk, Christoph und Kai, wurde ungeschlagen Bezirksmannschaftsmeister. Unsere Zwote, vertreten durch Ralf, Manfred, Fabian und Sascha, wurde zwar am Ende letzter, doch jeder von ihnen sammelte wertvolle Erfahrung für kommende Turniere.
Durch den Titel haben wir uns für die Niedersachsenmannschaftsmeisterschaft im Blitzschach qualifiziert.
Die freudestrahlenden Kaponieros: Nazar, Christoph, Sascha, Dirk, Manfred, Ralf, Fabian und Kai (von links nach rechts).
Beim anschließenden Einzelblitzturnier setzte sich Dirk mit 11,5/12 vor dem Oldenburger FM Dirk Bredemeier (10,5/12) und Nazar (10/12) durch. Sowohl Dirk als auch Nazar haben sich damit für die niedersächsische Blitzeinzelmeisterschaft qualifiziert.
Am vergangenen Wochenende fand in Verden an der Aller der niedersächsische Mannschaftspokal statt, für den wir, wie auch schon im letzten Jahr, eine motivierte Truppe stellen konnten. Mit dem Ziel uns möglichst gut zu präsentieren, nahmen wir täglich die Strecke Vechta-Verden und wieder zurück auf uns. Von den insgesamt acht gemeldeten Spielern kamen sieben von uns zum Einsatz. Für Mark und Fabian war es sicherlich die Premiere, als Spieler des Vereins an einem Turnier auf so einem hohen Niveau mitzumachen. Denn das Teilnehmerfeld ließ sich wirklich sehen: Neben den traditionell starken Mannschaften aus Lehrte, Oldenburg, Uelzen, Nordhorn und Hameln gab sich auch der Bundesligaabsteiger HSK Lister Turm die Ehre, um in fünf Runden um Niedersachsens Pokalkrone zu kämpfen.
Günter, Nazar, Mark und Dirk (von links) vor der ersten Runde.
Dass wir uns angesichts der starken Konkurrenz keine Hoffnungen auf das Treppchen machen konnten, brachte uns im Vorfeld nicht von dem Gedanken ab, trotzdem eine ansprechende Leistung zeigen zu wollen. Zum Auftakt am Freitag mussten wir uns jedoch direkt deutlich mit 0:4 gegen Nordhorn geschlagen geben. Am Samstagmorgen zeigten wir eine positive Reaktion auf die Niederlage und rangen den SC Läufer Verden verdient mit 3,5:0,5 nieder. Zum Knackpunkt des Turniers wurde schließlich die dritte Runde gegen die Schachfreunde aus Lüneburg. Als leicht favorisiert in den Mannschaftskampf gegangen, konnte nur Günter als einziger von uns einen vollen Punkt ergattern, sodass wir uns mit 1,5:2,5 (Dirk spielte Remis) geschlagen geben mussten. Die Schachdrachen aus Isernhagen führten uns in der vierten Runde dann mehr oder weniger vor, wobei Dirk über weite Strecken der Partie dem Supertalent Nikita Nechitaylo Paroli bieten und Fabian einem 1900er Spieler das Leben so gut es ging schwer machen konnte. Trotzdem hieß es am Ende auch hier deutlich 0:4. Gegen den Peiner SV in der letzten Runden kamen wir trotz unseres erneuten Favoritenstatus nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus.
Im unteren Drittel vor Turnierbeginn gestartet, liefen wir als Drittletzter ins Ziel ein. Auch wenn wir nicht jedes Spiel mit der Top-Besetzung angetreten sind, sind wir mit dem Gesamtergebnis nicht zufrieden.
Am Ende hat es nicht sollen sein: Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung gegen Spelle kamen wir am vergangenen Sonntag nicht über ein 4:4 hinaus, verpassen damit die Meisterschaft inklusive Aufstieg und müssen uns mit dem zweiten Tabellenplatz begnügen. Die Enttäuschung stand uns allen ins Gesicht geschrieben, waren wir doch so nah dran am Durchmarsch.
Die dieses Mal sehr kurze Zusammenfassung der Ereignisse: Christoph konnte am fünften Brett seinen Gegner schnell überspielen und sicherte uns den ersten vollen Punkt. Auch Nazar ließ nichts anbrennen und sorgte für die 2:0-Führung. Dann riss der Erfolgsfaden aber leider ab: Emil verlor gegen Kewe, Duc schaukelte eine Verluststellung in ein Remis und Dirk und ich kamen auch nicht jeweils über einen halben Punkt hinaus. Da Ralf sein Endspiel verlor und auch Rainer nicht gewinnen konnte, hieß es schließlich 4:4. Wie schmerzvoll.
Trotz der bitteren Pille am letzten Spieltag können wir mit unserer Saison natürlich mehr als zufrieden sein. Wer uns vor der Spielzeit gesagt hätte, dass wir um den Aufstieg mitspielen könnten, hätten wir wohl für verrückt erklärt.
An dieser Stelle wollen wir die Schachfreunde aus Spelle zur Meisterschaft und zum Aufstieg beglückwünschen! Vielen Dank auch für den netten Empfang, die tolle Spielatmosphäre und das Bereitstellen der Getränke.
Er kam, sah, verlor und siegte trotzdem: Am gestrigen Freitagabend konnte Dirk das in Lohne alljährlich stattfindende Osterblitz für sich entscheiden. Obwohl er in der allerersten Runde eine Niederlage einstecken musste, rollte er in der Folge das stark besetzte Teilnehmerfeld von hinten auf und setzte sich am Ende schließlich souverän mit elf von zwölf Punkten durch.
Blitzt gerade an Ostern wie ein alter Hase: Dirk
Bei einer, so hieß es vor Turnierstart, Rekordteilnehmerzahl von 22 Schachfreunden mussten kurzfristig die Räumlichkeiten erweitert werden. Da es aber nur den einzig körperlich belastenden Part unseres Sports bedarf, um Spielbedingungen zu ermöglichen, nämlich: Tür auf, Tische zusammenschieben, Bretter und Figuren aufstellen, ging es nahezu pünktlich los!
Während Dirk also in der ersten Runde verlor, startete Andreas makellos ins Turnier. Erst gegen Hermann Enneking (SV Caissa Wolfenbüttel), dem späteren Drittplatzierten, unterlag er in der dritten Runde wegen eines irregulären Zuges. Möglicherweise wurden sowohl Andreas als auch weitere Schachfreunde von der unübersehbaren optischen Einzigartigkeit Ennekings irritiert, der mit einem kunterbunten Ernie & Bert Pullover unserem eigentlich schachspielertypisch dunklen monotonen Modegeschmack farblich entgegenwirkte. Der Preis für das Outfit of the day geht also an Enneking.
