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1. Mannschaft

Heimspielpremiere in der Verbandsliga West

Nach unserem furiosen Auftaktsieg gegen den Wilhelmshavener SC Anfang Oktober empfingen wir am zweiten Spieltag die zweite Garde des SV Hellern. Der SVH hatte sein erstes Ligaspiel relativ deutlich mit 2:6 gegen die dritte Mannschaft des SK Nordhorn-Blanke verloren. Doch Obacht, dies sollte kein Grund sein, einen gleichwertigen Gegner in dieser doch sehr ausgeglichenen Verbandsliga West zu unterschätzen. „Kleine Brötchen backen“ lautet weiterhin die Devise für uns als Aufsteiger. Entsprechend hochkonzentriert, aber auch mit einer Portion Mut und Selbstbewusstsein gingen wir mit folgender Aufstellung in unser erstes Heimspiel: Nazar, Dirk, Duc, Günter, Kai, Christoph, Emil und Rainer.

Brett 3: Am Brett drei feuerte Duc wohl direkt die Partie des Tages ab. In einem nahezu musterhaften königsindischen Angriff ließ er seine Bauern am Königsflügel von der Leine los und schnürte Schachfreund Rein gleichsam ein.

Von Duc folgten g5 und g4: die Bauern und der Angriff kamen unaufhaltsam ins Rollen!

Duc zeigte bravouröses Angriffsschach: Er fackelte nicht lange, drang mit der Dame in die gegnerische Stellung ein und schob die gut postierte Leichtfigur hinterher. Am Ende war es nur eine Frage der Zeit, bis Rein unter dem Druck zusammenbrechen musste – 1:0!

Nach 28. e4! gab Ducs Gegner die Partie auf.

Mit seinem zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel behält Duc seine weiße Weste.

Brett 6: Christoph musste mit den weißen Steinen gegen Schachfreund Norbert Schütt antreten, der sich im Laufe der Partie dazu hinreißen ließ, ein Figurenopfer für einen nachweislichen Angriff einzugehen. Schütt investierte ungemein viel Zeit in die Stellung, um nach dem entscheidenden Angriff zu suchen. Weil er ihn aber nicht fand, entschied er sich für eine Stellungswiederholung, die Christoph dankend annahm. 1,5:0,5

Mannschaftsführer Christoph sicherte uns einen halben Punkt.

Brett 1: Nazar errang früh in seiner Partie einen Qualitätsvorteil. Von dort an bog er in die sichergeglaubte Siegesstraße ein. Weil sein Gegner Dominik Suendorf in dem inzwischen abgewickelten Turmendspiel immer wieder Ressourcen fand, musste sich Nazar für seinen ersten Sieg in der Liga noch ein wenig strecken. Schlussendlich reichte es für den vollen Punkt! 2,5:0,5

Geht doch: Nazar feierte seinen ersten Sieg am ersten Brett!

Brett 5: In einer eher unspektakulären Caro-Kann Partie war für mich relativ früh klar, dass ich an dem heutigen Tag kein größeres Risiko eingehen möchte. Angesichts der komfortablen Führung und der guten Stellungen bei Dirk und Günter zu diesem Zeitpunkt nahm ich das Remisangebot meines Gegners, Franz Ernst, nach nur 20 Zügen an. 3:1

Nach Lxf6 bot mir mein Gegner Remis an, welches ich nach kurzem Überlegen annahm.

Brett 2: In Wilhelmshaven noch vom Gegner überrascht worden, führte Dirk diesmal die weißen Steine ins Feld und konnte seinen gewohnten Jobava-London aufs Brett zaubern. Peu a peu verbesserte Dirk seine Stellung gegen Schachfreund Kaberi, der, als es schon laut Engine nahezu aussichtslos schien, immer wieder die richtige Verteidigungsressource finden konnte. „Definitiv“, lautete die prompte Antwort von Dirk auf meine Frage, ob Kaberi stärker Schach spiele, als seine DWZ anmute. Trotzdem errang Dirk, ohne einmal richtig in Gefahr geraten zu sein, seinen allerersten Saisonsieg. 4:1

Td7!! und Rumms – mit einem schönen Ablenkungsmotiv finalisierte Dirk seine Partie.

