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1. Mannschaft

„Truppe ist gut genug, um im ersten Tabellendrittel zu landen“

Dirk ist langjähriger Kaponiero und zählt zu den stärksten Spielern unseres Vereins. Dieses Jahr hat er sowohl den Stadtpokal als auch die Vereinsmeisterschaft gewonnen. Im Interview rekapitulieren wir das erste Saisondrittel und blicken auf die bevorstehenden Mannschaftskämpfe, die Verbandsliga West im Allgemeinen und Dirks persönlichen Ziele für 2024.

Dirk, die ersten drei Ligaspiele in der Verbandsliga West sind absolviert, nun geht es für uns in die wohlverdiente Winterpause. Wie lautet dein Zwischenfazit zum bisherigen Saisonverlauf?

Dirk: Die bisherige Saison verlief sehr positiv. Wir haben die ersten drei Spiele gewonnen, womit ich so ohne Weiteres nicht gerechnet habe. Bis jetzt spielen wir alle recht konstant. Außerdem haben wir bislang das nötige Glück auf unserer Seite gehabt, was besonders gegen Emden stark ins Gewicht gefallen ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch gegen Oldenburg punkten können. Von daher sieht es aktuell sehr gut aus. Das Abstiegsgespenst sollten wir eigentlich schon vertrieben haben und können uns anderen Regionen widmen.

Gehen wir die Spiele chronologisch durch: Am ersten Spieltag trafen wir auf den Wilhelmshavener SC, dem in der letzten Saison als Aufsteiger fast der Durchmarsch in die Landesliga gelungen war. Klang erstmal nach einem harten Brocken. Was hast Du damals im Vorfeld über deinen Gegner Anton Bulygin gedacht?

Dirk: Mir war bewusst, dass es gegen Anton recht schwierig werden würde, weil er wenig riskiert und sehr solide spielt. In der Eröffnung hat er mich bereits überrascht, weshalb die Punkteteilung völlig in Ordnung ging.

Dirk in der Partie gegen Anton Bulygin (WSC).

Wie wichtig ist ein erfolgreicher Saisonstart deiner Meinung nach?

Dirk: Ein erfolgreicher Saisonstart ist enorm wichtig, weil wenn man erstmal mit dem Rücken zur Wand steht, wird es schwierig. Irgendwann fehlt einem das Selbstvertrauten und man hat Druck, was den weiteren Verlauf einfach nur erschweren würde. Wir können nach unserem Saisonstart befreit aufspielen, was man die nächsten Spieltage denke ich auch merken wird.

Anschließend empfingen wir zu Hause Hellern II. Auch hier gingen wir denkbar knapp mit 4,5:3,5 als Sieger von den Brettern. Wie hast Du den Mannschaftskampf in Erinnerung?

Dirk: Auf dem Papier war es relativ knapp, den Heimsieg selbst habe ich aber nie als knapp empfunden. Günter hatte die ganze Zeit etwas mehr vom Spiel, deine (Anm. d. Red. Kai) Partie war total solide und Nazar und Duc standen schnell auf Gewinn. Ich habe schon im Mittelspiel leichte Vorteile gehabt und war mir sicher, dass ich die Partie in einen vollen Punkt umwerte. Dass es noch so knapp geworden ist, hat mich etwas überrascht, aber insgesamt haben wir es souverän gemeistert.

Am ersten Advent gastierten wir schließlich bei den Königsspringern aus Emden, dem bisherigen Ligaprimus und neben Hagen heißesten Anwärter auf den Aufstieg. Der Mannschaftskampf ist in seiner ganzen Entstehung vermutlich kaum in Worte zu fassen, versuch es trotzdem mal bitte.

Dirk: Gegen Emden, das muss man einfach sagen, ging es schlecht los. Weil Duc fehlte, bin ich erstmal nicht davon ausgegangen, dass wir überhaupt punkten. Dann lagen wir noch mit 0,5:2,5 zurück, d.h. die restlichen Partien mussten nahezu alle gewonnen werden. In deiner Partie sah es gut aus, du hast dich am Ende ja auch durchgesetzt. Nachher kippte auch meine Partie zu meinen Gunsten. Dass Christoph gewonnen hat, hat mich überrascht. Am Ende hing alles an Günter, der ein Remis-Turmendspiel noch gewinnen konnte. Im Endeffekt hatten wir viel, viel Glück – aber das Glück ist mit den Tüchtigen!