Schachlich lief es für uns Kaponieros über weite Strecken erfolgreich. Meine Wenigkeit rangierte wegen der besseren Feinwertung auf Platz zwei vor dem punktgleichen besagten Enneking. Unser Jungspund Fabian (10. Platz) holte glänzende 50% und war zwischenzeitlich sogar Teil der Verfolgergruppe. Auch Danill (3,5 Punkte/20. Platz) und Karl (4 Punkte/18. Platz) konnten bei ihrem wohl ersten Blitzturnier in der Größendimension gut abschneiden. Andreas ordnete sich solide mit viereinhalb Punkten im unteren Mittelfeld (16. Platz) ein; in der gleichen Tabellenregion, wenngleich für die eine oder andere Überraschung sorgend, fand sich unser baldiges Neu-Mitglied Mark (5,5 Punkte/13. Platz) wieder.
Unsere Vechtaer Urgesteine Manfred (5 Punkte/15. Platz) und Rainer (4 Punkte/19. Platz) konnten auch Zählbares feiern.
Alles in allem ein gutes Turnier unserer Kaponieros Delegation! Ein großer Dank gebührt den Schachfreunden aus Lohne und speziell Bernhard Nortmann, der das Turnier wie gewohnt perfekt leitete.
Am 01.07.1947 wurde von den Schachfreunden Bock, Goldmann, Th. Möller, Petukat, Stoschek, True und Wischnewski der erste Schachverein in Vechta gegründet, der sich als Abteilung Schach dem Sportverein Niedersachsen Vechta angliederte. Zum 1. Vorsitzenden wurde Walter Wischnewski gewählt, unter dessen engagierte Leitung der Verein schon im Frühjahr 1948 im Gebäude der Pädagogischen Hochschule ein Simultanturnier ausrichtete. Das erste Schachlokal des Vereins war das Cafê Grewe, von wo der Verein 1953 zur Gaststätte Wieting überwechselte. Nach Aufgabe der Gaststätte war der Verein bis zu seiner Auflösung im Jahre 1968 in der Gaststätte „Zum Wasserfall“ untergebracht.
Gesellschaftlicher Höhepunkt jeder Schachsaison bildete in der Faschingszeit der Schachball, an dem auch die Repräsentanten der Stadt und der benachbarten Schachvereine gerne teilnahmen. Diese Schachbälle waren vom Vereinsvorsitzenden des Vechtaer Schachvereins, Walter Wischnewski, der auch die Leitung des Bezirks Südoldenburg übernommen hatte, vortrefflich organisiert. Im Jahre 1953 übernahm Karl Stoschek den Vereinsvorsitz. Die Mannschaft von Niedersachsen Vechta konnte mehrere Marle in einem guten Feld von Mitbewerbern den Titel „Mannschaftsmeister von Südoldenburg – Bersenbrück“ erringen.
In den Sechzigerjahren, in denen das Vereinsleben ganz allgemein zurückging und die Vereine mit wenigen Mitgliedern am ehesten in der Existenz bedroht waren, brachen schwere Zeiten vor allem für die Schachvereine an. Auch in Vechta kam der Spielbetrieb zum Erliegen, nicht zuletzt deshalb, weil auch dieser Verein es versäumt hatte, hinreichend intensiv die Nachwuchsarbeit zu fördern, somit ging eine schleichende Auszehrung an Mitgliedern vor sich. Einige Spieler Spieler wanderten nach der Vereinsauflösung zu benachbarten Vereinen ab.
Im Frühjahr 1977 unternahmen die Schachfreunde Dieter Bünger und die Gebrüder Dräger, die bis dahin in der ersten Mannschaft der Schachfreunde Lohne gespielt hatten, den Verein in Vechta neu zu begründen. Auf der Gründerversammlung im Vechtaer Kolpinghaus, dem neuen Vereinslokal, schrieben sich 18 Personen in die Mitgliederliste ein. Die Mannschaft erreichte auf Anhieb den Aufstieg in die Bezirksklasse und war auch in der Lage, einen unglücklichen Abstieg als Viertletzter der Klasse wegzustecken und nach direktem Wiederaufstieg ohne Punktverlust den weiteren Aufstieg in die Bezirksliga zu erkämpfen. Die Einzelmeistershaften der Senioren im Bezirk Südoldenburg waren lange Zeit in der Hand Vechtaer Spitzenspieler. So schrieben sich B. Dräger, H. Fischer und mehrere Male D. Bünger und H. Dräger in die Siegerlisten ein. Auch einige Jugendtitel und gute Platzierungen für Nachwuchsspieler konnten erreicht werden.
Im Jahre 1980 gelang es dem Verein Kaponier mit Bünger, B. Dräger, H. Dräger und H. Fischer den Titel „Blitzmannschaftsmeister des Schachbezirks Oldenburg – Ostfriesland e.V.“ in einem äußerst starken Feld von Konkurrenten zu gewinnen.
Mehr als 40 Jahre später hat der Verein 25 Mitglieder. Die erste Mannschaft spielt in der Verbandsliga West und die zweite Mannschaft in der Kreisliga Süd. Im Gulfhaus findet montags regelmäßig Jugendtraining statt, die Senioren treffen sich freitags im Pfarrheim Maria-Frieden.
Nomen est Omen – was hat es eigentlich mit dem „Kaponier“ im Namenszug des Vechtaer Schachvereins auf sich?
Kaponier ist ein Begriff, der aus dem Französischen stammt. Übersetzt bezeichnet er ein zum Schutz eines Wasserlaufs dienendes Befestigungswerk. Das Vechtaer Kaponier wurde 1705 vom damaligen Landesherren, der Fürstbischof Friedrich Christian von Plettenberg, erbaut. Das fünfeckige Gebäude befestigte als Rundumverteidigungsanlage die Verbindung der Stadt mit der Festung Vechta, einem sternförmigen Befestigungswerk, bestehend aus fünf Bastionen mit der Zitadelle St. Maria und den Kasernen als Zentrum.
Er gab dem Vechater Schachverein seinen eigenwilligen Namen: Das Vechtaer Kaponier
Um das Kaponier ranken Geschichten und Legenden, die zum Teil darin begründet liegen, dass der Kaponier als Gefängnis diente. Die ursprüngliche Funktion des Kaponiers als Befestigungswerk zur Rundumverteidigung ist es aber wohl gewesen, die die Gründerväter des Vereins inspirierte; und das Vechtaer Kaponier ist eben ein Turm, um den Bogen zum Schach zu schlagen.
Weite Teile des Textes hat unser ehemaliger Vorsitzender B. Dräger anlässlich des 30-jährigen Vereinsjubiläums geschrieben!
Die diesjährige Vereinsmeisterschaft ist in vollem Gange und steht gegenwärtig unter dem Zeichen einer regelrechten Taktikschlacht. Teils schnelle und teils langatmige Partien mit unterschiedlichen taktischen Motiven prägten die vergangenen Wochen.
Bereits vor zwei Wochen trafen Christoph und Günter aufeinander. Das Duell der Mannschaftskollegen versprach ausgeglichen zu werden, doch allzu spannungsvoll ging es zwischen den beiden nicht zu. Und das etwa nicht, weil, wie es auch mal vorkommt, schnell die Waffen gestreckt und sich auf Remis geeinigt wurde, sondern weil Christoph zu Überraschung aller Kiebitze eine bekannte Taktik übersah, die in eine fixe Niederlage mündete.