Dirk (links) gegen Kaberi (rechts)

Brett 4: Es hätte von Günter nur ein Remis gebraucht, um den zweiten Mannschaftssieg im zweiten Saisonspiel einzufahren. Harald Szobries wählte die Caro-Kann Verteidigung. Nach einem Figurenopfer bot Günter Szobries Remis an, dessen geringe Zeit ihn vermutlich dazu animierte, einzuwilligen. Günter sicherte uns den notwendigen letzten halben Punkt und damit auch den vorzeitigen Mannschaftssieg! 4,5:1,5

Nach Sxe4 einigten sich die beiden Parteien auf Remis.

Günter steuerte den entscheidenden halben Punkt für uns bei.

Brett 7: Emil hatte mit Schachfreund Jürgen Grosser jemanden gegenübersitzen, dessen DWZ mit 1859 für einen Spieler am siebten Brett sehr hoch war. Im Laufe der Partie geriet Emil zunehmend unter Stellungs- und Zeitdruck und zog am Ende den Kürzeren. 4,5:2,5

Emil musste sich nach langem Kampf seinem Gegner geschlagen geben.

Brett 8: Unser Vorsitzender Rainer bot Uwe Kuchenmüller lange Zeit Paroli, ehe Rainer eine Qualität hergeben musste. Am Ende waren die drei Schwerfiguren des Schachfreunds Kuchenmüller zu stark. Er infiltrierte die gegnerische Stellung und zwang Rainer zur Aufgabe. 4,5:3,5

Schlussendlich steht ein verdienter, wenn auch knapper 4,5:3,5 Heimsieg gegen Hellern zu Buche. Früh standen die Zeichen auf Erfolg. Wir hoffen, den Schachfreunden aus Hellern hat das Spielen bei uns gefallen. Ein herzliches Dankeschön geht an Ralf für das Schießen der Fotos, die Führung der Interviews und die Zubereitung des Kaffees. In zwei Wochen gastieren wir zum Topspiel beim Spitzenreiter in Emden. Auf geht’s, Kaponieros!

Das Generationentreffen: Emil (links) und Nazar (rechts).

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2. Mannschaft

SV Kaponier Vechta 2 unterliegt Neubruchhausen 1

Unsere zweite Mannschaft, angeführt von Manfred und mit den Spielern Christoph, Daniel und Fabian, unterlagen am Sonntagmittag knapp mit 1,5:2,5 gegen TSV Neubruchhausen. Christoph gewann kampflos gegen Uwe Wegmann, der nicht zur Partie erschienen war. Nachdem Daniel und sein Gegner alle Steine in ein totes Turmendspiel abgetauscht hatten und sich in der Folge zügig auf Remis einigten, unterlag Fabian parallel bei seinem allerersten Auftritt knapp dem Schachfreund David Wirz. Da leider auch Manfred sein Endspiel gegen Schachfreund Wolfgang Beck verlor, musste unsere Kreisligamannschaft leider ihre erste Saisonniederlage hinnehmen.

Unsere zweite Mannschaft wurde angeführt von Manfred (blauer Pullover). Dahinter spielten Christoph, Daniel und Fabian.

Kampflos gewonnen und gerade deshalb mit einem Gewinnerlächeln: Christoph an unserem zweiten Brett.

Daniel fuhr am Sonntag in seinem ersten Ligaeinsatz seinen ersten halben Punkt ein.

Trotz Niederlage war Fabian mit seinem allerersten Auftritt vollkommen zufrieden, wie er Ralf nachher mitteilte.

Auch Manfred konnte die erste Saisonniederlage leider nicht mehr abwenden.

Revanchieren kann sich unsere zweite Garde bereits am 03. Dezember, wenn es gegen die zweite Mannschaft des TSV Neubruchhausen geht.