Gegen Peter Suren (Emden) war es eine zähe Angelegenheit für Dirk. Am Ende konnte er für uns den so wichtigen vollen Punkt einfahren.

es folgen noch sechs Duelle. Kurioserweise stehen mit Spelle und uns zwei Mannschaften an der Spitze, die man vor der Saison nicht unbedingt da oben vermutet hätte. Ist diese Liga einfach ausgeglichener, als wir selbst vor der Saison gedacht haben?

Dirk:  Die Liga ist deswegen so ausgeglichen, weil Hagen nicht mit der letzten Konsequenz spielt, sprich, sie lassen viele Spieler außen vor. Gleiches galt auch für Oldenburg am ersten Spieltag gegen Spelle. Und davon profitieren im Augenblick Mannschaften wie Spelle und wir. Den Punkterückstand müssen Hagen und Oldenburg erstmal wieder aufholen, was die Liga momentan so interessant macht.

Wo landen wir Kaponieros am Ende der Spielzeit?

Dirk: Ich gehe davon aus, dass wir am Ende der Saison Dritter oder Vierter werden. Oldenburg und Hagen werden das Ding oben vermutlich unter sich ausmachen. Wir können aber durchaus ein kleines Wörtchen mitreden. Ich bin da ganz optimistisch, weil unsere Truppe, so wie sie jetzt ist, gut genug ist, um  am Ende im oberen Tabellendrittel zu landen.

Hast Du ein persönliches Schachziel für 2024?

Dirk: Mein persönliches Schachziel für 2024 ist weiterhin erfolgreich Mannschaftskämpfe zu spielen und irgendwann die DWZ bzw. Elo von 2100 zu knacken.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Stadtpokal

Dirk Schmitt verteidigt Stadtpokaltitel

Dirk hat am gestrigen Freitagabend erfolgreich seinen Stadtpokaltitel verteidigt und damit seine Siegesserie in diesem Wettbewerb fortgesetzt. In der ereignisarmen klassischen Partie trennte er sich noch von seinem Gegner Klaus-Peter Schermeier (SF Lohne) Remis. In der anschließenden Schnellschachbegegnung sah es lange Zeit so aus, als könnte Schermeier Dirk vom Thron stoßen, weil letztgenannter eine Bauerngabel übersah und fortan mit einer Figur weiniger spielen musste. Weil Dirk aber die g-Linie geöffnet hatte und den kurzrochierten schwarzen König permanent unter Druck setzte, kippte die Partie schrittweise zugunsten des Titelverteidigers. Am Ende konnte Schermeier, der häufig gute Verteidigungszüge fand, dem Angriff aber nicht mehr standhalten.

In der klassischen Partie einigten sich Klaus-Peter Schermeier (weiß) und Dirk (schwarz) schnell auf Remis.

Nach 15 Zügen bot Schachfreund Schermeier Dirk Remis an. Beide waren sich im Nachhinein einig, dass aus dieser Stellung kaum etwas zu holen ist.

Mit vertauschten Farben ging es dann in das Schnellschach-Stechen. Dirk verlor zwar zwischenzeitlich eine Figur, konnte jedoch über die später geöffnete g-Linie ausreichend Druck erzeugen, um Schermeier den Schneid abzukaufen. Am Ende blieb der Wanderpokal in Dirks Händen.