Christoph (Schwarz) zog in dieser Stellung das fatale b5? Für alle Taktikfans unter uns: Mit welchem Schlag bog Günter in die Siegerstraße ein?
Richtig, Lxf7+! Auf das nahezu unausweichliche Kxf7 folgte die unbequeme Gabel Se5+! mit Doppelangriff auf König und Läufer. Christoph wich nach g8 aus, dem vermeintlichen Schlupfloch. Günter eroberte die geopferter Figur (Sxg4) zurück, hatte zudem einen Mehrbauern, eine gesündere Bauernstruktur und einen deutlich besser postierten König – die Partie ist in höherem Sinne schon gelaufen. Doch Christoph verlor in dieser Situation die Übersicht und nahm in Erwartung eines Tausches den Springer raus (Sxg4). Doch das führte zum forcierten Ende.
Wie finalisierte Günter die Partie? Die Frage lassen wir mal unbeantwortet; mit ein wenig Bedenkzeit sollte es jeder sehen.
Günter, der aufgrund seiner DWZ neben Klaus Peter Top-Favorit auf den Vereinsmeisterschaftstitel ist, duellierte sich gestern Abend mit Ralf. Wieder ein Duell zwischen zwei Mannschaftskollegen und wieder einmal dauerte es nicht lange, bis die Partie endete. Doch, man höre und staune, dieses Mal war es Günter, der vom furios aufspielenden Ralf bereits in der Eröffnung überspielt wurde.
Schon jetzt stand Ralf (Weiß) auf Gewinn. Die Dame-Läufer Batterie fokussiert f7, alle weißen Figuren sind prima entwickelt, während Schwarz darauf hoffen muss, irgendwie noch den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Ralf spielte munter drückend weiter…
Nach Lb5+ hat Günter genug gesehen und resignierte. Ralf sorgte für die erste dicke Überraschung der Vereinsmeisterschaft.
Günter zwang zuerst Christoph in die Knie, ehe er von Ralf geschlagen wurde. Hier während des Mannschaftskampfes gegen den Wilhelmshavener SC.
Auch Artur wollte nach seinem Triumph gegen Juri nachlegen und unserem nächsten Vereinsroutinier die Stirn bieten. Doch Emil konnte in der Frühphase der Partie eine Figur gewinnen und das Spiel in seine Richtung lenken. Artur wehrte sich nach Kräften und wickelte in ein Turmendspiel ab, welches zwar technisch gesehen gewonnen war, doch auch erstmal den Praxistest hätte bestehen müssen. Am Ende münzte Emil die Partie in einen Sieg um.
Strahlemann Artur während seiner Begegnung gegen Emil.
Zwischen Nils und Sascha deutete sich zunächst eine ruhige und ausbalancierte Partie an, ehe beide damit anfingen, mit offenem Visier zu spielen. Wie in einer geschlossenen Caro-Kann Partie üblich, versuchte Weiß, in dem Fall Nils, Spiel und Druck am Königsflügel zu erzeugen, wohingegen Schwarz (Sascha) versuchte, das Zentrum anzuhebeln und seine Figuren über den Damenflügel ins Spiel zu bringen.
Nils drückte weiter auf Vorteil und erspielte sich diesen sukzessive auch. Die weißen Läufer blickten tief in des gegnerischen Stellung, Saschas König war zwischendurch vollkommen exponiert. Doch dann unterlief Nils ein Fehler.
In dieser Stellung entschied sich Nils dazu, den ungedeckten Bauern auf g3 zu verteidigen. Doch Tf3? ist deutlich zu passiv, auch weil ein mögliches Txg3+ kaum Gefahr ausstrahlt, da der weiße König sich sicher auf h2 verstecken könnte. Vielmehr noch hätte die offene g-Linie für Sascha mittelfristig zum Problem werden können. Statt Tf3 wären Sxd5! oder Tf5! besser gewesen – Druck erhöhen, dann die Lichter ausknipsen. Doch Sascha lief die Zeit davon…
…und Nils opferte mit Lh7+ eine weitere Figur, mit der Idee, nach Kxh7 mit Lg5+! die Dame zu gewinnen. Dazu kam es allerdings nicht mehr, weil Sascha vorher auf Zeit verloren hatte. Und so absurd es klingen mag, wenn Sascha sich mit seinem König auf h8 „versteckt“ hätte, hätte er besser gestanden. Erster Sieg für Nils in der Vereinsmeisterschaft.
Wenn es schachlich so weitergeht, taufen wir die Vereinsmeisterschaft in das Michail Tal Gedenkturnier um. Der Zwischenstand der Vereinsmeisterschaft 2024:
Nun hat es uns also auch erwischt: Nach sechs teils glücklichen Mannschaftskampfsiegen in Folge unterlagen wir am vergangenen Sonntag dem Hagener SV – und das ziemlich deutlich. Wir reisten mit einer kleinen Hypothek – wir waren leider nur zu siebt – im Gepäck zu den jungen Hagenern, die vor der Saison von uns als Meisterschaftskandidat Nummer eins gehandelt wurden. Dass die Hagener in der Verbandsliga West nicht allein ihre Kreise ziehen, hängt mit einer völlig überraschenden Pleite gegen Union Oldenburg II Anfang Dezember und einer kampflosen 0:8 Niederlage gegen die Schachfreunde aus Spelle zusammen. Doch zu was die Mannschaft um deren bekannten Schachlehrer Karsten Bertram zu leisten imstande ist, zeigten sie zwei Wochen vorher, als sie Hellern II mit 7:1 von den Brettern fegten. Und wir haben ja schon vorweggenommen, dass auch wir am Sonntag nicht den Hauch einer Chance hatten. Doch der Reihe nach: Weil Hagen auch nur mit sieben Mann spielte, floss ein Mannschaftspunkt weniger in die Gleichung ein. In dieser Aufstellung traten wir an: Nazar, Dirk, Duc, Günter, Brett 5 war frei, Christoph, Rainer und Ralf.
Brett 1: Nazar führte die weißen Steine gegen Balint Balazs (2196). Auch wenn unser Youngster klarer Elo-Außenseiter war, machten wir uns wie vor jeder seiner Partien Hoffnung, dass er über sich hinauswächst. Denn an guten Tagen, das wissen wir inzwischen alle, schlägt unser kleiner Kaponierinho auch die großen Fische. Gegen Balazs reichte es aber nicht. 0:1
Brett 2: Nicht merklich schlechter als Hagens erstes Brett ist Kilian Böhning (2180), die Nummer zwei der Hagener. Zum ersten Mal in dieser Saison ging Dirk damit als nominell schlechterer Spieler in die Partie. Bereits im ersten Zug wurde er überrascht: 1. f4 zog Böhning, statt, wie von Dirk erwartet, 1. d4. Schließlich blieb die Partie nahezu ereignisarm. Dirk und Böhning einigten sich quasi zu Beginn des Mittelspiels auf Remis. Zu dem Zeitpunkt stand Dirk zwar besser, er hatte jedoch auch nur noch 20 Minuten auf der Uhr. 0,5:1,5
Dirk (Schwarz) ist merklich besser entwickelt, als sein Gegner. Am entschied sich Dirk jedoch, in Anbetracht der Zeit, Remis anzubieten, welches Böhning annahm.