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1. Mannschaft

Ebbe oder Flut? – Mission „Klassenerhalt“ startet an der Nordseeküste

Wie gewohnt eröffnet im Herbst, sobald sich die Blätter zu färben und die Temperaturen zu fallen beginnen, die neue Schachsaison. Nachdem uns in der vergangenen Spielzeit der Aufstieg gelungen ist, treten wir dieses Jahr als Neuling in der Verbandsliga West an. Im Vorfeld sprach Mannschaftsführer Christoph wenig überraschend den Klassenerhalt als Saisonziel aus. Mit den Neuzugängen Duc (zuvor SK Wildeshausen), Günter (zuvor SF Lohne) und meiner Wenigkeit (zuvor Wilhelmshavener SC) erscheint der Ligaverbleib ein realistisches Projekt zu sein. Am Sonntag, den 08.10., stachen wir in Wilhelmshaven buchstäblich in See, gegen einen Gegner, dem in der letzten Saison fast der Doppel-Aufstieg gelungen war. Bis in die Haarspitzen motiviert traten die „Kaponieros“ in Bestbesetzung – Nazar, Dirk, Duc, Günter, Kai, Christoph, Emil, Rainer – an.

Brett 6: Nach nur wenigen Minuten fiel am sechsten Brett die erste Entscheidung. Bereits in der Eröffnung tat sich unser Mannschaftsführer Christoph schwer, konnte sich jedoch nach Kräften einigermaßen gut verteidigen. Komplett herauswinden konnte er sich aus seiner heiklen Lage allerdings nicht mehr. Eine Springergabel des Routiniers Vladimir Zotin genügte: Weil Christoph übersah, dass nicht nur eine Leichtfigur, sondern auch seine Dame bedroht war, wurde seine kurze Unachtsamkeit mit einem glatten Damengewinn von Zotin bestraft. Christoph gab prompt auf. 0:1

Christoph (3. von links) in der Partie gegen den „alten Hasen“ Vladimir Zotin.

Brett 2: Müsste man den Ablauf und Ausgang der Partie zwischen Dirk und Anton Bulygin ins Fußballerdeutsch übersetzen, käme man wahrscheinlich zum Ergebnis, von einem „müden 0:0“ zu sprechen. Kurioserweise wurde auch Dirk in der Eröffnung von seinem Gegner überrascht. Bulygin greift in der Regel zu 1. c4, doch gegen Dirk entschied er sich dafür, den Königsbauern zwei Felder nach vorne zu preschen. Dirks Überlegung, die Partie in den ihm bekannten Sizilianer zu überführen, wurde von Bulygin mit 2. c4 torpediert. Der für Bulygin bevorzugte geschlossene Stellungstypus kam aufs Brett. Nach ein wenig Figurengeschiebe, ohne große Fehler auf beiden Seiten, einigten sich die Parteien auf Remis! 0,5:1,5

Nach Lxd5 bot Dirk seinem Gegner Remis, welches er, ohne groß zu zögern, annahm.

Wurde ein wenig vom Gegner überrascht: Dirk Schmitt.

Brett 4: Wie auch schon Dirk rechnete Günter mit einem anderen ersten Zug, als Daniel Boerma ihm präsentierte. Günter erwiderte in der Eröffnung mit sehr genauen Zugsequenzen und schloss die Stellung weitestgehend auf beiden Seiten. Eine kleine versteckte Ressource hatte Günter jedoch in der Hinterhand. Er ließ den h-Bauern von der Leine los und öffnete die Stellung. Mit einem taktischen Schlag (siehe unten) riss er schließlich die gesamte Defensive seines Gegners auf. Es dauerte nicht mehr lange, bis Günter unseren ersten Sieg einfuhr. 1,5:1,5

Von Günter folgte in dieser Stellung Lxg4! – die Stellung seines Gegners fiel daraufhin in sich zusammen.

Günter zeigte sich von der Eröffnungswahl seines Gegners unbeeindruckt.