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1. Mannschaft

Aufreibender Nervenkrimi in Emden

Eines sei vorweggenommen: Der ersten Advent war für die Kaponieros nichts für schwache Nerven. Wer bis dato den eigentümlichen Charakter von Mannschaftskämpfen nicht zu schätzen wusste, müsste spätestens nach dem Auswärtsspiel am vergangenen Sonntag aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen. Die Spitzenbegegnung der Verbandsliga West bot so ziemlich alles, wonach sich das Schachherz sehnt: feine Kombinationen, unorthodoxe Spielstile, technisch geprägte Endspiele und natürlich ein enger Mannschaftskampf in epischer Länge. Aber der Reihe nach: Eigentlich wären wir erneut in Bestbesetzung nach Emden gereist, jedoch ist Duc, unser bisheriger Top-Scorer, am frühen Morgen gestürzt und vorsichtshalber zu Hause geblieben. An dieser Stelle noch einmal gute Genesung, Duc! Unser Ersatz war schnell gefunden, Ralf feierte im zarten Alter von 45 Jahren sein Verbandsligadebüt. Am achten Brett sprang er für uns in die Bresche, alle anderen Kaponieros rückten dafür ein Brett auf. Wir waren also vollzählig und, wie soll es auch anders sein, hochmotiviert. Was dann gegen Emden folgte, war ein Drama in acht Akten.

Brett 7: Der Sonntagvormittag begann zunächst sehr ruhig. Rainer bekam nach seinem fast schon charakteristischen 1. b4 Stonewall als probates Gegenmittel aufs Brett. Viel kann zu dieser Partie allerdings nicht gesagt werden, denn nach gerade einmal 15 Zügen bot Rainers Gegner, Christian Müller, Remis, dem eingewilligt wurde. 0,5:0,5

Wirklich zur Sache ging es zwischen Rainer und Müller nicht. In dieser Stellung einigten sich die beiden auf Remis.

Sicherte am vergangenen Sonntagvormittag unseren ersten halben Punkt: Rainer.

Brett 8: Während also an Brett sieben relativ unspektakulär die Punkte geteilt wurden, sah sich unser Quasi-Teammanager Ralf früh in der Partie unter Druck gesetzt. Schachfreund Elmar Bruns profitierte von Ralfs Fehler das Zentrum zu öffnen, ohne dem König vorher ein sicheres Plätzchen geschaffen zu haben. Ralf verlor früh eine Figur und konnte keine ausreichende Kompensation mehr dafür finden. 0,5:1,5

Es folgten Te1, Le7 und d6 – damit war die Partie frühzeitig so gut wie entschieden.

Sprang kurzfristig für den verletzten Duc ein: Ralf!

Brett 1: Nazar gegen Andreas Kerker – von dieser Begegnung hatten wir uns im Vorfeld schachlich sehr viel erhofft. Gerne blüht Nazar ja gegen besonders starke Gegner auf. Und zunächst sah es auch so aus, als würde unser Jungspund an diesem Tag nicht chancenlos sein. Doch Nazars vermeintlich cleveres Ablenkungsmanöver, 22. Lg2, ging taktisch nicht auf. Kerker sah die gewinnbringende Zugkombination für Schwarz und tütete den zweiten Sieg der Ostfriesen ein. 0:5:2,5

Den Läufer auf g2 konnte Kerker bedenkenlos nehmen, denn nach Dxf5 folgte Tf8! und Nazars Stellung kollabierte.

Hier ahnte Nazar vermutlich bereits, dass gegen den stark aufspielenden Kerker an diesem Tag nichts zu holen sein sollte.

Brett 4: Ich servierte meinem Gegner Steffen Bartsch die Caro-Kann Verteidigung und war sehr froh, dass Bartsch nicht zu irgendwelchen abseitigen Nebenvarianten griff. Ohne mich ausufernd selbst zu loben, erwischte ich einen Sahnetag; ich bekam eine Stellung aufs Brett, die mir von der Struktur her inzwischen sehr vertraut ist und in der ich mich die ganze Partie über wohlfühlte. Nachdem ich seinen König ins offene Zentrum getrieben hatte, nutzte ich die Kraft meiner verbliebenen Schwerfiguren, um den Deckel drauf zu machen. 1:5:2,5

Das geschulte Auge erkennt wohl, dass es sich um eine Caro-Kann Partie handelt.