Brett 3: Unser Mr. 100% Duc spielte mit Weiß gegen Tom Möller (1917), eines der vielen talentierten und hervorragend ausgebildeten Schachkinder der „bertramischen“ Schule. Duc erspielte sich im Vergleich zu seinen vorherigen Mannschaftskampfpartien nicht sofort einen Vorteil aus der Eröffnung heraus. Möller nutzte kleinste Ungenauigkeiten konsequent aus.
Dass junge Schachspieler dank des regelmäßigen Taktiktrainings besonders zu fürchten sind, wenn es taktisch konkret wird, ist hinlänglich bekannt. Möller demonstrierte jedoch, dass er auch strategisch geschult ist. Er schob mit Tempo den h-Bauern nach vorne und verschaffte sich somit Raum am Königsflügel. Außerdem schwächte er Ducs König langfristig.
Ducs Stellung verschlechterte sich leider nach und nach. Am Ende konnte Möller ihn mit einer sehenswerten Kombination Matt setzen. 0,5:2,5
Das forcierte Matt lassen wir euch als kleine Taktikaufgabe hier.
Schwarz setzt Matt in drei!
Brett 4: Günter wählte seinen typischen Aufbau gegen Bertramisch bzw. Jobava London. Und wie wir alle wissen, neigt Günter auch gerne dazu, die Abteilung Attacke furchtlos aus den Ärmeln zu schütteln:
13. g5?! Kann man machen, muss man aber nicht. Günter legt den Schalter auf Offensive um. Führte das zum ersten ganzen Punktgewinn?
…zumindest nicht unmittelbar. Inzwischen steht Günter etwas schlechter. Der schwarze Bauer auf d5 ist schwach, Weiß hat einen Freibauer gebildet und das häufig unterschätzte Läuferpaar, wenngleich sich dieses in der Stellung noch nicht entfalten kann.
Schließlich reichte es auch für Günter „nur“ zu einem halben Punktgewinn. 1:3
Brett 6: Christoph bekam es mit dem Gegner zu tun, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, warum in Hagen so viele gute junge Schachspielerinnen und Schachspieler heranwachsen. Gegen Karsten Bertram hatte Christoph leider keine Chance. Auch am sechsten Brett hatten wir das Nachsehen. 1:4
Brett 7: In Rainers Partie hielt sich lange Zeit die Waage, ehe unser Häuptling seinem Gegner Oguzhan Direk immer mehr das Heft des Handelns überließ, was zur Folge hatte, dass Rainer mit einem Minusbauern ins Endspiel gehen musste. Am Ende gab sich Rainer geschlagen, der eine Mehrbauer und aktivere Figuren genügten (siehe Foto). 1:5
Rainer hat vergeblich versucht, seine Stellung zu halten.
Brett 8: An den meisten Brettern waren wir zum Teil sehr deutlich nominell schlechter aufgestellt. Der eklatanteste Unterschied zwischen den Spielstärken lag aber am achten Brett. Hagen meldete Andreas Hoppe nach, der einfach mal schlappe 2121 DWZ vorzuweisen hat. Dagegen scheint unser Teammanager Ralf (1529) ein echter David im Kampf gegen einen Goliath gewesen zu sein. Ralf schlug sich achtbar, zog im Endspiel jedoch den Kürzeren. 1:6
Ralf schlug sich gegen Hopper respektabel.
Eine solche Niederlage tut weh! Wir verlieren den so wichtigen Mannschaftskampf gegen den Hagener SV leider völlig verdient mit 1:6. Den Sonntagvormittag hatten wir uns definitiv anders vorgestellt. Doch was die jungen Hagener aufs Schachbrett zaubern, zeugt von Qualität. Wir lassen uns von der Niederlage aber nicht allzu sehr beirren, putzen den Mund ab und blicken ambitioniert in Richtung April. Am 14.04. empfangen wir Nordhorn Blanke III. Dann hoffentlich wieder in Bestbesetzung oder zumindest mit einer kompletten Mannschaft. Ein Unentschieden reicht uns, um uns in den Showdown gegen Spelle zu bringen. Auf geht’s, Kaponieros!
Fünf Mannschaftskämpfe, fünf Siege – unsere Saisonbilanz war im Vorfeld des heutigen Mannschaftskampfes gegen das Tabellenschlusslicht Bad Essen makellos. Während wir inzwischen begründet in Richtung Tabellenspitze schielen, sind die Essener darum bemüht, erste Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einzufahren.
Klare Rollenverteilung vor dem heutigen Spiel: Wir sind ungeschlagener Tabellenzweiter, Bad Essen punktloser Tabellenletzter.
Und nicht nur die Tabellenkonstellation deutete darauf hin, dass wir zum allerersten Mal als klarer Favorit in den Mannschaftskampf gehen würden. Auch der direkte DWZ-Vergleich sprach eine deutliche Sprache. An sieben von acht Brettern waren wir zum Teil eindeutig favorisiert – es hätte doch gar nichts schiefgehen können, oder? Mit folgender Aufstellung traten die Kaponieros an, um ihre Siegesserie fortzusetzen: Nazar, Dirk, Duc, Günter, Kai, Christoph, Rainer und Ralf.
Brett 3: Die erste Entscheidung fiel an Brett drei, ohne dass überhaupt ein Zug ausgeführt wurde. Ducs Gegner ist kurzfristig erkrankt und musste passen. 1:0
Brett 8: Unser Teammanager Ralf rückte für den im Urlaub befindenden Emil in die Mannschaft nach. Ralf führte die weißen Steine und spulte seine fast schon großmeisterverdächtige Theoriekenntnisse in der spanischen Eröffnung ab. Die Partie blieb in der Eröffnung ausgeglichen, bis seinem Gegner Alexander Kress der Fehler unterlief, Ralf die halboffene f-Linie zu überlassen.
Alexander Kress schlug auf f4. Ein schwerwiegender Fehler, wie sich wenig später herausstellte. Ralf nahm handlungsschnell mit dem Turm auf f4 wieder…
…um Druck auf den wunden Springer auf f6 aufzubauen. Mit einem fast schon bilderbuchartigen Qualitätsopfer bog Ralf schließlich in die Siegerstraße ein.
Ohne großartig über die Materialgewichtung nachzudenken, opferte Ralf eine Qualität für mustergültiges Angriffsschach. Die „Mama“ schaltete er mit in den Angriff ein, flankiert wurde sie von zwei monströsen Springern. Kress‘ Stellung kollabierte, Ralf rang seinen Gegner spektakulär nieder.