Brett 5: Gegen Reinhard Murina bekam ich meinen gewünschten Katalanen aufs Brett, konnte aber den früh abgegebenen Bauern zunächst nicht kompensieren. Es dauerte, bis sich die Partie zu meinen Gunsten drehte. Wie so häufig im Schach, sind es taktische Schläge, die manchmal genügen, um den Sack zuzumachen (siehe unten). 2,5:1,5

Murina spielte La6 und liebäugelte wohl damit, meine Dame gefangen zu haben. Wie gelang es mir, mich mit einem Figurengewinn aus dieser Stellung zu befreien?

Christoph (links) und ich während der Partie.

Brett 7: Emil und sein Gegner Heinz Korsus bekamen früh eine geschlossene Stellung aufs Brett. Im Laufe der Zeit verlagerte sich das Spiel auf die geöffneten a- und h-Linien. Da keiner der beiden einen entscheidenden Vorteil für sich entdecken konnte, endete die Partie mit einem leistungsgerechten Remis. 3:2

Sonnengetankt aus dem Türkeiurlaub zurückgekehrt, sicherte uns Emil einen wichtigen halben Punkt.

Brett 1: Der frischgebackene Bronzegewinner der Ländermannschaftsmeisterschaft Nazar bekam es am Spitzenbrett mit Ramon Mildner zu tun, der in der letzten Saison am zweiten Brett der Punktegarant der Wilhelmshavener war. Nazar kam ungemein gut in die Partie und erspielte sich einen merklichen Vorteil. Leider überzog er jedoch die Stellung, opferte mutig, aber falsch seinen Springer. Mildner ließ sich nicht zweimal bitten und schaukelte das Ding nach Hause. 3:3

Sc5? sieht recht originell aus, war aber von Nazar der entscheidende Fehler der Partie.

Hier sah die Welt für Nazar (rechts) noch in Ordnung aus.

Brett 3: Unsere Top-Verpflichtung Duc spielte mit den weißen Steinen gegen Andreas Heirich, der bereits eine Woche zuvor angekündigt hatte, zur Not Beton gegen Duc anrühren zu wollen. Duc konnte, auch wenn die Partie wegen Heirichs angesprochener Defensivdevise recht lang ging, seiner Favoritenrolle gerecht werden. Seinen anfänglichen Raumvorteil münzte er in Bauerngewinne um, die ihm dabei verhalfen, die Stellung peu a peu zu verbessern. Am Ende wickelte er seinen Vorteil in ein gewonnenes Endspiel ab. 4:3

Schon hier zeichnete sich ab, dass Duc die Kontrolle über das Spiel übernehmen würde.

Aus Wildeshausen gekommen, nun ein waschechter „Kaponiero“.

Brett 8: Unserem 1. Vorsitzenden Rainer hätte entsprechend ein Unentschieden genügt, um den ersten Saisonsieg einzufahren. Auch hier zeichnete sich früh eine geschlossene Stellung ab. Im Endspiel behielt Rainer die Nerven und konnte einen strategischen Fehler seines Gegners ausnutzen. Schließlich finalisierte er den Mannschaftskampf mit einem Matt – Auswärtssieg! 5:3

Rainers Gegner zog in dieser Stellung e4?. Unser 1. Vorsitzender ließ sich nicht zweimal bitten, tauschte auf e4 zweimal ab und sicherte seinem Springer das wichtige Feld auf d5!

Le Chef Rainer auf der Suche nach dem langfristigen Vorteil.

Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten wir in unserem ersten Ligaspiel den Wilhelmshavener SC mit 5:3 bezwingen. Ein Auftakt nach Maß, den wir uns im Vorfeld so erhofft hatten. Ein herzliches Dankeschön gilt dem freundlichen Gastgeber für das Bereitstellen der Getränke & Snacks und die zwischenzeitliche musikalische Untermalung. Am 19.11. empfangen die „Kaponieros“ den SV Hellern II.