Brett 6: Es dauerte ein wenig, bis die nächste Entscheidung an den Brettern fiel. Unser Senior Emil fand leider erneut nicht so richtig in die Partie und musste mit zwei Minusbauern in ein verlorenes Endspiel gehen. Dieter Colgen behielt die Nerven und stellte den alten Abstand wieder her. 1,5:3,5

Musste leider eine Niederlage hinnehmen: Emil.

Emden trennte also nur noch ein Remis von einem Mannschaftspunkt. In diesem Moment bewegte ich mich auf den Fluren des Kulturbunkers und sprach mit Ralf und Nazar. Während Ralf und ich uns gedanklich eher kühn den Mannschaftskampf schönreden wollten, fabulierte Nazar von einem „legendärischen Comeback“. Zu Christophs (lang ausgesprochenes „i“ von Nazar) Partie behauptete er, dass es noch zu unseren Gunsten kippen könnte.

Nazar träumte hier wohl von unserem „legendärischen Comeback“.

Brett 2: Eine doch sehr unorthodoxe Eröffnung wählte Schachfreund Peter Suren gegen Dirk. Wenn sich unter den ersten Weißzügen b3, g4 und h4 finden lassen, kann man als Schwarzspieler schnell ins Schwitzen geraten, ist doch die Gefahr sehr groß, fehlzugreifen.

Sachen gibt’s: Nicht unbedingt einfach, mit Schwarz die richtigen Züge zu finden.

Dirk war zwar auf die Spielweise seines Gegners vorbereitet, jedoch stellte Suren ihn sowohl vor ein Stellungs- als auch vor ein Zeitproblem. Suren spielte auf Sieg, gab bei seinem konstruierten Angriff sogar eine Qualität.

Txh7 war zwar nicht der beste, aber ein durchaus legitimer Zug, um den Angriff fortzusetzen.

Dirk verteidigte sich prächtig, fand vielfach gute bis sehr gute Züge, um das Bollwerk aufrechtzuerhalten. Schrittweise wendete sich Blatt und Dirk konnte durch die immer noch vorhandene Mehr-Qualität problemlos tauschen.

Dirk wickelte mit Te2 clever ab.

Zum Schluss tauschten sich auch die Damen und Dirk gewann standardgemäß das Endspiel. 2,5:3,5

Sicherte uns einen vollen Punkt: Dirk.

Brett 5: In Christophs Partie hielt sich lange Zeit die Waage. Zum Ende hin infiltrierte Christoph jedoch die gegnerische Stellung und er konnte dank einer Kombination und einem glatten Damengewinn auf pari stellen. 3,5:3,5

Christoph mit dem „Killerblick“ nach Sd7 nebst Damengewinn.

Brett 3: Günter hatte gegen Schachfreund Edwin Lehmann einen über weite Strecken ausgeglichenen, geschlossenen Stellungstyp auf dem Brett. Es wurde alles abgewickelt, ehe sich die beiden auf ein wiederum ausgeglichenes Endspiel einließen.

Doch Turmendspiele können bisweilen tückisch sein. Und es kam so, wie Nazar prophezeit hatte: Lehmann machte lehrbuchmäßig alles richtig, um das Remis zu halten. Ihm unterlief unter Zeitnot nur ein folgenschwerer Fehler, den Günter schließlich ausnutzte. Er schnitt den gegnerischen König ab, und peitschte seinen d-Bauern unaufhaltsam nach vorne. Lehmann resignierte und Günter holte sich die wohlverdienten Schulterklopfer und Glückwünsche von uns ab. 4,5:3,5

Kf6 war Lehmanns entscheidender Fehler.

Das Spiel ist aus: Günter sicherte uns den angesichts der Umstände überraschenden Mannschaftssieg.

Was für ein beispiellos spektakulärer Kampf! Zwei Wochen nach unserem knappen Heimsieg gegen Hellern konnten wir auch die Königsspringer aus Emden hauchdünn mit 4,5:3,5 bezwingen. Dank der geschlossenen Mannschaftsleistung überwintern wir auf Tabellenplatz zwei. Etwas verwundert reiben wir uns immer noch die Augen, dass auch nach drei gespielten Ligapartien die weiße Weste steht. Wir bedanken uns bei den Emdener Schachfreunden für den freundlichen Empfang, die angenehmen Spielbedingungen und das Bereitstellen der Getränke. Am 14.01. geht es mit einem Heimspiel gegen den SK Union Oldenburg II weiter.