Kurze Zeit später war Game Over. Die Stellung war für Schwarz nicht mehr zu halten.
Ralf (graues Shirt) fuhr mit seinem heutigen Erfolg seinen zweiten Sieg in Folge ein.
Ein Auftakt nach Maß für uns und für Ralf eine Partie für das private Archiv. Der Schönheitspreis für den ansehnlichsten Angriff geht an unseren Manager. 2:0
Brett 3: Dirk entschloss sich diesmal, dass klassische Londoner System zu spielen. Wirklich ereignisreich ging es zwischen ihm und seinem Gegner Olaf Dunkhorst aber nicht zu. Bereits nach 13 Zügen verständigte man sich auf eine Punkteteilung. 2,5:0,5
Viel hätte man auf beiden Seiten nicht unbedingt herausholen können. Dirk und Dunkhorst remisierten frühzeitig.
Dirk (rechts im Bild) bleibt weiterhin mit 4/5 ungeschlagen.
Brett 5: Ohne wirkliche Theoriekenntnisse in der Hand fabrizierten mein Gegner Frank Mengler und ich eine Zugfolge, die so vermutlich nicht häufig aufs Brett kommt. Die Engine goutierte die meisten Eröffnungszüge. Im 9. Zug entschied sich Mengler jedoch für das sehr langsame h3?.
Auf den ersten Blick könnte man h3 vielleicht sogar etwas abgewinnen. Er verhindert präventiv ein künftiges Sg4 oder Lg4. Das Problem bestand aber darin, dass durch den Zug die Entwicklung vernachlässigt wurde. Während fast alle schwarzen Figuren aktiviert werden konnten, steht der weiße König immer noch völlig nackig im Zentrum, die beiden Läufer haben auch noch nicht ins Spiel gefunden.
Mein Gegner verschaffte mir ohne jegliche Not ein Quasi-Tempo. Ich bediente mich auf c4 und hielt am Mehrbauern fest. Kompensieren konnte Mengler den minimalen Materialnachteil nicht. Ich schaltete meine Figuren in den Angriff ein…
Die Route des schwarzen Turms ist offensichtlich. Über die sechste Reihe, h6 oder g6, sollte er ins Spiel finden.
Am Ende war es ein taktischer Schlag, mit dem ich meinen Gegner wenige Züge später zur Aufgabe zwang.
Eine kleine Taktikaufgabe: Schwarz am Zug gewinnt. Auflösung im nächsten Bild.
Sxh3!! lautet die Lösung! Die Stellung meines Gegners brach in sich zusammen: Sxh3, gxh3, Txh3+, Th2, Txh2+, Kxh2 und Td6!! mit unaufhaltsamen Matt.
Schachfreund Mengler (links) gab in dieser Stellung auf. 3,5:0,5
Brett 4: Mal vogelwild, dann mal wieder vollkommen statisch: Günters Stellungstypen wechseln schneller als der FC Bayern seine Trainer. In folgender Stellung verpasste Günter die Gelegenheit, die Partie dynamischer zu gestalten:
Günter (Weiß) entschied sich hier f4 zu ziehen. Durchaus nachvollziehbar, möchte man doch den Springer auf e5 gerne um ein weiteres Mal unterstützen. Allerdings wäre das mutige g4! an dieser Stelle etwas besser gewesen. Unsere Legende hätte vermutlich auch g4 gezogen, wenn ein Sieg vonnöten gewesen wäre.
In einer eher unklaren geschlossenen Stellung remisierten Günter und sein Gegner Frank Höppner letztendlich:
Die Engine zeigt eine ausgeglichene Stellung an, das Remis scheint leistungsgerecht. 4:1
Günter (rechts im Bild) sicherte uns einen halben Punkt.
Brett 7: Was macht unser Häuptling? Sollte er sich wieder dafür entscheiden, die Mittellinie nicht zu überqueren und den Gegner unter dem Druck des Zeitregimes des klassischen Schachs auf abgeklärte Weise niederzuringen? Mitnichten! Bereits in der Frühphase der Partie sah Rainer sich genötigt, die Dame in des gegnerischen Hälfte temporär zu postieren:
Eine eher seltene, objektiv schlechte, aber nicht zu unterschätzende Variante in der skandinavischen Verteidigung. Weiß opfert einen Bauern, um die schwarze Dame übers Brett zu jagen. Materialabgabe gegen Initiative, so das Argument. Rainer hielt seine Stellung und den Mehrbauern bravourös – im Endspiel resignierte sein Gegner:
Die Stellung lässt sich aus weißer Sicht kaum noch verteidigen. Die Aufgabe ist nicht weiter erklärungsbedürftig. 5:1
Brett 6: Christoph suchte mit den weißen Steinen das richtige Mittel, um die schwer zu durchdringende Caro-Kann Bauernstruktur seines Gegners zu sprengen. Zwar sicherte sich unser Mannschaftsführer früh in der Partie das Läuferpaar, aber…
…die Struktur spricht klar für Schwarz; der schwarze Springer steht auf einem idealen Feld, der schwarze schwarzfeldrige Läufer blickt auf den schwachen Punkt f5. Im richtigen Moment hätte Christophs Gegner, Maximilian Jürgenpott, die Stellung aufreißen müssen.
Stattdessen konnte Christoph alle Leichtfiguren abtauschen und in ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern übergehen.
Christoph machte in der Folge alles richtig: Er tauschte auch die Türme ab und überführte die Partie in ein Bauernendspiel. Der Sieg konnte ihm nicht mehr genommen werden. 6:1
Christoph (rechts im Bild) vor seiner Partie gegen Jürgenpott.
Brett 1: Nazars Partie war vielleicht sogar die mit Abstand spannendste von allen. Voller Kreativität gab sein Gegner Steffen Schnier eine Qualität für einen vielversprechenden Angriff. Irgendwie konnte sich Nazar verteidigen und in ein Endspiel überleiten, welches er nach zähem Kneten für sich entschied. 7:1
Auch Nazar steuerte mit seinem späten Sieg einen vollen Punkt zum Endstand von sieben (!!) zu eins bei!
Und jetzt mal zwei „!!“. Wir bezwingen das Tabellenschlusslicht Bad Essen verdient mit 7:1 und untermauern damit unsere bisher überragende Spielzeit. „Überragend“ wird zwar inflationär genutzt, doch treffender lässt sich unsere Saisonleistung einfach nicht beschreiben. Weil Spelle im Parallelspiel gegen Emden den Kürzeren zog (3:5), grüßen wir zum ersten Mal, und das auch noch ganz einsam, von der Tabellenspitze. Noch drei Mannschaftskämpfe stehen aus – Hagen, Nordhorn und Spelle! Das Programm hat es in sich, es deutet einiges darauf hin, dass es am letzten Spieltag beim direkten Aufeinandertreffen gegen Spelle um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Nord geht.
Der aktuelle Tabellenstand in der Verbandsliga West. Wir können uns nicht unbedingt beklagen ;-)!