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1. Mannschaft

Heimspielpremiere in der Verbandsliga West

Nach unserem furiosen Auftaktsieg gegen den Wilhelmshavener SC Anfang Oktober empfingen wir am zweiten Spieltag die zweite Garde des SV Hellern. Der SVH hatte sein erstes Ligaspiel relativ deutlich mit 2:6 gegen die dritte Mannschaft des SK Nordhorn-Blanke verloren. Doch Obacht, dies sollte kein Grund sein, einen gleichwertigen Gegner in dieser doch sehr ausgeglichenen Verbandsliga West zu unterschätzen. „Kleine Brötchen backen“ lautet weiterhin die Devise für uns als Aufsteiger. Entsprechend hochkonzentriert, aber auch mit einer Portion Mut und Selbstbewusstsein gingen wir mit folgender Aufstellung in unser erstes Heimspiel: Nazar, Dirk, Duc, Günter, Kai, Christoph, Emil und Rainer.

Brett 3: Am Brett drei feuerte Duc wohl direkt die Partie des Tages ab. In einem nahezu musterhaften königsindischen Angriff ließ er seine Bauern am Königsflügel von der Leine los und schnürte Schachfreund Rein gleichsam ein.

Von Duc folgten g5 und g4: die Bauern und der Angriff kamen unaufhaltsam ins Rollen!

Duc zeigte bravouröses Angriffsschach: Er fackelte nicht lange, drang mit der Dame in die gegnerische Stellung ein und schob die gut postierte Leichtfigur hinterher. Am Ende war es nur eine Frage der Zeit, bis Rein unter dem Druck zusammenbrechen musste – 1:0!

Nach 28. e4! gab Ducs Gegner die Partie auf.

Mit seinem zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel behält Duc seine weiße Weste.

Brett 6: Christoph musste mit den weißen Steinen gegen Schachfreund Norbert Schütt antreten, der sich im Laufe der Partie dazu hinreißen ließ, ein Figurenopfer für einen nachweislichen Angriff einzugehen. Schütt investierte ungemein viel Zeit in die Stellung, um nach dem entscheidenden Angriff zu suchen. Weil er ihn aber nicht fand, entschied er sich für eine Stellungswiederholung, die Christoph dankend annahm. 1,5:0,5

Mannschaftsführer Christoph sicherte uns einen halben Punkt.

Brett 1: Nazar errang früh in seiner Partie einen Qualitätsvorteil. Von dort an bog er in die sichergeglaubte Siegesstraße ein. Weil sein Gegner Dominik Suendorf in dem inzwischen abgewickelten Turmendspiel immer wieder Ressourcen fand, musste sich Nazar für seinen ersten Sieg in der Liga noch ein wenig strecken. Schlussendlich reichte es für den vollen Punkt! 2,5:0,5

Geht doch: Nazar feierte seinen ersten Sieg am ersten Brett!

Brett 5: In einer eher unspektakulären Caro-Kann Partie war für mich relativ früh klar, dass ich an dem heutigen Tag kein größeres Risiko eingehen möchte. Angesichts der komfortablen Führung und der guten Stellungen bei Dirk und Günter zu diesem Zeitpunkt nahm ich das Remisangebot meines Gegners, Franz Ernst, nach nur 20 Zügen an. 3:1

Nach Lxf6 bot mir mein Gegner Remis an, welches ich nach kurzem Überlegen annahm.

Brett 2: In Wilhelmshaven noch vom Gegner überrascht worden, führte Dirk diesmal die weißen Steine ins Feld und konnte seinen gewohnten Jobava-London aufs Brett zaubern. Peu a peu verbesserte Dirk seine Stellung gegen Schachfreund Kaberi, der, als es schon laut Engine nahezu aussichtslos schien, immer wieder die richtige Verteidigungsressource finden konnte. „Definitiv“, lautete die prompte Antwort von Dirk auf meine Frage, ob Kaberi stärker Schach spiele, als seine DWZ anmute. Trotzdem errang Dirk, ohne einmal richtig in Gefahr geraten zu sein, seinen allerersten Saisonsieg. 4:1

Td7!! und Rumms – mit einem schönen Ablenkungsmotiv finalisierte Dirk seine Partie.

Dirk (links) gegen Kaberi (rechts)

Brett 4: Es hätte von Günter nur ein Remis gebraucht, um den zweiten Mannschaftssieg im zweiten Saisonspiel einzufahren. Harald Szobries wählte die Caro-Kann Verteidigung. Nach einem Figurenopfer bot Günter Szobries Remis an, dessen geringe Zeit ihn vermutlich dazu animierte, einzuwilligen. Günter sicherte uns den notwendigen letzten halben Punkt und damit auch den vorzeitigen Mannschaftssieg! 4,5:1,5

Nach Sxe4 einigten sich die beiden Parteien auf Remis.

Günter steuerte den entscheidenden halben Punkt für uns bei.

Brett 7: Emil hatte mit Schachfreund Jürgen Grosser jemanden gegenübersitzen, dessen DWZ mit 1859 für einen Spieler am siebten Brett sehr hoch war. Im Laufe der Partie geriet Emil zunehmend unter Stellungs- und Zeitdruck und zog am Ende den Kürzeren. 4,5:2,5

Emil musste sich nach langem Kampf seinem Gegner geschlagen geben.

Brett 8: Unser Vorsitzender Rainer bot Uwe Kuchenmüller lange Zeit Paroli, ehe Rainer eine Qualität hergeben musste. Am Ende waren die drei Schwerfiguren des Schachfreunds Kuchenmüller zu stark. Er infiltrierte die gegnerische Stellung und zwang Rainer zur Aufgabe. 4,5:3,5

Schlussendlich steht ein verdienter, wenn auch knapper 4,5:3,5 Heimsieg gegen Hellern zu Buche. Früh standen die Zeichen auf Erfolg. Wir hoffen, den Schachfreunden aus Hellern hat das Spielen bei uns gefallen. Ein herzliches Dankeschön geht an Ralf für das Schießen der Fotos, die Führung der Interviews und die Zubereitung des Kaffees. In zwei Wochen gastieren wir zum Topspiel beim Spitzenreiter in Emden. Auf geht’s, Kaponieros!

Das Generationentreffen: Emil (links) und Nazar (rechts).

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2. Mannschaft

SV Kaponier Vechta 2 unterliegt Neubruchhausen 1

Unsere zweite Mannschaft, angeführt von Manfred und mit den Spielern Christoph, Daniel und Fabian, unterlagen am Sonntagmittag knapp mit 1,5:2,5 gegen TSV Neubruchhausen. Christoph gewann kampflos gegen Uwe Wegmann, der nicht zur Partie erschienen war. Nachdem Daniel und sein Gegner alle Steine in ein totes Turmendspiel abgetauscht hatten und sich in der Folge zügig auf Remis einigten, unterlag Fabian parallel bei seinem allerersten Auftritt knapp dem Schachfreund David Wirz. Da leider auch Manfred sein Endspiel gegen Schachfreund Wolfgang Beck verlor, musste unsere Kreisligamannschaft leider ihre erste Saisonniederlage hinnehmen.

Unsere zweite Mannschaft wurde angeführt von Manfred (blauer Pullover). Dahinter spielten Christoph, Daniel und Fabian.

Kampflos gewonnen und gerade deshalb mit einem Gewinnerlächeln: Christoph an unserem zweiten Brett.

Daniel fuhr am Sonntag in seinem ersten Ligaeinsatz seinen ersten halben Punkt ein.

Trotz Niederlage war Fabian mit seinem allerersten Auftritt vollkommen zufrieden, wie er Ralf nachher mitteilte.