P.S.: Vielen herzlichen Dank an Sascha (hier rechts im Bild während der Analyse), der sich dazu bereit erklärt hat, heute Fotos zu schießen. Als Unterstützung war er den ganzen Mannschaftskampf über dabei!
Am vergangenen Freitag fand unser traditionelles Kohlessen im Kolpinghaus statt. Bei Grünkohl, Bratkartoffeln und reichlich Fleisch haben wir den ganzen Abend geklönt, uns Gedanken über die Zukunft des Vereins gemacht und kommende Projekte diskutiert.
Auch unser Mit-Vereinsgründer Benno Dräger (vierter von links) war an dem Abend dabei. Wir alle waren uns einig, dass in Vechta etwas entstehen kann, wir müssen unsere Ideen nur umsetzen und dürfen nicht nur „träumen“ ;-).
So sehen Vertragsunterzeichnungen in Vechta aus. Kaponier Vechta bindet Fabian langfristig – ohne Ausstiegsklausel.
Wie es sich anfühlt, in der Doppelrolle des Favoriten und Außenseiters zugleich zu sein, wissen wir spätestens seit vergangenem Sonntagvormittag. Zu Gast waren wir nämlich bei der nominell starken zweiten Mannschaft der SG Ammerland, die sich in der letzten Spielzeit noch zum Verbandsligameister gekrönt hatte. Dass ich sie an vorheriger Stelle nur als nominell stark bezeichne, ist überhaupt nicht despektierlich gemeint. Vielmehr hängt es mit dem Umstand zusammen, dass die SGA auf dem Papier zwar einen in der Breite guten Kader hat, dieser allerdings es noch nicht vermocht hat, an die herausragende Performance der letzten Spielzeit anzuknüpfen. Vor dem Spieltag rangierten die Ammerländer mit gerade einmal zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Entsprechend favorisiert hätten wir als Tabellenzweiter in den Mannschaftskampf gehen müssen, doch unsere personelle Ausgangslage war, um es mal sanft auszudrücken, so bescheiden, dass wir vor dem Start der Uhren mit etwas Zählbaren mehr als zufrieden gewesen wären. Duc fehlte aufgrund von Verpflichtungen auf Bezirksebene, zudem meldete sich Dirk am frühen Morgen krankheitsbedingt ab. Da wir kurzfristig keinen Ersatz auftreiben konnten und mit Duc und Dirk nicht irgendwer, sondern zwei wichtige Punktegaranten fehlten, bürdete uns der Schachgott an diesem Tag die wohl anspruchsvollste Herausforderung der bisherigen Saison auf. Und das ausgerechnet im Kurort Bad Zwischenahn – eigentlich wollten wir da nur regenerieren. Sieben Gefährten also (wie bei Herr der Ringe, klingt eigentlich ganz cool) machten sich auf den Weg, um den Ring nach Mordor… ach, vergessen wir es! Mit folgender Aufstellung setzten wir uns zum Ziel, die 0:1-Hypothek aufzuholen: Nazar; Brett zwei blieb frei; Günter; Kai; Christoph; Emil; Rainer und Ralf.
Brett 5: Christoph führte die weißen Steine gegen Jannes Gerdes ins Feld. Gerdes gehört am vierten bzw. fünften Brett zu den stärksten Spielern der Liga. Letzte Saison holte der Ammerländer Youngster 8 von 9 möglichen Punkte, bei einer DWZ-Performance von 2132! Die spielerische Klasse bekam Christoph leider zu spüren: Gerdes war bei seinem Angriffsspiel auf dem Königsflügel gnadenlos und durchdrang Christophs Defensive. 0:2
Brett 1: Nazar bekam es mit Julian Hans zu tun, der im Meisterturnier der Landeseinzelmeisterschaften Anfang des Jahres unter Beweis gestellt hatte, mit den besten Spielern des Bundeslandes mithalten zu können. Nazar entschied sich im Damengambit dazu, den nicht selten giftigen Bauern auf g7 mit seiner Dame zu nehmen. Hans erzeugte sukzessive Gegenspiel und konnte sich nach anfänglicher Druckphase befreien. Nazar blieb cool, für einen vollen Punkt reichte es aber nicht. Am Ende teilten sich die beiden die Punkte. 0,5:2,5
Brett 4: Wieder einmal durfte ich mein Caro-Kann Repertoire hervorholen. Diesmal bekam ich eine Variante aufs Brett, in der ich mich zwischenzeitlich mit einem Minusbauern abfinden musste. Im 11. Zug entschied ich mich dazu, meinem Gegner den Mehrbauern komplett zu überlassen und es mit Initiative zu rechtfertigen.
In dieser Stellung habe ich den Entschluss gefasst, mit 11. e6 Druck auf den d5 aufzubauen und meinen Gegner zu einer Entscheidung zu zwingen. Vorbeiziehen, schlagen oder stehenlassen? Wendt schlug auf e6, was objektive in Ordnung ist. Jedoch konnte ich mit Tempo (Lxe6) nebst Sd5, Te8 alle meine Figuren aktivieren und Angriff erzeugen.
Nur mit exaktem Defensivspiel hätte Wendt einigermaßen das Gleichgewicht halten können. Weil er aber die richtigen Züge nicht fand, schlug mein entwickelter Angriffsplan durch. Ich postierte meine Läufer ins Zentrum und schielte in Richtung des weißen Königs.
Wendt beorderte seine Dame aufs Ausgangsfeld zurück. Ein Fehler, den ich als Schwarzspielender mit dem taktischen Schlag 18. Lxg2! (mögl. Variante: Kxg2, Dg4+, Kh1, Df4 mit unausweichlicher Mattdrohung auf h2) ausnutzen konnte.
Am Ende krallte ich mir alle Bauern am Königflügel und wickelte die Partie in ein klar gewonnenes Leichtfigurenendspiel ab. 1,5:2,5
Kurze Zwischenbilanz: Zu diesem Zeitpunkt lagen wir also „nur“ mit einem Punkt zurück, doch die Brettsituation verhieß nichts Gutes. Günter hatte eine mehr als komplizierte Stellung vor sich, Emil geriet in einer minimal schlechteren Stellung in Zeitnot und auch bei Rainer und Ralf konnte nicht unbedingt etwas Zählbares erwartet werden. Aber gerne erinnern wir uns an das Spiel gegen Emden zurück: Wie war das nochmal mit diesem „legendärischen Comeback“?
„Ralf, zeig der Welt, dass du besser bist als Carlsen.“
Brett 8: Wir beginnen mit dieser Stellung unseres Teammanagers Ralf:
Ralf (Schwarz) hat eine Figur weniger, seine Dame und sein Turm stehen passiv. Die Engine reklamiert einen eindeutigen Vorteil für Weiß.
Die Chancen auf einen vollen, gar einen halben Punkt schienen aussichtslos. Ralf stand trotz gewiefter Ausgleichsbemühungen mit dem Rücken zur Wand. Doch wegen eines groben Schnitzers seines Gegners drehte sich das Spiel, der sicher geglaubte Punkt der Ammerländer zerfloss.