Auch Manfred konnte die erste Saisonniederlage leider nicht mehr abwenden.

Revanchieren kann sich unsere zweite Garde bereits am 03. Dezember, wenn es gegen die zweite Mannschaft des TSV Neubruchhausen geht.

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1. Mannschaft

Ebbe oder Flut? – Mission „Klassenerhalt“ startet an der Nordseeküste

Wie gewohnt eröffnet im Herbst, sobald sich die Blätter zu färben und die Temperaturen zu fallen beginnen, die neue Schachsaison. Nachdem uns in der vergangenen Spielzeit der Aufstieg gelungen ist, treten wir dieses Jahr als Neuling in der Verbandsliga West an. Im Vorfeld sprach Mannschaftsführer Christoph wenig überraschend den Klassenerhalt als Saisonziel aus. Mit den Neuzugängen Duc (zuvor SK Wildeshausen), Günter (zuvor SF Lohne) und meiner Wenigkeit (zuvor Wilhelmshavener SC) erscheint der Ligaverbleib ein realistisches Projekt zu sein. Am Sonntag, den 08.10., stachen wir in Wilhelmshaven buchstäblich in See, gegen einen Gegner, dem in der letzten Saison fast der Doppel-Aufstieg gelungen war. Bis in die Haarspitzen motiviert traten die „Kaponieros“ in Bestbesetzung – Nazar, Dirk, Duc, Günter, Kai, Christoph, Emil, Rainer – an.

Brett 6: Nach nur wenigen Minuten fiel am sechsten Brett die erste Entscheidung. Bereits in der Eröffnung tat sich unser Mannschaftsführer Christoph schwer, konnte sich jedoch nach Kräften einigermaßen gut verteidigen. Komplett herauswinden konnte er sich aus seiner heiklen Lage allerdings nicht mehr. Eine Springergabel des Routiniers Vladimir Zotin genügte: Weil Christoph übersah, dass nicht nur eine Leichtfigur, sondern auch seine Dame bedroht war, wurde seine kurze Unachtsamkeit mit einem glatten Damengewinn von Zotin bestraft. Christoph gab prompt auf. 0:1

Christoph (3. von links) in der Partie gegen den „alten Hasen“ Vladimir Zotin.

Brett 2: Müsste man den Ablauf und Ausgang der Partie zwischen Dirk und Anton Bulygin ins Fußballerdeutsch übersetzen, käme man wahrscheinlich zum Ergebnis, von einem „müden 0:0“ zu sprechen. Kurioserweise wurde auch Dirk in der Eröffnung von seinem Gegner überrascht. Bulygin greift in der Regel zu 1. c4, doch gegen Dirk entschied er sich dafür, den Königsbauern zwei Felder nach vorne zu preschen. Dirks Überlegung, die Partie in den ihm bekannten Sizilianer zu überführen, wurde von Bulygin mit 2. c4 torpediert. Der für Bulygin bevorzugte geschlossene Stellungstypus kam aufs Brett. Nach ein wenig Figurengeschiebe, ohne große Fehler auf beiden Seiten, einigten sich die Parteien auf Remis! 0,5:1,5

Nach Lxd5 bot Dirk seinem Gegner Remis, welches er, ohne groß zu zögern, annahm.

Wurde ein wenig vom Gegner überrascht: Dirk Schmitt.

Brett 4: Wie auch schon Dirk rechnete Günter mit einem anderen ersten Zug, als Daniel Boerma ihm präsentierte. Günter erwiderte in der Eröffnung mit sehr genauen Zugsequenzen und schloss die Stellung weitestgehend auf beiden Seiten. Eine kleine versteckte Ressource hatte Günter jedoch in der Hinterhand. Er ließ den h-Bauern von der Leine los und öffnete die Stellung. Mit einem taktischen Schlag (siehe unten) riss er schließlich die gesamte Defensive seines Gegners auf. Es dauerte nicht mehr lange, bis Günter unseren ersten Sieg einfuhr. 1,5:1,5

Von Günter folgte in dieser Stellung Lxg4! – die Stellung seines Gegners fiel daraufhin in sich zusammen.