Ralfs Gegner zog in dieser Stellung c6?. Er ging wohl davon aus, dass der Bauer unaufhaltsam durchläuft, wenn Ralf auf g2 mit dem Springer zwischenschlagen würde. Aber…
…Ralf hatte das so wichtige Feld e7 für seinen Springer, wodurch er das unbehelligte Durchlaufen des Bauern verhindern konnte. Nach 40. Se7 blickte Ralf kurz zu seinem Gegner hoch, eine beliebte Signatur von Schachspielern, wenn sie wissen: das war’s, mein Lieber! 2,5:2,5
Brett 7: Das Kurioseste an diesem Tag spielte sich jedoch am siebten Brett ab:
Warum zeige ich dieses harmlose Eröffnungsbild? Weil es das einzige Mal (!) ist, wo Rainer in der Partie mit einer Figur die Mittellinie überquert hat. Danach nicht mehr, wirklich gar nicht mehr. Den Bus geparkt, wie einst König Otto 2004 mit Griechenland. Rehagel machte sich mit dem EM-Titel damals unsterblich, stieg in den Fußballolymp auf. Und Rainer? Hoch in die Zitadelle?
Das ist die Endstellung der Partie zwischen Rainer Hellmann und Rainer Kuhlmann. Rainer gewann, aber welcher der Rainers und warum? Unser Rainer freilich, der Häuptling der sieben Gefährten! Aber wie? Weiß steht doch sichtlich schlechter. Sein Namensvetter ließ völlig sorglos die Uhr herunterlaufen, in dem Glauben, der Zeitbonus würde schon nach 30 Zügen erteilt werden. Puh, welch Glück – nehmen wir trotzdem gerne mit! 3,5:2,5
Brett 3: Günter bekam schnell eine komfortable Stellung aufs Brett gezaubert. Dann aber drohte ihm die Partie zu entgleiten. Sein Gegner Gerd Wiechmann befreite sich und erzeugte gefährliches Gegenspiel. Aber auch Günter scheute nicht davor zurück, mit offenem Visier weiter zu attackieren. Das zwischenzeitliche Stellungsbild sah entsprechend aus:
Vogelwilde Stellung zwischen Günter und Wiechmann. Günter (Weiß) hat zwar eine Qualität mehr, doch der schwarze Bauer auf e3 steht gefährlich nah am Umwandlungsfeld. Unsere „Legende“ blieb cool, tauschte freudig ab und verschaffte sich einen Vorteil im Endspiel zwei Türme + Bauern vs. Turm und Läufer + Bauern.
Die Fesselung ist zu stark, obendrein droht der Bauer auf f4 zu fallen. Nach 48. Ke4 gab Günters Gegner auf. Schon wieder gewonnen, Partie und Mannschaftskampf. 4,5:2,5
Wir fühlten uns verpflichtet, eine Wasserstandsmeldung abzugeben: Unser unzweideutiges Siegerfoto (von links nach rechts: Ralf, Nazar und ich) als Antwort auf die Frage von Dirk, wie es denn momentan ausschaue.
Brett 6: Emil musste sich am Ende nach langem Kampf geschlagen geben. Zwischenzeitlich in Zeitnot geraten, rettete sich unser Routinier gerade so über die Zeitkontrolle. Die Stellung halten konnte er jedoch nicht mehr. 4,5:3,5
Irre! Wenn der Mannschaftssieg gegen Emden unter die Kategorie „Glück“ fiel, fehlt der deutschen Sprache ein passendes Substantiv, um die heutigen Ereignisse treffend zu beschreiben. Ohne die Bodenhaftung komplett zu verlieren, gewinnen wir fast schon im Stile einer Spitzenmannschaft überaus glücklich gegen die SG Ammerland mit 4,5:3,5. Damit fahren wir den fünften Sieg im fünften Ligaspiel ein. Und als kleine Randnotiz: den Klassenerhalt haben wir mit dem Sieg eingetütet! Der Kaponieros-Express steuert unaufhaltsam weiter voraus. Am 25. Februar um 10 Uhr empfangen wir im Pfarrheim St. Georg den Tabellenletzten Bad Essen. Unsere Siegesserie darf gerne um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben werden.
Wer hätte diese Tabellenkonstellation vor der Saison für möglich gehalten? Die Aufsteiger Spelle und Vechta dominieren die Liga. Erst am letzten Spieltag kommt es zum direkten Aufeinandertreffen. Wer schreibt eigentlich dieses außergewöhnliche Drehbuch?
Die Vereinsmeisterschaft 2024 ist in vollem Gange. Unsere baldigen Neumitglieder Artur und Nils (ein herzliches Willkommen an dieser Stelle) kamen am vergangenen Freitag in den Genuss, ihre erste offizielle Partie im klassischen Schach zu spielen. Während Artur sich im Turmendspiel gegen unseren Routinier Juri durchsetzen konnte, zog Nils gegen Emil knapp den Kürzeren.
Artur (links) vor der Partie gegen Juri (rechts.
In diesem vermeintlich ausgeglichenen Turmendspiel behielt Artur die Oberhand.
So eindeutig die Stellung scheint, weil Emil (schwarz) eine Figur mehr hat, wurde es am Ende laut Günter noch sehr knapp. Nils verpasste eine erste Überraschung.
Weil Dirk im Stile eines norwegischen Schachgroßmeisters darauf verzichtet hat, seinen Titel verteidigen zu wollen, sind die diesjährigen Favoriten Günter und Klaus Peter Schermeier (SF Lohne). Das Turnier erstreckt sich fast über das gesamte Jahr. Den Spielplan könnt Ihr Euch als pdf-Datei herunterladen.
Quo vadis, Kaponieros? Eine Frage, die durchaus berechtigt ist, war unser Saisonstart famos wie auch überraschend zugleich. Kaum einer hätte es wohl für möglich gehalten, dass wir das Jahr 2023 mit drei Siegen aus drei Spielen in der Verbandsliga West abschließen würden. Umso zufriedener sind wir über den geglückten Start. Doch wie in anderen Sportarten auch geht schnell die Debatte los, wohin die Reise in einer Saison führen kann. Der Traumstart – vielleicht nichts weiter als ein kurzer Höhenflug? Oder gehören wir doch zu den Mannschaften, die ein ernsthaftes Wort um die Meisterschaft sprechen können? Fragen, die wir am vergangenen Sonntag gegen den SK Union Oldenburg II beantwortet wissen wollten. Mit folgender Aufstellung gingen wir gegen die Oldenburger ins Rennen: Nazar, Dirk, Duc, Günther, Kai, Christoph, Rainer und Ralf.
Brett 8: Ralf hatte einen entspannten Schachvormittag. Die Gäste aus Oldenburg reisten nur zu siebt an und ließen das achte Brett (sportlich sehr fair) frei. Somit starteten wir mit einer 1:0-Führung im Rücken. Der Punkt war von Vornherein eingeplant. Ralf, das wissen wir, ist in der Form seines Lebens. Aktuell würde er auch Magnus Carlsen vom Brett fegen. 1:0
Brett 6: Die Partie zwischen Christoph und Michael Teutsch war über weite Strecken ausgeglichen. Im Endspiel wurde Teutsch jedoch spielbestimmender und Christoph sah sich irgendwann gezwungen, mit einer Figur weniger ums Remis zu kämpfen. Allerdings genügten seine Verteidigungsküste nicht, Oldenburg glich verdient aus. 1:1
Hier sah die Welt für Christoph noch in Ordnung aus.
Brett 3: Unser „Mr. 100%“ Duc macht seinem Namen alle Ehre. Wie gewohnt erarbeitete er sich sukzessive einen Brettvorteil. Zudem geriet sein Gegner Maik Schäfer unter Zeitdruck. Duc wickelte clever ab und überführte seinen Stellungsvorteil in ein Endspiel, welches Spieler seines Kalibers blind nach Hause fahren. So auch Duc! 2:1
Duc führte die schwarzen Steine und steht bereits hier (siehe Engine) klar besser.
Drei aus drei: Duc behält seine weiße Weste!
Brett 5: Eine qualifizierte Antwort auf 1. F4 werde ich voraussichtlich auch die nächsten 50 Jahre nicht haben. Entsprechend kam wenig Theorie aufs Brett; eher positionell geprägt, brach ich die Stellung im richtigen Moment auf. Eigentlich dachte ich noch lange kneten zu müssen, um den entscheidenden Vorteil zu erzielen, doch Förste übersah nach Tf2 etwas, was ihn wenig später zur Aufgabe zwang. 3:1
Was übersah mein Gegner? (Schwarz am Zug)
Brett 4: Unsere Emdener „Legende“ (Zitat Nazar) Günter erwischte leider nicht seinen besten Tag. Sein Gegner Alvaro Sanchez Hernandez baute mit einer Batterie über die f-Linie und einem fianchettierten Läufer auf der Diagonale a8-h1 enormen Druck auf. Günter tat alles, um den Kasten einigermaßen zusammenzuhalten, musste sich jedoch am Ende geschlagen geben. 3:2
Kassierte leider die erste Saisonniederlage: Günter.
Brett 6: Zwischen Sebastian Beeck und Rainer verlief es relativ ereignisarm. Rainer ging zwar mit einem Doppelbauern in ein minimal schlechteres Springerendspiel, den leichten Vorteil verwerten konnte Beeck jedoch nicht. Unser Vorsitzender verteidigte sich clever und löste den Doppelbauern auf – wenig später einigten sich beide auf Remis! 3,5:2,5
Rainer sicherte einen wichtigen halben Punkt.
Brett 2: Dirk entschied sich wenig überraschend für den Jobava-London, den er inzwischen so gut beherrscht, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er sein erstes Buch über die Ideen und Pläne der Eröffnung publiziert. Die Weichen auf Sieg stellte er früh: Eine offene h-Linie (sein Gegner Thomas Elbern hatte kurz rochiert), aktive Leichtfiguren und eine Dame, die sich in den Königsangriff einschaltete, beflügelten Dirks Angriffslust. Konkret beenden konnte er den ersichtlichen Vorteil nicht vorzeitig, sodass es noch ein wenig dauerte, bis Elbern die Hand zur Aufgabe reichte. 4,5:2:5
Die offene h-linie, die Dame, die auf das Feld h5 schielt und die perspektivisch aktiven Leichtfiguren – Dirk steht bereits hier deutlich besser.
Weiterhin einer unserer Top-Scorer: Dirk!
Brett 1: Unser Youngstar Nazar Tarasenko hatte es mit dem Routinier Ernst Heinemann zu tun, der zuletzt im Meisterturnier der Landeseinzelmeisterschaften unter Beweis gestellt hatte, dass er, auch wenn er „nur noch“ knapp 2000 DWZ/Elo hat, nach wie vor hochwertiges und abgeklärtes Schach spielt. Das Endspiel zwischen ihm und Nazar war trickreich wie kompliziert, schließlich mündete die Partie wegen eines unausweichlichen Dauerschachs in ein faires Remis. 5:3
Nach langem Kampf endete die Partie zwischen Nazar (links) und Heinemann (rechts) Remis.
So langsam wird’s unheimlich: Nachdem wir als Aufsteiger mit drei Siegen aus drei Spielen makellos in die Verbandsliga West gestartet waren, konnten wir am vergangenen Sonntag an die gute Leistung des letzten Jahres anknüpfen und den vierten Erfolg im vierten Ligaspiel feiern. Mit 5:3 setzten wir uns gegen den SK Union Oldenburg II durch, der zugegebenermaßen etwas ersatzgeschwächt seine Reise zu uns angetreten war. Durch den erneuten Erfolg bleiben wir vorerst in den oberen Tabellengefilden, knapp hinter den Schachfreunden aus Spelle, die ebenfalls eine bislang perfekte Saison spielen und nur wegen eines halben Brettpunkts mehr an der Tabellenspitze stehen.
Über die aktuelle Tabellensituation können wir uns nicht beklagen ;-)!
Am Ende setzte sich der Elo-Favorit dann doch knapp durch: Dirk Schmitt gewann am gestrigen Freitagabend das traditionelle Weihnachtsblitzturnier des SV Kaponier Vechta. Insgesamt 10 Spieler und ein Kiebitz hatten sich im Pfarrheim Maria-Frieden zum sportlichen Jahresabschluss eingefunden. Wie jedes Jahr wurden von unserem Kassenwart Manfred zahlreiche attraktive Preise ausgelobt, die, so sagte er zu Beginn, aus den diesjährigen Getränkeeinnahmen finanziert worden seien.
Es wurden neun Runden jeder gegen jeden gespielt. Obwohl Dirk schlecht ins Turnier gestartet war, konnte er das Feld mit einer Siegesserie von hinten aufrollen. In der letzten Runde kam es zum Aufeinandertreffen mit Ralf, der mit bislang nur eineinhalb abgegebenen Punkten völlig überraschend an der Tabellenspitze stand. Dirk war sogar gezwungen, Ralf mit den schwarzen Steinen zu bezwingen, wollte er das Weihnachtsblitzturnier gewinnen. In der über weite Strecken ausgeglichenen Partie konnte der Turniersieger das Springerendspiel für sich entscheiden.
Geteilter Zweiter wurden Nazar (links im Bild), Anatolie und (!) Ralf (!) (alle 6,5 Punkte), dahinter reihten sich Günter (5,5), Kai (5), Klaus Peter und Manfred (beide 2,5 Punkte) sowie Andras und Rainer (beide 1,5 Punkte) ein. Der Ergebnisplan:
Unser Vorsitzender Rainer bedankte sich zum Schluss bei den Teilnehmern des Turniers und wünschte allen ein Frohes Weihnachtsfest!
Ein zufriedener Anatolie nach seiner guten Leistung.