Günter zeigte sich von der Eröffnungswahl seines Gegners unbeeindruckt.

Brett 5: Gegen Reinhard Murina bekam ich meinen gewünschten Katalanen aufs Brett, konnte aber den früh abgegebenen Bauern zunächst nicht kompensieren. Es dauerte, bis sich die Partie zu meinen Gunsten drehte. Wie so häufig im Schach, sind es taktische Schläge, die manchmal genügen, um den Sack zuzumachen (siehe unten). 2,5:1,5

Murina spielte La6 und liebäugelte wohl damit, meine Dame gefangen zu haben. Wie gelang es mir, mich mit einem Figurengewinn aus dieser Stellung zu befreien?

Christoph (links) und ich während der Partie.

Brett 7: Emil und sein Gegner Heinz Korsus bekamen früh eine geschlossene Stellung aufs Brett. Im Laufe der Zeit verlagerte sich das Spiel auf die geöffneten a- und h-Linien. Da keiner der beiden einen entscheidenden Vorteil für sich entdecken konnte, endete die Partie mit einem leistungsgerechten Remis. 3:2

Sonnengetankt aus dem Türkeiurlaub zurückgekehrt, sicherte uns Emil einen wichtigen halben Punkt.

Brett 1: Der frischgebackene Bronzegewinner der Ländermannschaftsmeisterschaft Nazar bekam es am Spitzenbrett mit Ramon Mildner zu tun, der in der letzten Saison am zweiten Brett der Punktegarant der Wilhelmshavener war. Nazar kam ungemein gut in die Partie und erspielte sich einen merklichen Vorteil. Leider überzog er jedoch die Stellung, opferte mutig, aber falsch seinen Springer. Mildner ließ sich nicht zweimal bitten und schaukelte das Ding nach Hause. 3:3

Sc5? sieht recht originell aus, war aber von Nazar der entscheidende Fehler der Partie.

Hier sah die Welt für Nazar (rechts) noch in Ordnung aus.

Brett 3: Unsere Top-Verpflichtung Duc spielte mit den weißen Steinen gegen Andreas Heirich, der bereits eine Woche zuvor angekündigt hatte, zur Not Beton gegen Duc anrühren zu wollen. Duc konnte, auch wenn die Partie wegen Heirichs angesprochener Defensivdevise recht lang ging, seiner Favoritenrolle gerecht werden. Seinen anfänglichen Raumvorteil münzte er in Bauerngewinne um, die ihm dabei verhalfen, die Stellung peu a peu zu verbessern. Am Ende wickelte er seinen Vorteil in ein gewonnenes Endspiel ab. 4:3

Schon hier zeichnete sich ab, dass Duc die Kontrolle über das Spiel übernehmen würde.

Aus Wildeshausen gekommen, nun ein waschechter „Kaponiero“.

Brett 8: Unserem 1. Vorsitzenden Rainer hätte entsprechend ein Unentschieden genügt, um den ersten Saisonsieg einzufahren. Auch hier zeichnete sich früh eine geschlossene Stellung ab. Im Endspiel behielt Rainer die Nerven und konnte einen strategischen Fehler seines Gegners ausnutzen. Schließlich finalisierte er den Mannschaftskampf mit einem Matt – Auswärtssieg! 5:3

Rainers Gegner zog in dieser Stellung e4?. Unser 1. Vorsitzender ließ sich nicht zweimal bitten, tauschte auf e4 zweimal ab und sicherte seinem Springer das wichtige Feld auf d5!

Le Chef Rainer auf der Suche nach dem langfristigen Vorteil.

Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten wir in unserem ersten Ligaspiel den Wilhelmshavener SC mit 5:3 bezwingen. Ein Auftakt nach Maß, den wir uns im Vorfeld so erhofft hatten. Ein herzliches Dankeschön gilt dem freundlichen Gastgeber für das Bereitstellen der Getränke & Snacks und die zwischenzeitliche musikalische Untermalung. Am 19.11. empfangen die „Kaponieros“ den SV Hellern II.